Nützlinge: Wertvolle Helfer im Garten und Gewächshaus

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Insektenhotel

Ein selbst gebautes oder fertig gekauftes Insektenhotel dient nützlichen Insekten wie Florfliegen und Schlupfwespen als Nisthilfe und Winterquartier.

Quelle: hanneliese / Fotolia.com

FAQ

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Dass Bienen nützliche Insekten sind, lernen bereits Schulkinder: Die umhersummenden Insekten im schwarz-gelben Streifenkleid produzieren nicht nur leckeren Honig, sondern bestäuben bei der Suche nach Nektar und Pollen auch unzählige Pflanzen.

Inhaltsverzeichnis

 

Nützlinge als Gartenhelfer für sich arbeiten lassen

 

Gewusst wie

Dass Bienen nützliche Insekten sind, lernen bereits Schulkinder: Die umhersummenden Insekten im schwarz-gelben Streifenkleid produzieren nicht nur leckeren Honig, sondern bestäuben bei der Suche nach Nektar und Pollen auch unzählige Pflanzen. Eine Leistung, die in Gold nicht aufzuwiegen ist, denn ohne Bestäubung würde ein Großteil der hierzulande angebauten Steinobst-, Kernobst-, Beerenobst- und Gemüsearten keine Früchte entwickeln. Auch der Igel ist ein ebenso bekannter wie beliebter Gartenbesucher, insbesondere seine Vorliebe für Schnecken wird ihm von vielen Gartenfans hoch angerechnet. Und viele Singvögel sind sowohl als Raupenvertilger wie auch als Sänger gern gesehene Gäste. Doch das sind nur einige der bekanntesten Nützlinge, auf deren Unterstützung Gartenfans bei der Bestäubung oder im Einsatz gegen Blattläuse, Raupen (zum Beispiel des Apfelwicklers), Spinnmilben, Weiße Fliegen und andere Schädlinge zählen können.

Aus ökologischer Sicht ist die Unterteilung in "Nützlinge" und "Schädlinge" natürlich wenig sinnvoll, schließlich hat jedes Tier seinen Platz in der Nahrungskette und trägt zudem durch die eigene Nahrungsaufnahme dazu bei, ein ⁠Biotop⁠ zu formen. Der Garten ist jedoch ein Biotop der besonderen Art, denn hier möchte in der Regel der Mensch bestimmen, welche Pflanze an welchem Platz zu wachsen hat und wer das angebaute Obst und Gemüse ernten darf. Da sind Konflikte vorprogrammiert, denn Schnecken, Raupen und Co. ahnen nicht einmal, dass ihnen jemand ihre Mahlzeiten missgönnen könnte. In der Natur stellt sich – Schwankungen inklusive – ohnehin immer wieder eine Balance zwischen den als "schädlich" und "nützlich" empfundenen Lebewesen und der umgebenden Pflanzenwelt ein. Im Garten jedoch können Schädlinge durchaus die Oberhand gewinnen, vor allem dann, wenn Nützlinge fehlen – etwa weil sie zu wenig Versteckmöglichkeiten finden, oder durch den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel stark dezimiert wurden.

 

Einfach und effektiv: Nützlinge im Garten fördern

Das beste Mittel, um die liebevoll umhegten Gartenpflanzen vor allzu hungrigen Fans zu schützen, besteht darin, den Garten für Nützlinge attraktiv zu machen. Optimale Bedingungen schaffen Sie mit einer abwechslungsreichen, naturnahen Gartengestaltung mit ⁠Totholz⁠- und Blätterhaufen, gemischten Blüten- und Wildobsthecken, einer Trockenmauer oder einem kleinen Teich. Einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten Sie auch, wenn Sie ungefüllte Blüten gefüllten Sorten vorziehen, da diese für Insekten besonders wertvoll sind. Bei gefüllten Blüten haben sich die Staub- und/oder Fruchtblätter zu Blütenblättern umgebildet. Dadurch produzieren diese Blüten weniger oder gar keinen Nektar und Pollen mehr oder der Weg zu den Staubgefäßen und Nektarien ist den Insekten durch die Vielzahl an Blütenblättern versperrt. Zusätzlich empfiehlt es sich, Stauden erst im Frühjahr zurückzuschneiden, da in ihren Stängeln viele nützliche Insekten überwintern. Wer es optisch aufgeräumter mag, kann den tierischen Helfern ganzjährig auch mit einem Igelhaus, einem optisch ansprechend gefertigten Insektenhotel, Nistgelegenheiten und dem Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel das Leben etwas erleichtern. Übrigens: Nützlinge können sich nur dann erfolgreich im Garten ansiedeln und vermehren, wenn sie auch langfristig Futter finden. Tolerieren Sie deshalb beispielsweise die ersten im Frühjahr auftretenden Blattläuse, denn sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Blattlausvertilger, beispielsweise für Spinnen, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen, räuberische Gallmücken, Raubwanzen und Marienkäfer.

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Profiwissen aus dem Erwerbsgartenbau: Nützlinge gezielt ansiedeln

Neben Igeln und Eidechsen, Kröten und Blindschleichen, Spinnen und vielen anderen Nützlingen, die sich von selbst im Garten einfinden, gibt es einige Arten (zum Beispiel Florfliegen oder Schlupfwespen), die Sie auch gezielt im Garten und insbesondere im Gewächshaus ansiedeln können, wo sie unauffällig aber effektiv gegen Schaderreger vorgehen. Im Erwerbsgartenbau unter Glas zählt der Einsatz dieser Nützlingsarten bereits seit Langem zu den wichtigsten Pflanzenschutzmaßnahmen. Seit einigen Jahren bieten die Firmen, die sich auf die Vermehrung wichtiger Nützlingsarten spezialisiert haben, ihre Produkte nun auch für den Freizeitgarten an.

Die Anwendung ist einfach. Die Kosten hängen von der Größe der zu behandelnden Fläche ab, sowie von der Nützlingsart. Sie kosten aber häufig nicht mehr als chemische Pflanzenschutzmittel und es bestehen im Gegensatz zu diesen keine Gefahren durch Fehlanwendungen. Praktisch: Viele Nützlinge rücken gleich mehreren Schädlingsarten zu Leibe und vermehren sich oft von alleine weiter, solange noch Schädlinge aufzuspüren sind.

Tipp: Insbesondere in Kleingartenanlagen bieten sich Sammelbestellungen mit den Gartennachbarn an. Dadurch sinken zum einen die Anwendungskosten, da Nützlinge deutlich preisgünstiger sind, wenn sie in größeren Mengen geordert werden. Zum anderen wandern dadurch künftig weniger Schädlinge aus den Nachbargärten ein.

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Diese Schädlinge können mithilfe von Nützlingen bekämpft werden

Es handelt sich hierbei lediglich um eine Auswahl. Weitergehende Informationen sowie genaue Anwendungshinweise finden Sie beispielsweise auf den Seiten folgender Nützlingsversender: