Politische Steuerung der Coronakrise und Klimawandelanpassung
Stakeholder-Dialog: Was können wir aus der politischen Steuerung der Coronakrise für die Klimawandelanpassung lernen? im digitalen Raum
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass sich die Vulnerabilität unserer Gesellschaft in Zeiten von Globalisierung und Ökonomisierung erhöht hat. Vor allem im Gesundheitssektor wurde deutlich, dass aufgrund von Einsparungen keine Reserven mehr für Krisen bestehen. Vorsorgeorientierte Maßnahmen sind jedoch zentral für die Klimawandelanpassung und die Resilienz unserer Gesellschaft. In der Coronakrise dominierten Strategien des akuten Krisenmanagements. Dabei zeigten sich Stärken und Schwächen des bundesdeutschen Föderalismus. Gleichzeitig bietet die Coronakrise einen Ausgangspunkt für die Diskussion über die Rolle der Wissenschaft in der politischen Steuerung. So spielte die Virologie eine Schlüsselrolle in der Legitimation politischer Maßnahmen. Die Transparenz wissenschaftlicher Unsicherheit und Vielstimmigkeit verunsicherte allerdings auch Teile der Öffentlichkeit. In der Klimaforschung hat sich in den letzten 30 Jahren ein breiter Konsens über die Wissensgrundlagen entwickelt. Dennoch fehlt es bislang am politischen Willen für ein radikales Umsteuern in der Klimapolitik.
Welche Formen der politischen Steuerung können aus der Coronakrise auf die Klimawandelanpassung übertragen werden, um die Resilienz gegenüber Klimawandelfolgen zu erhöhen? Und welche Formen der wissenschaftlichen Politikberatung aus der Coronakrise sind für die Klimawandelanpassung wünschenswert?
Diese Fragestellungen wurden in dem Stakeholderdialog am 3. September 2020 im digitalen Raum mit 43 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung, Wissenschaft, Beratung und der organisierten Zivilgesellschaft diskutiert. Das Arbeitspapier wurde von den Teilnehmenden als sehr gute Grundlage für die Diskussion aufgenommen. Während der Diskussion unter Leitung von Sebastian Ebert (UBA) und Dr. Angela Oels (IÖW) arbeiteten die Teilnehmenden Parallelen und Unterschiede zwischen Coronakrise und Klimakrise heraus und identifizierten zentrale Herausforderungen in der politischen Steuerung der Klimawandelanpassung. Gemeinsam entwickelten sie konkrete Handlungsempfehlungen, um aus der Coronakrise Rückenwind für die Anpassung an den Klimawandel zu generieren und die identifizierten Herausforderungen anzugehen. Die Handlungsempfehlungen finden sich im Ergebnispapier der Veranstaltung.
Veranstalter: Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass)
Fachbegleitung UBA: Sebastian Ebert
Auftragnehmer: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)