Lüften ist das beste Mittel gegen Staub

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Lüften ist das beste Mittel gegen Staub

Man unterscheidet zwischen Schwebstaub, besser bekannt als Feinstaub, und Sedimentationsstaub

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Wo kommt Staub eigentlich her, woraus besteht er – und wie wird man ihn los?

Woher kommt der ganze Staub?

Ein Teil des Staubs in Innenräumen gelangt von außen beim Lüften in das Haus. Wenn die Wohnung an einer stark befahren Straße und der Straße zugewandt liegt, gelangen Ruß, Abrieb von Reifen und Bremsen in die Wohnung, aus Industrieanlagen und Kraftwerken Stäube aus der Produktion und Verbrennungsrückstände. Im Winter trägt auch der Betrieb von Heizungsanlagen und Feuerstätten zur Luftbelastung bei. Besonders Holz- und Kohleheizungen sind eine bedeutsame Staubquelle. Am wenigsten Staub emittiert die Gasheizung. 

Auch über die Kleidung und die Schuhe bringe ich Staub mit ins Haus und in die Wohnung. Und in der Wohnung selbst entstehen Stäube – zum Beispiel beim Handwerken, beim Backen und Kochen oder beim Rauchen. Rußende Kerzen und Geräte wie Toaster und Laserdrucker sind ebenfalls prima Staubquellen. Auch Kamine oder Kaminöfen tragen zur Staubbelastung in der Wohnung bei – zum Beispiel beim Nachlegen der Holzscheite, Ascheentfernung. Staub kann aus den unterschiedlichsten Quellen stammen, und genauso unterschiedlich sind auch Größe der Staubpartikel und chemische Zusammensetzung.

Was ist Staub überhaupt? Und welche Unterschiede gibt es?

Unterschieden wird zwischen Schwebstaub, besser bekannt als Feinstaub, und Sedimentationsstaub. Schwebstaub oder Feinstaub „schwebt“ - wie der Name schon sagt - durch die Luft und kann leicht eingeatmet werden. Zu den Feinstäuben zählt beispielsweise der Staub, der beim Abbrennen von Kerzen entsteht (grundsätzlich bei allen Verbrennungsprozessen), beim Braten oder Toasten, aber auch aus Laserdruckern. Sedimentationsstaub (also gröberer Staub von z.B. Schuheintrag, Kleidungsabrieb, Aschewechsel im Kamin, Heimwerkarbeiten) setzt sich am Fußboden und auf Flächen ab und wird auch als Hausstaub bezeichnet. 

Unterscheiden kann man außerdem Herkunft, ⁠Korngröße⁠ und chemische Zusammensetzung. Am Staub setzen sich auch gerne weitere Stoffe fest. Biozide zum Beispiel oder Weichmacher – die aus Möbeln oder Farben stammen können – werden gasförmig frei  und lagern sich am Staub an. Auch einige Verbrennungsrückstände wie polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (⁠PAK⁠) sind oft staubgebunden. Staub hat also auch chemische Bestandteile. In Hausstaub spielen zudem Milben und andere Mikroorganismen eine wichtige Rolle. Liegt der Staub lange herum, bildet sich ein regelrechtes Kleinstbiotop – leider gute Voraussetzungen für eine Hausstauballergie.

Gibt es weitere gesundheitliche Risiken? 

Das hängt davon ab. Staub, der durch Verbrennung frei gesetzt wird, also zum Beispiel bei Kerzenabbrand, oder aus dem Kamin, aber auch außen aus Kfz-Motoren und Hausbrand, bleibt länger in der Luft. Hier bindet er zum Teil giftige Stoffe wie die genannten ⁠PAK⁠ (meist dann, wenn auch Ruß entsteht), die teilweise krebserzeugend sind und wenn sie über längere Zeit und in höheren Konzentrationen eingeatmet werden zum Gesundheitsrisiko werden können. Auch beim Werken zuhause sollte man darauf achten, dass man keinen Staub einatmet. Hartholzstäube etwa (Buche, Eiche etc.) oder Quarzstaub sind hier besonders relevant. 

Grundsätzlich führt zu viel eingeatmeter Staub zu Reizungen der Atemwege, bei Asthmatikern können Asthmaanfälle durch Einatmen des Staubes ausgelöst werden.  

Über gesundheitliche Risiken von Staub, der beim Drucken, Kochen oder Toasten entsteht und den man nicht sehen kann, wird heftig diskutiert. Die Menge (Staubmasse) ist hierbei meist sehr gering, aber die Anzahl der nur winzigen Staubteilchen zum Teil sehr groß. Gesundheitsschäden und -risiken können derzeit aber nicht belegt werden. Hin und wieder anderslautende Aussagen in den Medien sind bislang wissenschaftlich nicht mit Fakten unterlegt. Dennoch sollte die Staubmenge und -aufnahme in Innenräumen begrenzt werden, um die vielfältigen beschriebenen gesundheitlichen Risiken zu minimieren. Bei einzelnen Geräten wie Druckern kann auch der Kauf emissionsarmer Geräte, die den Blauen Engel tragen, helfen, die Staubfreisetzung in den Innenraum zu verringern. 

Was kann ich gegen Staub tun?

Das beste Mittel, um Stäube aus der Wohnung zu entfernen, ist das Lüften. Das mag zunächst widersprüchlich klingen, weil ja auch von außen Stäube in die Wohnung gelangen. Dennoch ist Lüften wichtig, weil dadurch im Allgemeinen viel mehr Staub aus der Wohnung gelangt als von außen hinein; zudem werden beim Lüften auch andere chemische Stoffe und Feuchtigkeit, die sonst zu Schimmel führen könnte, aus der  Wohnung entfernt. Auch an einer Hauptverkehrsstraße sollten Sie daher regelmäßig lüften, vielleicht nicht gerade zu den Verkehrsspitzenzeiten. Regelmäßig, morgens und abends und wenn möglich kurzzeitig auch als Durchzugslüftung erhöht den Staubabtransport aus der Wohnung deutlich. 

Zweites Mittel ist Reinigen – putzen hilft gegen Staub. Am besten funktioniert das mit einem feuchten Tuch, um den Staub zu binden. Regelmäßiges Staubsaugen sorgt dafür, dass sich der Staub nicht lange ablagert. Verwenden Sie nur solche Staubsauger mit zusätzlichem Zusatzfilter, da sonst ein Teil des aufgesaugten Staubes ungefiltert gleich wieder in die Raumluft gelangt. 

Achten Sie außerdem darauf, dass ihre Kerzen nicht rußen (Dochtlänge nicht zu kurz, keine Zugluft beim Abbrennen, nur reine Bienenwachskerzen verwenden ohne Zusatzstoffe) und vermeiden Sie Räucherstäbchen. Und aufs Rauchen in der Wohnung als einer wesentlichen Quelle für Staubeintrag und Eintrag mit anderen Schadstoffen sollten Sie ganz verzichten.

 

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 Staub  Hausstaub  Luft