PFC in Böden und Grundwasser

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Schutzgebiet
Quelle: Jörg Rechenberg / UBA

PFC werden in Deutschland zunehmend in Boden und Grundwasser nachgewiesen. Die Quellen von PFC in Böden sind vielfältig. Einsätze von PFC-haltigen Feuerlöschschäumen sind häufig der Grund für PFC-Schäden auf Bundeswehrstandorten und Flughäfen. Aufgrund der Langlebigkeit der Stoffe können PFC auch Jahrzehnte nach einer Umweltexposition in Böden und Grundwasser nachgewiesen werden.

PFC⁠, die auf Böden gelangen, verlagern sich mit dem versickernden Wasser in tiefere Schichten und gelangen so auch in das Grundwasser. Langkettige PFC adsorbieren an die Bodenmatrix, so dass der Transfer in das Grundwasser Jahre bis Jahrzehnte dauern kann. Kurzkettige PFC sind mobil und binden kaum an Oberflächen. Deshalb werden kurzkettige PFC schneller in tiefere Bodenschichten verlagert und erreichen  das Grundwasser früher als langkettige PFC. 

Wenn Grundwasser für die Beregnung landwirtschaftlicher Flächen verwendet wird oder zur Trinkwassergewinnung dient, können PFC auf diesem Weg in Pflanzen aufgenommen werden und so in die Nahrungskette gelangen. 

PFC Verdachtsflächen sind besonders Standorte, auf denen Feuerlöschschäume eingesetzt wurden. Dazu gehören Feuerlösch-Übungsplätze, Löschbecken, Militärflughäfen, Flughäfen und Flächen, auf denen Großbrände gelöscht wurden.  Auch (ehemalige) Betriebe mit Chrom-Galvanikbädern können mit PFC verunreinigt sein. Zusätzlich können Deponien, Textilverarbeitung, Papierherstellung sowie die Foto- und Filmindustrie PFC-Einträge in Böden und Grundwasser verursachen.

Auch auf landwirtschaftlichen Nutzflächen können PFC in Böden eingetragen werden, z.B. durch die Verwendung von Klärschlämmen zur Bodenverbesserung, Komposte oder durch Pflanzenschutzmittel.

Fallbeispiele (Hotspots) in Deutschland: In Süddeutschland (Rastatt) und im Hochsauerlandkreis (Arnsberg, Möhnetalsperre) erfolgten großflächige Kontaminationen durch die teils illegale Vermischung von Abfällen mit Komposten und Bodenverbesserern. Großflächige Bodenverunreinigungen über den Luftpfad können von fluorchemischen Unternehmen, z.B. Herstellern von Fluorpolymeren, fluorierten Polymeren und Unternehmen, die diese Polymere verarbeiten verursacht werden.  

Beispiele für PFC-Einträge in Böden und Grundwasser durch Löschschäume sind die Flughäfen Nürnberg, Düsseldorf und der Bundeswehrstandort Flughafen Manching. Sie stehen stellvertretend für viele Flughäfen, auf denen PFC-haltige Löschschäume in der Vergangenheit auch für Übungszwecke eingesetzt wurden (Link zur Löschmittelseite). Aufgrund der PFC-Belastung des Grundwassers und eines Fließgewässers stellte in Manching das Landratsamt Pfaffenhofen eine Allgemeinverfügung aus. Konkret wurde die Benutzung von Grund- und Oberflächenwasser zu Beregnungszwecken in Gemeinden im Umkreis des Flugplatzes untersagt.  Ein Beispiel für die Verunreinigung von Böden durch die ⁠Deposition⁠ aus der Luft liegt in Bayern. Im Industriepark Gendorf werden Fluorpolymere hergestellt. Hier wurde ⁠PFOA⁠ als Emulgator eingesetzt. Über die Abluft und das Abwasser wurde ⁠PFOA⁠ Jahrzehntelang in die Umgebung freigesetzt. Dies führte zu erheblichen Verunreinigungen von Böden und Grundwasser. Heute wird dort eine andere PFC-Verbindung eingesetzt, die auch zunehmend in Böden und Grundwasser nachgewiesen wird.

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