Hintergrund und Ziele
Das F&E-Vorhaben zur Behördenkooperation ist zur Unterstützung der behördenübergreifenden Zusammenarbeit im Rahmen der DAS-Umsetzung angelegt. Es liefert fachliche Vorarbeiten für den nächsten Fortschrittsbericht und den APA III. Die Arbeiten setzen thematisch an der Vulnerabilitätsanalyse des Bundes von 2015 an. Das Vorhaben zielt darauf ab, Schadenspotenziale ausgewählter Klimawirkungen zu ermitteln und entsprechende Anpassungsmaßnahmen monetär zu bewerten. Zudem soll ein Analyserahmen zur erfolgreichen Kombination von Anpassungsinstrumenten entwickelt werden. Darauf aufbauend soll ein Vorschlag eines Politikinstrumentenmixes für die erfolgreiche Weiterentwicklung und Umsetzung der Deutschen Anpassungsstrategie erarbeitet werden.
Adressaten des Vorhabens sind insbesondere Vertreter von Bundesbehörden und Ministerien. Das Vorhaben liefert fachliche Vorarbeiten für den nächsten Fortschrittsbericht und den APA III. Die Zwischen- und Endergebnisse des Vorhabens werden zur Information der IMA Anpassungsstrategie aufbereitet. Für die im Projekt zu untersuchenden Anpassungsmaßnahmen sind unterschiedliche Akteursgruppen auf allen Ebenen verantwortlich.
Laufzeit
bisUntersuchungsregion/-raum
- Deutschland
- Baden-Württemberg
- Bayern
- Berlin
- Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Hessen
- Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
- Alb und nordbayerisches Hügelland
- Alpen
- Alpenvorland
- Erzgebirge, Thüringer und Bayrischer Wald
- Küste
- Links- und rechtsrheinische Mittelgebirge
- Nordostdeutsches Tiefland
- Nordwestdeutsches Tiefland
- Oberrheingraben
- Südostdeutsche Becken und Hügel
- Westdeutsche Tieflandsbucht
- Zentrale Mittelgebirge und Harz
Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel
Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben
Die zukünftig erwarteten klimatischen Veränderungen werden über eine Abschätzung der sich verändernden Eintrittswahrscheinlichkeiten berücksichtigt. Entsprechende Änderungsfaktoren werden hierfür aus der Literatur abgeleitet. Darüber hinaus werden ausgewählte Klimaprojektionen für das Gebiet der Bundesrepublik zur Abschätzung der möglichen Folgen des Klimawandels verwendet.
- Hitzewellen
- Sturzfluten
- Höhere mittlere Temperaturen
- Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten
- Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
- Trockenheit
Waldbrandgefahren
- kurzfristig = die nächsten Jahre/Jahrzehnte
- mittelfristig = bis 2050
- langfristig = bis 2100 und darüber hinaus
Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)
Im Vorhaben werden Klimafolgen und -wirkungen untersucht, basierend auf einem risikoanalytischen Ansatz. Dieser beinhaltet eine klare Trennung in die Komponenten
i) Beschreibung der (meteorologischen) Gefahren durch den Klimawandel,
ii) raumzeitliche Identifikation der gefährdeten Rezeptoren („elements at risk“),
iii) Ermittlung der Exposition der Rezeptoren und
iv) Bestimmung von Einwirkungs-Auswirkungsbeziehungen (=Schadenfunktionen).
Die Analyse von Klimawirkungen erfolgt über einschlägige Modelle zur Abschätzung direkter Schäden. Dabei werden Informationen zur klimatischen Exposition und Sensitivität mit Hilfe von entsprechenden Schadensfunktionen miteinander verschnitten. Ergebnis ist die Berechnung eines potenziellen Schadens bzw. wenn möglich des jährlichen Schadenserwartungswerts (EAD).
Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected
Das in diesem Vorhaben angewendete Konzept für die Vulnerabilitätsanalyse basiert auf dem Vulnerabilitätsverständnis, das im vierten Sachstandsbericht des IPCC (AR4) definiert wurde. Risikoanalysen erfolgen dabei für ausgewählte Wirkungsketten, die im Vorgängerprojekt „Netzwerk Vulnerabilität“ als relevant identifiziert und für das aktuelle Vorhaben priorisiert wurden. Hierbei werden neben dem Referenzzustand zukünftige Veränderungen des potenziellen Schadens aufgrund der erwarteten klimatischen Veränderungen berechnet sowie der schadensmindernde Einfluss verschiedener Anpassungsstrategien abgeschätzt.
Im Vorgängervorhaben „Netzwerk Vulnerabilität“ wurden Hotspots der Vulnerabilität auf der Basis von Wirkungsketten identifiziert. Im aktuellen Vorhaben sollen für priorisierte Wirkungsketten zentrale ökonomische, soziale und ökologische Schäden und Schadenspotenziale für Deutschland beschrieben und bewertet werden. Wo fachlich sinnvoll möglich sollen Schadenspotenziale ökonomisch bewertet werden.
Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen
Bisher fehlt es an einer vertieften Analyse von effektiven Kombinationen an Anpassungsmaßnahmen. Diese ist notwendig um die Umsetzung von Maßnahmen(bündeln) in der Breite gezielt voranzutreiben (Policy Mix). Im Rahmen des Vorhabens wird ein Bewertungsrahmen für die Kombination von Anpassungsmaßnahmen entwickelt. Am Beispiel priorisierter Klimawirkungen werden mögliche Kombinationen von Politikinstrumenten zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen identifiziert, die die Schadenspotenziale dieser Klimawirkungen deutlich reduzieren. Darauf aufbauend werden Empfehlungen für die Kombination von Anpassungsmaßnahmen abgeleitet. Zudem werden die schadensreduzierenden Wirkungen beispielhafter nicht-struktureller Anpassungsmaßnahmen miteinander verglichen.
- 2021–2050 (nahe Zukunft)
- 2071–2100 (ferne Zukunft)
Im Rahmen des Vorhabens werden Möglichkeiten der Nutzung von Synergien und der Vermeidung bzw. Reduzierung von Konflikten zwischen Anpassungsinstrumenten betrachtet, um möglichst effiziente und erfolgreiche Kombinationen von Anpassungsmaßnahmen identifizieren zu können.
Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen
Im aktuellen Vorhaben soll untersucht werden, in welchem finanziellen Umfang der zukünftige potenzielle Schaden für die jeweils betrachteten Wirkungsketten durch ausgewählte, nicht-strukturelle Anpassungsmaßnahmen verringert werden könnte.
Um geeignete Anpassungsmaßnahmen sowie Politikinstrumente fachlich zu begründen, sollen für auszuwählende Beispiele vertiefte Analysen durchgeführt und Kosten für die Umsetzung von Maßnahmen und Politikinstrumenten erfasst werden.
Mittels rechtlicher Kurzanalysen soll eine vertiefte Analyse ausgewählter Rechts- und Politikinstrumente sowie deren Mix erfolgen, vor allem hinsichtlich der Frage, inwiefern rechtlicher Änderungsbedarf besteht, um die (transformative) Anpassung an den Klimawandel zu befördern, und ob eine möglicherweise erforderliche Änderung der Instrumente in die Zuständigkeit des Bundes fällt oder künftig fallen kann.
Wer war oder ist beteiligt?
adelphi research gGmbH
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
UP Transfer GmbH (an der Universität Potsdam)
Umweltbundesamt
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau