UBAwegs in Dessau-Roßlau für Mensch und Umwelt

Ein Bild vom UBA-Hauptgebäude in Dessau-Roßlau mit dem Schriftzug und Titel der Veranstaltung UBAwegs in Dessau-Roßlau für Mensch und Umwelt zum Vergrößern anklicken
UBAwegs: Vortrags- und Tourenreihe vom Umweltbundesamt an verschiedenen Standorten in Dessau-Roßlau
Quelle: Umweltbundesamt

Das Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) feierte im Jahr 2024 sein 50-jähriges Jubiläum und lud zu diesem Anlass zu einer Vortrags- und Tourenreihe an verschiedenen Standorten in Dessau-Roßlau ein.

Inhaltsverzeichnis

 

Tourenreihe UBAwegs für Mensch und Umwelt

An den einzelnen Terminen hatten Bürger*innen aus Dessau-Roßlau sowie Besucher*innen der Region gemeinsam mit den ⁠UBA⁠-Mitarbeitenden die Möglichkeit, bei abwechslungsreichen Naturerlebnissen und passenden Expert*innenvorträgen Einblicke in die facettenreiche Themenpalette der im Jahr 1974 gegründeten, ersten Umweltbehörde Deutschlands zu erlangen.

50 Jahre Umweltbundesamt, 50 Jahre Engagement für Mensch und Umwelt

Den Beginn der UBAwegs-Reihe machte ein exklusiver, geführter Spaziergang um das Quartier des UBA-Hauptgebäudes am ehemaligen Wörtlizer Bahnhof am 26. April 2024, welcher durch eine anschließende historische Einordnung im Hörsaal des Umweltbundesamtes, im Dialog mit UBA-Präsident Dirk Messner und Oberbürgermeister der Stadt Dessau Robert Reck, abgerundet wurde. 

Im Mai 2024 widmete sich UBAwegs dem Gewässerschutz: Bei einer nachmittäglichen Elb-Paddeltour durch die beeindruckende Flusslandschaft des Biosphärenreservats Mittelelbe von Vockerode bis nach Dessau erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über die langfristige Entwicklung der Wasserqualität der Elbe, die Rolle des UBA bei der Weiterentwicklung der ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ sowie über den Gewässerschutz als solchen und die Beobachtungen in der Zukunft. Highlight der Paddeltour war ein Vortrag von UBA-Experten*innen in Sachen Gewässerschutz direkt am Elbstrand. Im Vortrag ging es um die langfristige Entwicklung der Wasserqualität der Elbe, die Rolle des UBA bei der Weiterentwicklung der ⁠Wasserrahmenrichtlinie⁠ sowie über den Gewässerschutz und die Beobachtung der Zukunft. Die Methodik bei der Gewässerüberwachung wurde anhand von Wasserproben und aquatischen Gewässerorganismen demonstriert. Anschließend ergab sich eine spannende Diskussion zwischen den Teilnehmenden und den UBA-Expert*innen über die Herausforderungen des Gewässerschutzes in der Zukunft.

Am 15. Juni 2024 begrüßte das Umweltbundesamt bei seinem Jubiläumsfest anlässlich seines 50-jährigen Bestehens rund 3.000 Besucher*innen und präsentierte ein facettenreiches Programm und Angebot für Groß und Klein am UBA Hauptsitz in Dessau-Roßlau. Viele spannende Informationsstände und Aktionen, erarbeitet und begleitet von UBA-Expert*innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und mit diversen Wissensschwerpunkten, gaben einen umfassenden Einblick in die breite Themenpalette, die Aufgaben und Ziele, denen sich die Mitarbeitenden des UBA täglich widmen.

Einen Rückblick auf die Highlights des Jubiläumsfestes geben die Pressemitteilung sowie der Film zum Fest.

Im Juli 2024 näherten sich die Teilnehmenden bei einer geführten Auenbegehung durch das Roßlauer Oberluch dem Thema "Mehr Raum für den Fluss als Hochwasserschutz". Beginnend an der Wasserburg Roßlau gaben die Expert*innen des Biosphärenreservates Mittelelbe, des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ), des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Wittenberg (LHW Wittenberg) und des Umweltbundesamtes (UBA) Informationen zu den Themen ⁠Hochwasserrisikomanagement⁠, Deichrückverlegungen und Wiederherstellung von Auenlebensräumen an der Elbe. Nach einer Einführung in das Thema Hochwasserrisikomanagement und die Rolle das UBA führte eine Exkursion durch das Roßlauer Luch. Hier erläuterten die beteiligten Fachexpert*innen die umgesetzte Deichrückverlegungsmaßnahme aus Sicht der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und der Forschung. Auf der Tour auf dem neuen Deich entlang des 4 km langen Auenlehrpfades des Biosphärenreservates Mittelelbe passierten die Teilnehmer*innen den geschlitzten Altdeich, verschiedene charakteristische Landschaftselemente der ⁠Aue⁠ und erhielten einen Einblick in die Artenvielfalt. Dabei besprachen die teilnehmenden Bürgern*innen und Fach-Experten*innen die zukünftigen Herausforderungen des Hochwasser-, Gewässer-, Trinkwasser- und Naturschutzes.

