Bereits 2015 warnte Achim Steiner, Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), vor einem „beispiellosen Tsunami von E-Müll, der auf die Welt zurollt“. Im Jahr 2016 wurde E-Müll in der Größe von 4500 Eiffeltürmen erzeugt. Das Weltwirtschaftsforum hat ermittelt, dass E-Müll bis 2019 der am schnellsten wachsende Abfallstrom der Welt war. Er wächst weiter.
Dies ist verheerend, wenn man bedenkt, welche ökologischen und sozialen Schäden E-Müll verursacht. Die Produktion und der Transport eines Geräts machen mehr als 80+% seines CO2-Fußabdrucks aus. Die Gewinnung von Metallen der Seltenen Erden verbraucht große Mengen an Energie und erfolgt im globalen Süden unter miserablen sozialen Bedingungen. Ausrangierte Geräte kehren zur Entsorgung in den globalen Süden zurück, wo sie als Giftmüll die Umwelt verschmutzen und die Gesundheit der Arbeiter enorm schädigen.
Reparatur und Wiederverwendung sind entscheidend für die Verwirklichung einer digitalen Kreislaufwirtschaft und für die Vermeidung von vorzeitigem E-Müll. Software und Hardware sind untrennbar miteinander verbunden, auch unter Nachhaltigkeitsaspekten: Wenn Software so konzipiert ist, dass sie repariert und aktualisiert werden kann, kann die Hardware länger in Betrieb bleiben.
Nachhaltige Softwareprodukte ermöglichen den Nutzer*innen auch Autonomie bei der Verwaltung der Software, um den Energieverbrauch zu senken. Dies sind die Merkmale, die vom Blauen Engel offiziell als Kriterien für nachhaltige Software und damit besser für die Umwelt anerkannt werden.
Dieses Projekt richtet sich an Öko-Konsumenten, die mit ihren Kaufentscheidungen die Märkte in Richtung Nachhaltigkeit verändern.
Durch grüne Kampagnen und praktische Workshops, in denen gezeigt wird, wie nachhaltiges Softwaredesign zu einer längeren Lebensdauer der Hardware führt, will das Projekt dazu beitragen, dass vorzeitiger E-Müll der Vergangenheit angehört. „Think global, compute local“: Reduzieren wir E-Müll mit nachhaltiger Software!