ImmoKlima – Immobilien- und wohnungswirtschaftliche Strategien und Potenziale zum Klimawandel

Hintergrund und Ziele

Im ExWoSt-Forschungsschwerpunkt "ImmoKlima – Immobilien- und wohnungswirtschaftliche Strategien und Potenziale zum ⁠Klimawandel⁠" werden im Rahmen des Forschungsfeldes "Urbane Strategien zum Klimawandel" acht Pilotprojekte aus der Praxis der Immobilien- und Wohnungswirtschaft mit ihren ganzheitlichen Strategien zu ⁠Klimaschutz⁠ und -anpassung wissenschaftlich begleitet.

Daneben wird im Rahmen des neuen ExWoSt-Forschungsvorhabens "Risikoabschätzung der zukünftigen ⁠Klimafolgen⁠ in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft" (ImmoRisk) ein zielgruppenorientiertes Instrument zur Unterstützung der Bewertung von Klimarisiken für 15 Standorte, u. a. die der ImmoKlima-Pilotstandorte, entwickelt (s. Verweis zu ImmoRisk).

Das Sondergutachten "Szenarien des Klimawandels für Privateigentümer von Wohnimmobilien" soll mit Hilfe von Beispielszenarien einen Ausblick auf die Handlungserfordernisse privater Eigentümer in der Klimaanpassung geben, die in der Regel über wenige Bestände verfügen und daher die Risiken durch lokal begrenzte Extremwetterereignisse nicht durch Diversifizierung abfedern können. (s. Verweis zum Sondergutachten).

Die acht Pilotprojekte sind:

  •  Integrierte Energie-, Modernisierungs- und Nutzerkonzepte im Quartier Marienhöhe in Berlin Tempelhof;
  •  Klima, Umwelt und Soziales im Leitbild des Siedlungswerkes Stuttgart  – Unternehmerische Strategien an den Beispielen "FreiburgLeben" und Stuttgart "Seelberg-Wohnen";
  •  Klimagerechte Revitalisierung eines Denkmalensembles – Interkulturelle Begegnungsstätte Bodhicharya, Berlin-Friedrichshain;
  •  Klimapakt Hamburg-Niendorf Nord – Integrierte Energie-, Modernisierungs- und Nutzerkonzepte für 60-er Jahre Bestände;
  •  Möckernkiez Berlin-Kreuzberg – Integrierte, nachhaltige Entwicklung eines neuen Stadtquartiers durch private Akteure;
  •  Nachhaltige Unternehmensstrategien der TPP Projektentwicklungsgesellschaft mbH, Günzburg: Projektbeispiele in Günzburg und Augsburg;
  •  Projektentwicklung der solarenergetischen Siedlung Erfurt-Marienhöhe;
  •  SolarGardenCity Hoyerswerda Altstadt – Klimagerechte Inwertsetzung von Stadtbrachen;

Ziele

  •  Untersuchung zukunftsweisender, praxisorientierter und integrierter Strategien für Wohnimmobilien sowie gewerblich und mischgenutzte Immobilien;
  •  Integration, Umsetzung und Mitgestaltung bereits vorgegebener bzw. in Planung befindlicher Rahmensetzungen der Kommunen und Regionen (Integrierte Klimakonzepte auf Quartiers-, Stadt- und Regionsebene bzw. integrierte nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte);
  •  Betrachtung effektiver Strategien und Konzepte der Kooperationen bzw. Netzwerke als Beiträge zur Unterstützung und Beratung von kommunalen und regionalen Rahmenplanungen im Hinblick auf klimarelevante Problemstellungen und Abwägung von Zielkonflikten;
  •  Betrachtung der Perspektive der Projektentwicklung und der Bewirtschaftung im Lebenszyklus von Immobilien (Bestand und Neubau); die Immobilien sollen dabei Ausgangspunkt für die jeweiligen integrativen Betrachtungen auf weiteren räumlichen Ebenen (Umfeld, Quartier, Stadt, Region) sein.

Erwartet werden Erkenntnisse über zweckmäßige und Erfolg versprechende Netzwerke oder Bündnispartner, deren Strukturen und Akteurslogiken sowie über praxisorientierte Strategien und Konzepte in den Bereichen Projektentwicklung und Bewirtschaftung von Immobilien und darüber, welche Strategien geeignet sind, die Potenziale aller beteiligten Akteure optimal auszuschöpfen. Ebenso werden Erkenntnisse über die Rahmenbedingungen erwartet, die die Strategien, Strukturen, Prozesse sowie Kooperationen bzw. Netzwerke befördern. Aus den Erkenntnissen soll der weitere Handlungsbedarf für die Gesetzgebung, die Entwicklung der Förderpolitik sowie für beteiligte Akteure abgeleitet werden können.