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Im August 2024 widmete sich die UBAwegs-Tour dem Thema "Pestizidfreie Kommune" unter dem Titel "Für eine naturnahe und insektenfreundliche Stadt: Der Küchengarten im Luisium und Pestizidfreie Kommunen zeigen, wie es geht".
Eine gemeinsame Fahrradtour führte die Teilnehmenden vom ⁠UBA⁠ zum Park Luisium in Waldersee (Dessau-Roßlau). Dieser charmante Park der Aufklärung war im 18. Jahrhundert auch ein Nutzgarten. Heute kümmert sich die Urbane Farm um den Küchengarten am Schloss Luisium und baut gemeinsam mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wieder Gemüse, Salate und Kräuter für die lokale Nah- und Selbstversorgung in der Stadt an. Im Garten angekommen, wurde dieser mit seiner historischen Einbettung ins Luisium und wieder erweckten Nutzung vorgestellt, und die Teilnehmenden konnten in einer praktischen Aktion auch einmal selber im Garten Hand anlegen. Es gab ausreichend Zeit für Gespräche, in denen UBA-Expertinnen und -Experten Wissenswertes rund um die Projekte „Pestizidfreie Kommune“ und  „Einsatz von Biozid-Produkten in Kommunen“ erläutern. Denn mittlerweile haben schon fast 600 Städte und Gemeinden in Deutschland entschieden, auf ⁠Pflanzenschutzmittel⁠ oder zumindest Glyphosat in der Bewirtschaftung ihrer Grünflächen zu verzichten. Auch Dessau-Roßlau verzichtet seit 2020 auf kommunalen Flächen auf den Einsatz chemisch-synthetischer ⁠Herbizide⁠ und Neonicotinoide. Darüber hinaus gibt es Angebote zur Umweltbildung für naturnahe und insektenfreundliche private Gärten und Kleingärtenanlagen. Die Singvögel, Schmetterlinge und andere Insekten freut’s. 

Der September 2024 führte die UBAwegs-Teilnehmenden auf eine exklusive Sonderführung durch die Ausstellung „Archäologie der Moderne“ im Bauhausgebäude. Im Zentrum stand die Frage, was aus dem innovativen Charakter des historischen Bauhauses für die Bauwende der Gegenwart gelernt werden kann. Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden eine exklusive Führung durch den im Jahr 2023 eröffneten Erweiterungsbau des UBA-Hauptsitzes in Dessau-Roßlau. Das innovative Plus-Energie-Gebäude versorgt sich dank Photovoltaik und Wärmepumpe im Betrieb selbst durch erneuerbare Energie und wurde aus umweltverträglichen Baustoffen wie Recyclingbeton und einer Dämmung mit nachwachsenden Rohstoffen erbaut. Der Bau kann daher als Vorbild für andere Bundesbauten dienen.

Für die UBAwegs-Tour im Oktober 2024 luden UBA-Expert*innen für nachhaltige Ressourcennutzung und Bioökonomie und Waldschutzbeauftragte des Betreuungsforstamtes Dessau in das Forstamt Haideburg ein und berichteten unter dem Titel "Der Wald im (⁠Klima⁠-)Wandel" dort von den Veränderungen des Waldes als Reaktion auf den ⁠Klimawandel⁠ sowie die sich wandelnden gesellschaftlichen Ansprüche. Die Teilnehmenden erfuhren mehr über Herausforderungen, welche sich aus den vielfältigen Ansprüchen an den Wald ergeben und wie mit einer nachhaltigen Wald- und Holznutzung auch in Zeiten des Klimawandels darauf reagiert werden kann. Ein Überblick über den aktuellen Waldzustand im Bereich des Betreuungsforstamtes und einen Ausblick in die Zukunft des Waldes ergaben einen angeregten Austausch zwischen den Expert*innen und Teilnehmenden. Den Abschluss machte eine Führung durch das angrenzende Waldgebiet.

