Klimawandel und Boden - Auswirkungen der globalen Erwärmung auf den Boden als Pflanzenstandort

Informationsgrundlage über Klimawandelauswirkungen auf den Boden in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen
keine Angabe
Veränderungen und Extreme von Temperatur und Niederschlag
"Die erwarteten Veränderungen der Lufttemperatur und der Niederschläge wirken unmittelbar auf die Böden Nordrhein-Westfalens ein. Temperaturmessungen in Böden bis 100 Zentimeter Tiefe legen offen, dass der gesamte von Pflanzen durchwurzelte Boden bereits auf die Erwärmung reagiert hat (Abb. 4). Die Bodentemperaturen haben entsprechend der Lufttemperatur zugenommen. Jede weitere zukünftige Erwärmung der Atmosphäre wird demnach auch die Bodentemperaturen erhöhen. Mit der Erwärmung geht eine Verlängerung der Vegetationsperiode einher, das Pflanzenwachstum startet im Frühjahr eher und endet im Herbst später (Abb. 5). Gleichzeitig steigern höhere Temperaturen alle biologischen Prozesse im Boden – wie die Vermehrung von Bodenorganismen und Bodentieren, das Wachstum von Wurzeln und die Umsetzungsraten der organischen Bodensubstanz." (S.8)
"Der Klimawandel wirkt auf die Verfügbarkeit austragsrelevanter Stoffe und die Sickerwassermenge ein. Höhere Bodentemperaturen regen das Bodenleben und damit die Mineralisierung der organischen Substanz an. Nährstoffe und Mineralien werden in leicht löslicher Form freigesetzt, so dass die Austragsraten ansteigen können. Gleichzeitig kann die Gefahr des Austrags von Nährstoffen durch zunehmende Wetterextrema verstärkt werden." (S.17)
"Die Umwandlungsprozesse im Boden sind von der Temperatur und der Feuchtigkeit abhängig. Mit zunehmender Temperatur wird bei ausreichender Feuchtigkeit die Umsatzrate verstärkt. Höhere Bodentemperaturen als Folge des Klimawandels können demnach zu einem verstärkten Humusabbau beitragen." (S.10)
"Die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen wird wahrscheinlich regional unterschiedlich vom Klimawandel betroffen sein. Die regionale Niederschlagshöhe und -verteilung sind für die Menge des pflanzenverfügbaren Bodenwassers bedeutsam. In aktuell bereits niederschlagsarmen Regionen wie der Zülpicher Börde [...] ist zu erwarten, dass sandige Böden ohne kapillare Wasserversorgung aus hoch anstehendem Grundwasser auf den Klimawandel mit Ertragsrückgängen reagieren." (S.10)
Klimafolge/ Indikationsfeld: Bodentemperatur und -feuchte, organische Bodensubstanz und Bodenleben, Erosion und Verschlämmung, Stoffausträge in das Grundwasser
Methodischer Ansatz: Klimawandelauswirkungen auf den Boden werden anhand von Beobachtungs- und Projektionsdaten illustriert und beschrieben
Auftraggeber: [Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Auftragnehmer: Referat IV-4: Bodenschutz und Altlasten, Deponien (MKULNV) Referat VII B-1: Raumordnung und Landesplanung, Flächenverbrauch, Klimaanpassung (MKULNV, Düsseldorf), Fachbereich 32: Bodenschutz, Altlasten, Ökotoxikologie (LANUV, Recklinghausen)
MKULNV [Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen] 2011: Klimawandel und Boden: Auswirkungen der globalen Erwärmung auf den Boden als Pflanzenstandort. Düsseldorf