„DAS: Klimaanpassung managen! Weiterbildung für Bildungsakteure, Naturschutzexpert*innen, Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Klimaschutzbeauftragte in Kommunen sowie Multiplikator*innen zu regionalen Klimaanpassungsmanager*innen“

Hintergrund und Ziele

Aufbauend auf Erfahrungen und Erkenntnissen, die im Rahmen des BMBF-Verbundvorhabens KLIMZUG-NORD gemacht wurden und auf der Basis dadurch entwickelter Kooperationsbeziehungen und Expertisen im Klimaforschungs- und (Weiter-)Bildungsbereich ist das Projekt angetreten, eine modular aufgebaute Weiterbildungsmaßnahme – einen Lehrgang – in Kooperation mit einem Qualifizierungszirkel aus Praktiker*innen und Fachexpert*innen zu konzipieren und in zwei Pilotregionen Deutschlands zu erproben und zu evaluieren.

Ziel des Projektes war die Entwicklung, Durchführung und Evaluierung einer Weiterbildungsmaßnahme zur regionalen Klimafolgenanpassung in zwei Pilotregionen Deutschlands. Mit dem Projekt der Weiterbildung zum/ zur Klimaanpassungsmanager*in waren kurz-, mittel- und langfristige Ziele verbunden:
- Kurzfristig aktuelles Wissen über regionale Klimafolgen, ihre Auswirkungen und Gestaltungs-möglichkeiten in verschiedenen regionsspezifischen Handlungsfeldern zu vermitteln, um so die Kompetenzen bei den teilnehmenden Akteuren zu stärken, in politik- und entscheidungsrelevanten Auseinandersetzungen sowie in Kommunikations- und Bildungszusammenhängen konstruktiv mit Folgen des Klimawandels umgehen zu können.
- Mittelfristig zu einer weiteren Sensibilisierung aller betroffener Akteure und der allgemeinen Öffentlichkeit für die Problematik vor Ort und zum Engagement für eine Mitgestaltung von Klimaanpassungsmaßnahmen beizutragen.
- Langfristig die Weiterbildung bzw. ihre Multiplikator*innen-Effekte als wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen Klimarisikomanagement zu implementieren, indem Risikovorsorge und die Einbeziehung von Klimawandelaspekten in alle klimasensiblen Entscheidungen, Planungen und Aktivitäten befördert werden.
Das Vorhaben war als Beitrag zur Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und Klimaanpassung der BMU-Ausschreibung (Förderschwerpunkt 2) angelegt. Es verortete sich mit seinem (Weiter-) Bildungsverständnis im Ansatz der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). Entsprechend zielte die Weiterbildung auch auf den Aufbau von Nachhaltigkeitskompetenzen in drei Bereichen:
• Integrative Wissenskompetenzen: Klimabezogenes Wissen der Zusammenhänge, d.h. die Fähigkeit die Klimaproblematik von ihren ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten her integrativ zu denken und die komplexen Zusammenhänge in ihrer Vernetzung zu verstehen;
• Vermittlungskompetenzen/Methodenwissen: Verständnis über lerntheoretische Hintergründe, didaktische Besonderheiten und Möglichkeiten im Zusammenhang mit Klimafolgenanpassung, Zielgruppenwissen und zielgruppenadäquate Lehr- und Lernformate sowie Umgang mit Unsicherheiten;
• Praxiswissen/Handlungs- und Gestaltungskompetenzen: Ansätze der politischen Bildung, Em-powerment- und Partizipationsorientierung, Erfahrung von Selbstwirksamkeit sowie individueller und kollektiver Mitgestaltungsmacht; Umgang mit handlungsfeldbezogenem Regelungs- und Planungsbedarf.

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Hamburg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Niedersachsen
  • Schleswig-Holstein

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Im Rahmen von KLAM wurde eine berufsbegleitende Weiterbildungsmaßnahme zur Klimafolgenanpassung (KA) für (Fach-) Planungspraktiker*innen auf der kommunalen und der regionalen Ebene, Zuständige für Klimawandel in den Kommunen und Regionen (Klimaschutz-, Nachhaltigkeits-, Umweltbeauftragte), Multiplikator*innen aus Wissenschaft und Praxis (z.B. Umwelt-/Nachhaltigkeits-wissenschaftler*innen, Vertreter*innen von Umwelt- und Naturschutzorganisationen) entwickelt, erprobt und evaluiert.

