Die Landwirtschaft in Deutschland verursacht massive Umweltschäden. Der Ökolandbau leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Umweltschutz in der Landwirtschaft und gilt daher zu Recht als eine besonders nachhaltige Form der Landbewirtschaftung.
Doch das Gutachten des Forschungsinstituts für ökologischen Landbau (FiBL) im Auftrag des UBA zeigt, dass auch der Ökolandbau in vielen Bereichen noch Verbesserungspotential hat. Einige seiner Prinzipien erschweren es, die Ökoeffizienz, also die Umweltwirkung pro Produkteinheit, zu verbessern. So dürfen im Ökolandbau beispielsweise keine recycelten Phosphordünger eingesetzt werden, obwohl dies das Schließen von Nährstoffkreisläufen begünstigen würde. Ein Ökolandbau 4.0, der offener gegenüber Neuerungen wäre, würde hier Abhilfe schaffen.
Die Studie zeigt auch, dass in der konventionellen Landwirtschaft ein Umdenken hin zu einer umweltfreundlicheren Produktion stattfinden muss. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle konventionellen Betriebe auf den Ökolandbau umschwenken müssen. FiBL und UBA schlagen die Etablierung eines neuen Standards vor: der ökologisch optimierten, integrierten Produktion (IP+).
Diese Form der konventionellen Landwirtschaft würde die Umweltperformance im Vergleich zur gegenwärtigen konventionellen Landwirtschaft deutlich erhöhen. Sie würde beispielsweise weniger düngen, verpflichtende Fruchtfolgevorschriften einhalten und Pflanzenschutzmittel deutlich restriktiver einsetzen. Voraussetzung für die Wirksamkeit eines solchen neuen Standards wären wissenschaftlich abgeleitete, klar definierte und verbindliche Richtlinien.
Alle drei Ansätze: Der Ökolandbau, der Ökolandbau 4.0 und auch die ökologisch optimierte integrierte Produktion (IP+) sind sinnvolle Elemente einer Landwirtschaft der Zukunft. Die Studie zeigt somit Entwicklungsperspektiven für den Ökolandbau und die konventionelle Landwirtschaft gleichermaßen auf.