Dialog zur Klimaanpassung: Landwirtschaft
Dialog zur Klimaanpassung: Von Starkregen bis Trockenheit – Anpassungsstrategien für die deutsche Landwirtschaft
Vor dem Hintergrund bereits spürbarer Klimaänderungen wird es immer wichtiger, sich mit den Folgen des Klimawandels auseinanderzusetzen. Zunehmende Extremwetterereignisse sowie Veränderungen der Jahresdurchschnittstemperatur erfordern Anpassungsmaßnahmen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Doch wie kommen Entscheidungsträger/innen prägnant und schnell an relevante Informationen über Klimafolgen und damit verbundene Risiken und Chancen? Welche Handlungsstrategien gibt es und welche Best-Practice-Beispiele sind nachahmenswerte Vorbilder? Zu diesen Fragen veranstaltet das Umweltbundesamt gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung Dialoge mit Entscheidungsträger/innen aus Verbänden, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung. Neben dem fachlichen Austausch steht auch die Vernetzung der Akteure im Mittelpunkt.
Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft in Deutschland vor neue Herausforderungen: Stellvertretend stehen dafür Ertragseinbußen aufgrund extremer Wetterereignisse und Veränderungen in Niederschlagsmengen und Temperaturen. Gleichzeitig können längere Vegetationsperioden und ein höherer CO2-Gehalt in der Atmosphäre das Ertragspotenzial mancher Fruchtarten steigern. Die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft fallen je nach betrachtetem Zeitraum, Standort und Produktionsbereich sehr unterschiedlich aus. Eine Vielfalt von Anpassungsmaßnahmen, wie veränderte Fruchtfolgen, standortbezogene Sortenwahl, angepasste Anbau- und Bewässerungsverfahren und innovative Kühlsysteme für Ställe werden daher benötigt, um den Herausforderungen im Pflanzenbau und der Tierhaltung zu begegnen und die Klimaresilienz der Landwirtschaft zu stärken.
Im Rahmen eines eintägigen Workshops am 16. November 2017 diskutierten 29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ministerien und Behörden von Bund und Ländern, Landwirtschaftskammern, der angewandten Wissenschaft, der Agrar-Versicherungswirtschaft sowie Verbänden über Auswirkungen des Klimawandels sowie betriebliche und übergeordnete Maßnahmen und Strategien zur Anpassung an Klimafolgen. Die Diskussion zeigte u.a., dass der Ökolandbau nicht stärker von Klimafolgen betroffen zu sein scheint als die konventionelle Landwirtschaft. Risiken bestehen vor allem für Kleinbetriebe und spezialisierte Großbetriebe. Große Anpassungspotenziale bietet eine schonendere Bodenbearbeitung, die gleichzeitig Synergien durch geringeren Düngemitteleinsatz, Gewässerschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt mit sich bringen würde. Insgesamt sind eine langfristige und abgestimmte Förderpolitik sowie ein intensiverer Wissenstransfer durch Kammern und Verbände zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Praxis und Erhöhung der Klimaresilienz nötig.
Veranstalter: Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass)
Fachbegleitung UBA: Sebastian Ebert
Auftragnehmer: Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)