Online-Workshop: Nachhaltiges kommunales Rattenmanagement

Der Online-Workshop am 13. September 2022 dient dem Erfahrungsaustausch zwischen Städten und Kommunen über nachhaltige Methoden des Rattenmanagements. Einzelne Kommunen stellen dafür ihre ganzheitlichen Konzepte vor und teilen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von innovativen Methoden zum Schadnager-Management.

Wanderratten sind im öffentlichen Raum allgegenwärtig. Sie können Nahrung unbrauchbar machen und materielle Werte zernagen. Aber weil sie auch zahlreiche Krankheitserreger verbreiten können, werden sie gemäß Infektionsschutzgesetz im Nahbereich der Menschen bekämpft. Rattenbekämpfung zählt zu den Aufgaben von Städten und Gemeinden, die sie selbst wahrnehmen oder an Schädlingsbekämpfungsfirmen vergeben.

Seit Jahrzehnten wurden Rodentizide regelmäßig, flächendeckend und präventiv ausgebracht, aber seltener kurativ bei Befallsmeldung. Die Giftstoffe geraten zu Recht zunehmend in die Kritik. Ihr Einsatz birgt hohe Risiken der Vergiftung für Wildtiere, in denen die Wirkstoffe bereits vielfach nachgewiesen wurden. Bei Dauergebrauch verlieren sie ihre Wirkung. Zudem sind sie nicht nur für Ratten, sondern auch für andere Tiere giftig und lange in der Umwelt haltbar. Seit Jahren werden deshalb die Vorschriften zur Ausbringung von Rattengift immer weiter verschärft.

Ratten sind schlau und können sich rasch stark vermehren. Ein nachhaltiges Rattenmanagement setzt an den Ursachen für Befall an. Diese gilt es zu ermitteln und durch bauliche Veränderungen, Instandsetzung oder organisatorische Maßnahmen abzustellen. Zentral dabei ist der Umgang mit Abfällen, die Befallserhebung im Vorfeld, Erfolgskontrollen und im Anschluss an die Bekämpfung vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Wiederbefall. Gleichzeitig gewinnen digitale Geräte und innovative Verfahren zunehmend an Bedeutung. Laufendes und fernüberwachtes ⁠Monitoring⁠ giftfrei und digital sowie das Timing der Befallsermittlung und der Bekämpfung können die Effektivität drastisch verbessern und die benötigte Giftmenge erheblich reduzieren. Voraussetzung ist kompetente Sachkunde zur Nagetierbekämpfung sowie die Bereitschaft, neue Wege des Rattenmanagements zu gehen und dabei alle betroffenen Behörden, Berufsgruppen und nicht zuletzt die Bevölkerung mitzunehmen.

Der Workshop dient dem Erfahrungsaustausch zwischen Städten und Kommunen über nachhaltige Methoden des Rattenmanagements. Kommunen stellen ihre ganzheitlichen Konzepte vor und teilen ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von innovativen Methoden zum Schadnager-Management vor. Sie haben dabei nicht nur eine wirksame und dauerhafte Verringerung der Ratten-Befalle sondern auch der Umweltbelastung mit Rattengift im Blick. Ihre Maßnahmen umfassen Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung, ein systematisches Rattenmonitoring, den Einsatz giftfreier Schlagfallen, gezielter Einsatz von Giften in wassergeschützten Köderschutzstationen sowie bauliche Maßnahmen. Weitere Themen des Workshops sind qualitative Zuschlags- und Eignungskriterien im Falle einer Vergabe und die Möglichkeiten und Grenzen der Stadtreinigung.

Der Workshop richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Ordnung, Gesundheit, Öffentlichkeitsarbeit, Garten- und Landschaftsbau, Stadtentwässerung und -sauberkeit von Kommunen. Er wird von der Akademie Obladen im Auftrag des ⁠UBA⁠ organisiert.

Weitere Informationen zu Rodentiziden finden Sie hier

Hier geht es zu der Anmeldung und dem Programm. 

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