Unter dem Titel "KLimaAnpassung Mitgestalten" fokussierte das Weiterbildungsangebot auf eine kontextbezogene Vermittlung von wissenschaftlichen Erfahrungen und Erkenntnissen in der Region und zielte auf die Befähigung der Teilnehmer*innen sich an der Auseinandersetzung über zukunftsfähige Umgangsweisen mit den klimabedingten Veränderungen zu beteiligen und zu einer breiten gesellschaftlichen Sensibilisierung für regionale Klimafolgen beizutragen.
Im Einzelnen zielte die Weiterbildung auf:
• die Anpassung an die Folgen des Klimawandels kontextbezogen zu vermitteln,
• eine Orientierung an den Praxisbedarfen der TN,
• die Anwendungsorientierung von Methoden und Instrumenten,
• eine Vertiefung von für die Regionalentwicklung relevanten Handlungsfeldern,
• die Unterstützung der Teilnehmenden für ihren Arbeitszusammenhang KA-Maßnahmen bzw. Konzepte zu entwickeln.

Der Weiterbildungskurs gliederte sich in die sechs verpflichtenden Module "Einführung in die Relevanz von KA (Modul 1, Grundlagen), Klimawissen nutzen und verstehen (Modul 2, Grundlagen), Kommunikation und Vermittlung von KA (Modul 3, Methoden), Querschnitts- und Methodenwissen anwenden (Modul 4, Integration), Projektideen kompetent unterstützen (Modul 5, Projektbegleitung), Präsentation der Projekte (Modul 6, Abschluss). Darüber hinaus wurden in drei Modulen Wahlmöglichkeiten angeboten: in Modul 3 konnte gewählt werden zwischen Kommunikation und Konflikte, Bildung und Sensibilisierung sowie Planung und Partizipation. In Modul 4 konnte gewählt werden zwischen Handlungsfeld Naturschutz und KA, Handlungsfeld Stadtplanung und KA. Das dritte Wahlmodul war thematisch zu Beginn der Weiterbildung noch offen und wurde von den Teilnehmenden in einem partizipativen Abstimmungsprozess gemeinsam als Handlungsfeld ländliche Räume ausgewählt. In Modul 5 konnte zwischen zwei Terminen zur Projektgruppenbegleitung gewählt werden. In jedem Wahlmodul waren die Teilnehmenden verpflichtet mindestens eines zu belegen.
Im Rahmen von praxisbezogenen Projektgruppenarbeiten wurden die Teilnehmenden darin unterstützt, ihr während der Weiterbildung erworbenes Wissen anzuwenden.
Der Zertifikats-Weiterbildungskurs wurde von 25 berufsfeldübergreifenden Teilnehmenden (mit einer Mehrzahl an kommunalen Klimaschutzmanger*innen) erfolgreich absolviert.
Noch zum Projektende hin konnte das Konzept von "KlimaAnpassung Mitgestalten" auf Grundlage der Evaluation und des Projektbegleitkreises aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung modifiziert werden. Eine Neuauflage des Weiterbildungsangebots ist in Kooperation mit der Leuphana GmbH der Universität Lüneburg für Anfang 2020 bereits konkretisiert. Damit ist eine Verstetigung der Ergebnisse und Produkte von KLAM ermöglicht.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Um­welt, Na­tur­schutz, Bau und Re­ak­tor­si­cher­heit;
Förder­maßnah­me: Förde­rung von Maßnah­men zur An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del im Förder­be­reich: Bil­dungs­an­ge­bo­te zur Kli­ma­an­pas­sung

Projektleitung 

Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. rer.nat. Brigitte Urban
Faculty of Sustainability Sciences
Institute of Ecology
Head of Subject Area Landscape Change
Universitätsalle 1
D 21335 Lüneburg
Phone +49 (0) 4131 677 2816
Fax +49 (0) 4131 677 4815
Email: B [dot] Urban [at] Leuphana [dot] de

Beteiligte/Partner 

Zen­trum für An­ge­wand­te Ge­sund­heits­wis­sen­schaf­ten (ZAG), Sektion Umwelt, Nachhaltigkeit und Gesundheit
Wil­schen­bru­cher Weg 84a
21335 Lüne­burg
www.leuphana.de/zentren/zag

diversu e.V.
Institut für Diversity, Natur, Gender und Nachhaltigkeit
Schomaker Str. 60
21339 Lüneburg
www.diversu.org

Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde
www.hnee.de

Alfred-Töpfer-Akademie für Naturschutz (NNA)
Hof Möhr
29640 Schneverdingen
www.nna.niedersachsen.de

Ansprechpartner

Univ.-Prof. Prof. h.c. Dr. rer.nat. Brigitte Urban
Faculty of Sustainability Sciences
Institute of Ecology
Head of Subject Area Landscape Change
Universitätsalle 1
D 21335 Lüneburg
Phone +49 (0) 4131 677 2816
Fax +49 (0) 4131 677 4815
Email: B [dot] Urban [at] Leuphana [dot] de

Teilen:
Artikel:
Drucken
Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt  Boden  Energieinfrastruktur  Landwirtschaft  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung  Tourismuswirtschaft  Verkehr und Verkehrsinfrastruktur  Wald- und Forstwirtschaft  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft  Handlungsfeldübergreifend