Warschauer Klimakonferenz: Einigung in der Nachspielzeit

Jochen Flasbarth mit anderen Rednern auf einem Podium, im Hintergrund eine Stellwand mit dem Logo der Warschauerr Klimakonferenz COP19/CMP9zum Vergrößern anklicken
Bis zum neuen Klimavertrag ist freiwilliges Engagement gefragt. Das UBA warb dafür in Warschau.
Quelle: Melanie Klußmann / UBA

Die offizielle Arbeitszeit war längst abgelaufen, da saßen die Unterhändlerinnen und -händler noch immer zusammen. Doch auch wenn der Prozess langwierig und zäh ist: Der Weg zum neuen Klimaschutzabkommen ist nun konkreter abgesteckt.

Vom 11. bis 22. November 2013 fanden im polnischen Warschau die 19. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention und die 9. Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls (COP 19 / CMP 9) statt.

Beschlossen wurde der Fahrplan zum neuen Klimavertrag, der 2015 in Paris verabschiedet werden und spätestens 2020 in Kraft treten soll. Er soll erstmals für alle Länder der Welt verbindliche Ziele für die Verringerung des Treibhausgasausstoßes beinhalten. Noch vor der Konferenz in Paris sollen alle Länder ihren Beitrag zur Treibhausgasminderung im Rahmen des neuen Abkommens einreichen.

In Warschau wurden auch wichtige technische Entscheidungen dazu getroffen, die 2. Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls in den Vertragsstaaten umzusetzen.

Beim Waldschutz ist es nach jahrelangem Ringen endlich gelungen, sich auf ein transparentes Verfahren zu einigen. Nach diesem Durchbruch kann der Waldschutzmechanismus REDD+ auf nationaler Ebene starten. Der Mechanismus setzt finanzielle Anreize zum Walderhalt.

Sehr viel positive Resonanz erhielt Deutschland für seine Zusage, noch in diesem Jahr 30 Millionen Euro in den Anpassungsfonds fließen zu lassen, aus dem Projekte in Entwicklungsländern zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels finanziert werden. Damit wurde das Ziel erreicht, dass die Industrieländer bis 2013 insgesamt 100 Million US-Dollar bereitstellen.

Darüber hinaus wurde ein Mechanismus verabschiedet, der Ländern helfen soll, die durch den ⁠Klimawandel⁠ verursachten Schäden und Verluste zu bewältigen.

Die Tage und Nächte dieser zwei Verhandlungswochen haben gezeigt, dass der Weg bis zur Klimakonferenz in Paris 2015 kein einfacher sein wird. Letztlich wird sich der Erfolg daran messen lassen müssen, ob die internationale Staatengemeinschaft sich im neuen Klimaschutzabkommen zu verbindlichen und deutlich mehr Treibhausgasminderungen verpflichtet. Anders wird eine Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als 2 Grad Celsius nicht erreicht werden.

Das ⁠UBA⁠ war bei den Verhandlungen in Warschau vor Ort. Es beriet das Bundesumweltministerium als Teil der deutschen Delegation und war auf mehreren Side Events aktiv.

Klimakonferenz Warschau 2013

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