Im November 2024 besuchten die Teilnehmenden der UBAwegs-Tour auf einem Toleranzspaziergang durch die Dessauer Innenstadt gemeinsam die Synagoge, die Moschee und die Kirche zu Dessau. Die Gemeinden stellten sich vor, berichteten von ihren Besonderheiten, Gemeinsamkeiten und luden zu einem offenen Gespräch und zum Austausch ein. Auch das UBA, die Hochschule und Stadt Dessau-Roßlau erzählten von ihrer wichtigen und langjährigen Zusammenarbeit für mehr Toleranz und Vielfalt in der Stadt sowie von ihren Herausforderungen und Erfolgen. 

Der März 2025 thematisierte „Unsere Zukunft mit Wasserstoff“. Expert*innen des UBA und des Wissenschaftlich-Technischen Zentrums Roßlau (WTZ Roßlau) gaben vor Ort am WTZ interessante Informationen zum aktuellen Status und zur Zukunft des Wasserstoffes sowie Einblicke in bisherige und zukünftige Arbeiten zum Thema Wasserstoff. Im Anschluss konnten Prüfstände des WTZ besichtigt werden und blieb Raum für Fragen und Dialog zwischen Teilnehmenden und Expert*innen.

Im April 2025 bot das Umweltbundesamt gemeinsam mit dem Tierpark Dessau einen interessanten Vormittag zum Thema „Wir & das Tier“ an. Interessierte erwartete im Tierpark mit der „Wilde Bauernhof – Nutztiere und ihre Menschen“ eine einstündige Führung, die das Verhältnis von Nutztieren, Menschen, Landwirtschaft und Umwelt anhand von im Tierpark lebenden Tieren beleuchtete. Zwei Expertinnen erklärten die Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Umwelt auf interessante Weise.

Den Abschluss der UBAwegs-Veranstaltungsreihe bildete im Mai 2025 die Ausstellungseröffnung "Vom Verschwinden der Gletscher. Fotografien von Thomas Wrede". Seit jeher faszinieren die Eislandschaften im Hochgebirge den Betrachter. Doch die fortschreitende Erderwärmung lässt die Eismassen der Erde so rasant schmelzen wie nie zuvor. Insbesondere die Gletscher in den Alpen sind vom Schwund betroffen. Als Süßwasserspeicher sind sie indes besonders schützenswert und ein einzigartiges Naturerbe. Die Weltwetterorganisation hat das Jahr 2025 als das „Internationale Jahr der Erhaltung der Gletscher“ ausgerufen. Dadurch soll der Fokus auf die Bedeutung der Gletscher für das ⁠Klima⁠ gerichtet werden. Im Umweltbundesamt ermöglichte eine Ausstellung einen Blick auf die einzigartige und fragile Welt der Eislandschaften. im Rahmen der Ausstellungseröffnung sprachen: Martin Schmied, Fachbereichsleiter für ⁠Umweltplanung⁠ und Nachhaltigkeitsstrategien, Umweltbundesamt; Matthias Ulrich, Experte für ⁠Permafrost⁠, Umweltbundesamt; Thomas Wrede im Gespräch mit Fotini Mavromati, Kunstbeauftragte Umweltbundesamt. Mehr Infos gibt es hier.

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Im Austausch bleiben: Umwelt.Stadt.Salon.

Auch ein weiteres Veranstaltungsformat lädt zum Dialog: Umwelt.Stadt.Salon.

Was bedeutet die Forschung des ⁠UBA⁠ eigentlich für eine Stadt wie Dessau-Roßlau und den Alltag ihrer Bürgerinnen und Bürger? Wie gelingt es, eine nachhaltige Stadtentwicklung und konkrete Umwelt- und Klimaschutzarbeit in Dessau-Roßlau so weiterzuentwickeln, dass alle davon profitieren? Wie kann die wissenschaftliche Arbeit des UBA die Umweltprobleme vor Ort aufgreifen? Um diese Fragen geht es beim Umwelt.Stadt.Salon.

Das Format entstand bereits im Jahr 2022 aus der Kooperation zwischen der Stadt und dem UBA. Seitdem laden sie gemeinsam in loser Reihe zu Filmen, Fachvorträgen, Lesungen und Diskussionen ein – und immer sind die Bürgerinnen und Bürger zum Mitreden eingeladen. Im Jahr 2023 ging es um die Themen „Wassernot“, „Verzicht auf Pflanzenschutzmittel“ und „Heizen mit Holz“. 2024 machte das Gespräch zum Thema „Lebenswerte Stadt-Quartiere in Dessau-Roßlau“ den Auftakt.

Am 11. Juni 2024 fand um 16 Uhr ein gemeinsam mit dem Anhaltischen Kunstverein organisiertes Künstlergespräch in der Kunsthalle Dessau (Ratsgasse) zur aktuellen Ausstellung „Wildnis II“ von Gerald Christ statt.

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