Methanol: Chemie-Rohstoff und Energieträger der Zukunft
720. DECHEMA-Kolloquium
In Island ist eine Anlage zur Herstellung von Methanol aus CO2 und geothermisch/ elektrolytisch gewonnenem H2 angelaufen und in China wurden zwei 500000 tons/a - Anlagen für Propylen
(5 000 tons/d Methanol auf Basis Kohle, Weiterverarbeitung nach dem MTP®-Verfahren) in Betrieb genommen.
Ist das Erdölzeitalter - da die Vorräte an Erdöl mit Reichweiten von deutlich < 100 Jahren endlich sind - nur eine kurze, auslaufende Episode in der Geschichte der Menschheit und hat das Methanolzeitalter bereits begonnen?
Methanol mit seiner hohen Speicherkapazität für Energie, seinen günstigen Lager - und Transporteigenschaften hat das Potential, der Energie-, Kraft- und Chemierohstoff der Zukunft zu werden.
Friedrich Asinger, RWTH Aachen, warnte schon sehr früh (1960) vor der Vergeudung von Öl und entwickelte in seinem bereits 1986 erschienenen Buch "Methanol: Chemie- und Energie-rohstoff der Zukunft " Visionen für Alternativen.
In dem Kolloquium wird der neueste Stand der Technik vorgestellt und ein Überblick gegeben über die Herstellung und Nutzung von Methanol als universell nutzbare Schlüsselkomponente im Energiebereich, als Kraftstoff (Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen) und als C1 - Rohstoff für Chemie und Biotechnologie. Besonders wird auf das Potential von Methanol als zukünftiger Energieträger und -speicher im technologischen und wirtschaftlichen Vergleich mit anderen Energieträgern eingegangen.
Grundlage ist eine neue, stark erweiterte Version des Asinger-Buches, welches die fünf Vortragenden als Herausgeber und gemeinsam mit mehr als 40 Experten erarbeitet haben.