Stuttgart – Kreislaufwirtschaft in der Textilbeschaffung

Die Landeshauptstadt Stuttgart sammelt ausgediente Arbeitskleidung in sogenannten „Ressourcen-Boxen“. Diese werden zentral gesammelt und bei ausreichender Menge an einen Recyclingpartner übersendet. Der Recyclingpartner nutzt die wertvollen Ressourcen, um neue Textilprodukte wie bspw. Arbeitssocken oder Schmutzfangmatten zu produzieren.

Im Sinne eines ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes werden neben der Beschaffung von langlebigen Produkten und der Förderung der Reparierbarkeit bei der Landeshauptstadt Stuttgart aktiv Materialkreisläufe geschlossen. Durch die Sammlung und Rückführung von Textilien zirkulieren diese in einem geschlossenen Kreislauf.

Die kreislauffähige Beschaffung ist ein zentraler Bestandteil des ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatzes der Landeshauptstadt Stuttgart. Dabei endet der Prozess nicht mit dem Erwerb eines Produkts – vielmehr werden dessen Nutzung und die Rückführung in den Rohstoffkreislauf mitgedacht.

Angesichts der vielfältigen Aufgaben in Stuttgart gibt es eine breite Palette an Arbeitskleidung mit unterschiedlichen Anforderungen. Daher bestehen zahlreiche Rahmenvereinbarungen mit verschiedenen Lieferanten. Zusätzlich zur Arbeitskleidung, die regulär im Einsatz ist, fallen in anderen Bereichen, etwa im Fundbüro, zahlreiche Kleidungsstücke an, die keinen weiteren Verwendungszweck haben. Um eine zentrale Rückführungslösung zu schaffen, hat die Landeshauptstadt Stuttgart die Resource-Boxen im Jahr 2024 eingeführt. Im Vorfeld wurden im Rahmen einer Markterkundung unterschiedliche Varianten evaluiert und bewertet.

Alle Bedarfsstellen können diese Boxen über den Zentralen Einkauf bestellen. Mitarbeiter*innen können ihre ausgediente bzw. defekte Arbeitsbekleidung in eine der Sammelboxen geben. Sobald etwa eine Tonne ausgedienter Arbeitskleidung gesammelt ist, wird sie dem Recyclingpartner übergeben bzw. von diesem abgeholt. Die Textilien werden sortiert und dem Produktionskreislauf wieder zugeführt, sodass aus den Materialien neue Produkte (bspw. Arbeitssocken oder Schmutzfangmatten) hergestellt bzw. ggf. fachgerecht entsorgt werden können. Damit trägt die Landeshauptstadt Stuttgart zu einer umweltverträglicheren Abfallbewirtschaftung sowie zur Kreislaufwirtschaft von Textilien bei.

Da sich die Kosten für die Resource-Boxen derzeit im Bereich der Direktbeschaffungen bewegen, wurde kein Vergabeverfahren durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt zentral über das Budget für nachhaltige Beschaffung des Zentralen Einkaufs. Im Vorfeld wurde eine separate Verpflichtungserklärung zur Vernichtung aller Logos und Hoheitszeichen mit dem Recyclingpartner geschlossen.

Effekte und Einsparungen

Eingesparte Tonnen CO28,1 t für ca. 2 t ausgedienter Arbeitskleidung in 2024
Eingesparte Liter Wasser: 474.500 Liter Wasser für ca. 2 t ausgedienter Arbeitskleidung in 2024
Eingesparte sonstige Ressourcen: 1,4 t Rohstoffe für ca. 2 t ausgedienter Arbeitskleidung in 2024
Grund der Einsparung

Textilrecycling

Bemerkungen

laut Angaben des Recyclingpartners

Unterlagen

Folgende Informationen werden interessierten (insbesondere öffentlichen) Auftraggebern für gleichartige Ausschreibungen auf Anfrage zur Verfügung gestellt:

  • Vertragsunterlagen / relevante Vereinbarungen
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