Vorsicht vor Schildzecken

Wandernde Zecke auf einem grünen Blattzum Vergrößern anklicken
Zecken lauern in der Vegetation und im Falllaub
Quelle: Michael Tieck / Fotolia.com

Schildzecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Wie Sie sich schützen können.

Der Gemeine Holzbock Ixodes ricinus, die in Deutschland am weitesten verbreitete Schildzeckenart, ist ab Temperaturen von mindestens 4°C aktiv und dehnt im Zuge des Klimawandels seine Aktivitätsperiode aus. Die Zecken warten zum Beispiel auf Farnpflanzen, Gräsern, an Büschen, oder auch am Boden im Falllaub auf einen Wirt. Die besten mikroklimatischen Bedingungen findet der Holzbock in Laub- und Mischwäldern. Er kommt aber auch an Waldrändern und benachbarten Wiesen, Parks und Gärten vor, wenn es geeignete Wirtstiere und geschützte Rückzugsgebiete gibt.

Die Stiche der Blutsauger können nicht nur lokale Hautreaktionen an der Einstichstelle hervorrufen, Schildzecken können auch verschiedene Krankheitserreger auf Tiere oder den Menschen übertragen. So ist der Gemeine Holzbock ein bedeutender Überträger für Borrelien, das FSME-Virus, Rickettsien und Anaplasmen. Auf den Menschen werden am häufigsten Borrelien übertragen, aber auch das FSME-Virus. Beide Infektionserkrankungen können mitunter schwere Verläufe zeigen, die oft schwer therapierbar sind. Informationen zu diesen Erkrankungen gibt es beim Robert Koch-Institut (⁠RKI⁠).

In Deutschland besteht gemäß RKI ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete befinden sich auch in anderen Bundesländern. Eine Übersicht über die FSME-Risikogebiete in Deutschland und die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zur FSME-Schutzimpfung finden Sie im Epidemiologischen Bulletin Nr. 9/2021 des RKI.

Wie Sie sich schützen können

Tragen Sie bei Ausflügen in Wald und Wiese am besten helle, lange, geschlossene Kleidung, vorzugsweise auch helle Schuhe, und ziehen die hellen Socken über die Hosenbeine. Die bräunlichen, je nach Entwicklungsstadium etwa ein bis drei Millimeter großen Zecken gelangen so nicht sofort an die Haut und sind auf hellem Untergrund besser zu erkennen.

Zecken abweisende Mittel (Repellentien) können das Risiko eines Zeckenbefalls zwar verringern, aber untersuchen Sie Ihren gesamten Körper nach dem Ausflug unbedingt trotzdem. Sehen Sie sich dabei auch Kniekehlen, Leisten-, Achselregion, Armbeugen und Kopfhaut gründlich an. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, um die etwa 1 mm großen Larven (mit 3 Beinpaaren) oder knapp über 1 mm großen Nymphen (mit 4 Beinpaaren) nicht zu übersehen. Zum Erkennen dieser Jungstadien kann eine Lupe im Handgepäck hilfreich sein.

Was tun bei Zeckenstich?

Auch wenn nicht alle Zecken mit Erregern infiziert sind, müssen Zecken sofort aus der Haut entfernt werden. FSME-Viren überträgt der Holzbock bereits nach der Befestigung in der Haut, Borrelien erst nach einigen Stunden. Zum Entfernen von Zecken ist zum Beispiel eine Pinzette mit sehr schmaler, gebogener Spitze sehr gut geeignet, mit der man eine befestigte Zecke flach an der Haut direkt neben den Mundwerkzeugen fest greifen und entfernen kann. In der Folgezeit sollte man die Stichstelle beobachten und bei auffälligen Veränderungen (z.B. einer Wanderröte, die bei Borrelien-Infektionen auftreten kann) oder Krankheitsanzeichen, die einem grippalen Infekt ähneln, oder auch bei Körpertemperaturerhöhung  einen Arzt konsultieren und auf den Zeckenbefall hinweisen.

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 Zecken  Holzbock