Im Jahr 2020 haben Rechenzentren in Deutschland insgesamt 16 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Das sind rund drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland, mit stark steigender Tendenz (etwa sechs Prozent jährlich). Die dabei ganzjährig erzeugte Abwärme bleibt bisher in großen Teilen ungenutzt, wodurch wertvolle Potenziale zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung verloren gehen.
Das Gesetzes zur Steigerung der Energieeffizienz (EnEfG), das am 25. Mai 2023 seine erste Lesung im Bundestag hat, schafft neue Regeln für die effizientere Nutzung von Energie in Rechenzentren. Das UBA begrüßt den Gesetzesentwurf ausdrücklich unter dem Leitgedanken „Energy Efficiency First“, zusammen mit fünf Partnereinrichtungen: die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), Germanwatch e.V., das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart, das Öko-Institut e.V. und das Umweltinstitut München e.V.
Die Wissenschaft ist sich einig, dass zum Erreichen der Klimaschutzziele eine drastische Minderung des Endenergieverbrauchs notwendig ist. Der vorliegende Entwurf des EnEfG bringt gegenüber dem Status quo einige Verbesserungen mit sich, um die Weichen in Richtung Energieeffizienz zu stellen.
Dirk Messner: „Nachhaltige digitale Zukunft braucht klimaverträgliche Rechenzentren“
In einem Policy Paper zu den Auswirkungen des EnEfG auf Rechenzentren und die IT-Branche ordnen das UBA und seine Partnereinrichtungen die geplanten Regulierungen ein und zeigen Chancen und Vorteile für die Branche und den Klimaschutz auf.
Laut UBA-Präsident Dirk Messner unterstützt das EnEfG die dringend notwendige Transformation der digitalen Infrastruktur zu mehr Nachhaltigkeit. „Eine nachhaltige digitale Zukunft braucht klimaverträgliche Rechenzentren. Das Energieeffizienzgesetz schafft hierfür erstmalig gute Vorgaben“, sagt Messner.
„Das Energieeffizienzgesetz setzt Mindeststandards für den energieeffizienten Betrieb von Rechenzentren, schreibt die Nutzung von Abwärme vor und verpflichtet die Betreiberinnen und Betreiber zu mehr Transparenz", erklärt der UBA-Präsident. "Der Gesetzentwurf setzt dabei einen durchaus ambitionierten Rahmen. Das wird sicher helfen, auch hierzulande eine Trendwende beim Energieverbrauch durch Rechenzentren einzuleiten. All das unterstützt die so dringend nötige nachhaltige Transformation unserer digitalen Infrastruktur.“
Das Umweltbundesamt und seine fünf Partnereichrichtungen laden am 13. Juni 2023 zu einem Online-Fachgespräch zum Thema „Energieeffizienzgesetz: Chancen für die Rechenzentrums- und IT-Branche“ ein.