Mit wissenschaftlichen Methoden die Klimaanpassung unterstützen
Anpassung an die Folgen des Klimawandels hilft, besser mit möglichen Risiken umzugehen, Schäden zu verringern und gegebenenfalls existierende Chancen zu nutzen. Wie lässt sich beurteilen, ob wir in Deutschland schon auf dem richtigen Weg sind? Mit welchen Methoden können Akteure geeignete Anpassungsmaßnahmen identifizieren und bewerten?
Die Fachtagung stand im Kontext der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), deren Fortschreibung der Bund für 2020 plant.
Der Auftrag zur Fortschreibung umfasst auch eine unabhängige Evaluierung der DAS. Daher hat das Umweltbundesamt eine passende Evaluationsmethode entwickeln und anwenden lassen. Fachpersonen aus Wissenschaft und Behörden bewerteten in einem extern geleiteten Verfahren den bisherigen Stand der Anpassung in Deutschland, insbesondere auf Bundesebene.
Um ökonomische Aspekte der Anpassung besser abschätzen zu können, hat ein weiteres Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Auftrag des Umweltbundesamtes die volkswirtschaftlichen Folgen des Klimawandels in Deutschland detailliert modelliert. Auf dieser Grundlage wurden mögliche Anpassungsmaßnahmen und -instrumente sowie deren Wechselwirkungen untereinander analysiert. Auf der Fachtagung am 26. März 2019 in Dessau wurden die verwendeten Methoden vorgestellt und einen Einblick in die laufenden Arbeiten gegeben.
Nach der Begrüßung durch Herrn Dr. Harry Lehmann, Fachbereichsleiter im Umweltbundesamt, stellten Christian Kind (Adelphi) und Dr. Stephan Silvestrini (Centrum für Evaluation) Methoden zur Evaluation vor, wobei sie der Frage nachgingen: Wie lässt sich die Anpassung an die Folgen des Klimawandels evaluieren?
Dr. Ulrike Lehr (GWS) und Professor Dr. Jesko Hirschfeld (IÖW) zeigten in ihren Vorträgen Möglichkeiten und Methoden zur ökonomischen Bewertung von Politikmixen auf. Zudem präsentierten Roland Hohmann (Schweizer Bundesamt für Umwelt) mit einem Beitrag zur Evaluation von Klimaanpassung und Markus Leitner (Umweltbundesamt Österreich) zur Relevanz ökonomischer Studien in der Politikberatung, Perspektiven der Nachbarländer.
Ergänzt wurden die Beiträge durch Podiumsdiskussionen im Austausch mit den insgesamt 115 Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Am Nachmittag stand der Austausch untereinander und die thematische Vertiefung im Fokus der Fachtagung. Dazu gab es drei verschiedene Workshops in denen die Teilnehmenden folgenden Fragen nachgingen:
- Wie lässt sich die Wirksamkeit von Klimaanpassung erhöhen?
- Wie finden wir die richtigen Maßnahmen?
- Wie können Kosten und Nutzen bewertet werden?
Die Workshops wurden durch inhaltliche Beiträge der Referierenden bereichert. Dazu zählten neben den Referierenden des Vormittags auch: Dr. Hansjörg Gaus (Centrum für Evaluation), Patrick Trötschler (Bodensee Stiftung), Laura Ahmann & Markus Flaute (GWS), Clara Wolff IÖW) und Professorin Dr. Katrin Rehdanz (Universität Kiel).
Die Gesamtmoderation der Fachtagung lag bei Frau Dr. Esther Hoffmann (IÖW).