Forschungsleitfragen sind:

1. Entwicklung und Umsetzung von integrierten Strategien und Technologieeinsatz:

  • Welche abgestimmten Strategien in den Bereichen der Projektentwicklung und Bewirtschaftung sind übertragbare Strategien zum Klimawandel?
  • Welche Strategien können in der Umsetzung in vorbildlicher Weise den Rahmen aus den kommunalen und regionalen Planungen ausfüllen oder innovative Wege darüber hinaus beschreiten?
  •  Welche Rolle spielen dabei Technologieinnovationen? Welche Rolle spielen bereits vorhandene Technologien?

 2. Entwicklung und Umsetzung durch Erfolg versprechende Kooperationen:

  •  In welchen konkreten Bereichen der Projektentwicklung und der Bewirtschaftung werden Kooperationen/Netzwerke als besonders förderlich für die Gestaltung und Umsetzung von integrativen Konzepten zum Klimawandel (Klimaschutz und/oder Klimaanpassung) angesehen?
  •  Mit welchen Akteuren werden sie als besonders schlagkräftig und Ziel führend angesehen? Welches sind die maßgeblichen Einflussgrößen für den Erfolg? Welches sind die Hemmnisse?

 3. Wirtschaftlicher Nutzen, Anreize und Marktvorteile:

  •  Inwiefern können Kooperationen und Netzwerke mit Akteuren der Immobilien-und Wohnungswirtschaft vom Engagement und der Umsetzung von integrierten Lösungen zum Klimawandel (Klimaschutz und Klimaanpassung) profitieren? Wie können hier WinWin-Situationen aussehen?
  •  Inwiefern kann die ⁠Anpassungsfähigkeit⁠ an den Klimawandel sowie Maßnahmen zum Klimaschutz (Reduktion von Treibhausgasen und der Einsatz erneuerbarer Energien) heute bereits einen Marktvorteil darstellen?
  •  Wo liegen die Anreize zur Entwicklung und Umsetzung von Anpassungsstrategien zum Klimawandel?

 4. Beitrag zu integrierten Klimakonzepten bzw. zur integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung:

– Welchen Beitrag können die unterschiedlichen Akteure der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft mit weiteren Kooperationspartnern bei der Planung und Umsetzung einer klimagerechten Regions-, Stadt-und Quartiersentwicklung leisten? Wo sind die Grenzen? Wo liegen die Synergien?

 5. Entwicklung von Instrumenten zur Erarbeitung und Umsetzung von Klimaanpassungsstrategien:

  • Welchen Beitrag können die Kooperationen und Netzwerke mit Akteuren der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Hinblick auf die Entwicklung von Instrumenten zur Entwicklung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel leisten (z. B. bei der Entwicklung von Informationssystemen zur Risikoanalyse von Standorten, Bestandsobjekten, etc.)?

 6. Einfluss der Rahmenbedingungen auf Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsstrategien:

  •  Welche Folgerungen können aus der Untersuchung der Pilotprojekte für die Rahmenbedingungen (gesetzlich, förderpolitisch, organisatorisch, gesellschaftlich, u. a.) abgeleitet werden?
  •  Welche Rahmenbedingungen sind geeignet, integrative Konzepte der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und weiteren Akteuren zur ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ und/oder zum Klimaschutz zu fördern? Welche erschweren oder behindern sie?
  •  Welche zusätzlichen gesetzlichen oder förderpolitischen Rahmensetzungen sind erforderlich?
  •  Welche Änderungen sind bei bestehenden Rahmenbedingungen notwendig?
  •  Wie bzw. in welchen Bereichen könnten integrierte Fördermaßnahmen Gesamtstrategien zur Anpassung an den Klimawandel befördern?

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Hamburg
  • Sachsen
  • Thüringen
Naturräumliche Zuordnung
  • Alb und nordbayerisches Hügelland
  • Alpen
  • Alpenvorland
  • Nordostdeutsches Tiefland
  • Oberrheingraben
  • Südostdeutsche Becken und Hügel
  • Zentrale Mittelgebirge und Harz

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

Angaben zu den verwendeten Klimaszenarien und -parametern finden sich bei den jeweiligen Pilotprojekten.

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Die betrachteten Klimafolgen sind in den jeweiligen Pilotprojekten dargestellt (s. hierzu ImmoRisk).

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Wenn vorhanden, finden sich die betrachteten Anpassungsmaßnahmen in den jeweiligen Pilotprojekten.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und ⁠Raumordnung⁠ (BBR)

Projektleitung 

BBSR - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Referat II 13 - Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

Beteiligte/Partner 

siehe bei den Pilotprojekten

Ansprechpartner

BBSR - Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Referat II 13 - Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Deichmanns Aue 31-37
D-53179 Bonn

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Handlungsfelder:
 Gebäude  Menschliche Gesundheit und Pflege  Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung