GIS-KliSchee - Anpassung des Wintersporttourismus in den deutschen Mittelgebirgen an Klimawandel und Witterungsvariabilität

Hintergrund und Ziele

In den deutschen Mittelgebirgsregionen ist der Wintertourismus traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor, der maßgeblich die wirtschaftliche Prosperität und die Entwicklung dieser Gebirgsräume beeinflusst. Die Adaption an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Schneesport ist zukünftig zwingend in raumbezogenen Entwicklungskonzepten und Planungsaufgaben zu berücksichtigen. Folgende Fragen sind entscheidend:

  1. Auf welche raumbezogenen Veränderungen der Schneesicherheit haben wir uns in welchen Zeiträumen einzustellen?
  2. Welche Flächen stehen dem Skisport zu bestimmten Zeitschnitten zur Verfügung?
  3. Wie können vor diesem Hintergrund ?stranded investments? in Infrastrukturen vermieden werden?
  4. Welche Anpassungsstrategien können für die deutschen Mittelgebirge entwickelt werden?

Ziele:

  • Erfassung des lokalen Schneepotenzials auf der Basis von Klimamessungen, Relief, Oberflächentypen, Strömungsfeld und unter Einsatz von Satellitenbildern
  • Bereitstellung von wahrscheinlichen Änderungsszenarien aus regionalen Klimamodellrechnungen (flächenscharfe Vorhaltung)
  • Integration von Daten zu bestehenden Infrastruktureinrichtungen, ökologischen Vorranggebieten und ökonomischen Parametern in ein Geographisches Informationssystem (GIS)
  • Entwicklung eines nutzbaren Expertensystems für die räumliche Planung

Laufzeit

bis

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Baden-Württemberg
  • Bayern
  • Berlin
  • Hessen
  • Niedersachsen
  • Nordrhein-Westfalen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Thüringen
Naturräumliche Zuordnung
  • Zentrale Mittelgebirge und Harz

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 1: Klimawandel verstehen und beschreiben

Ansatz und Ergebnisse 

GIS-KliSchee kombiniert in räumlich differenzierter Betrachtungsweise die naturräumliche Raumausstattung in Form von Relief, Schneeangebot und Beschneiungspotenzial mit Infrastruktureinrichtungen, Schutzgebieten für Natur und Landschaft und anderen anthropogenen Raumelementen. Methodisch neu sind neben der spezifischen Kombination aus flächenscharfer Darstellung des Schneepotentials, anthropogener Landschaftsausstattung und Infrastruktur folgende Punkte:

  • Der Einsatz eines meteorologischen Modells zur Abschätzung des Schneepotenzials im mesoskaligen Bereich (<3 km räumlicher Auflösung), ergänzt um die
  • Geländeklimatologische Raumdifferenzierung des Schneesportpotenzials, unter Einbezug von Fernerkundungsdaten, die es ermöglicht im Subkilometerbereich (<250 m) Aussagen zum Schneepotenzial zu treffen sowie
  • die Zusammenführung aller entscheidungsrelevanten Datenebenen in einem Expertensystem.
Parameter (Klimasignale)
  • Veränderte Niederschlagsmuster
  • Höhere mittlere Temperaturen
  • Starkniederschlag (inkl. Hagel, Schnee)
Weitere Parameter 

Schneeangebot

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Das Projekt fokussiert auf die zu erwartenden klimatischen Veränderungen im Schneesport in den deutschen Mittelgebirgen.

Schritt 3: Maßnahmen entwickeln und vergleichen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Die Einbindung in ein Geographisches Informationssystem (GIS) ermöglicht die Integration von Daten zu bestehenden Infrastruktureinrichtungen, ökologischen Vorranggebieten und ökonomischen Parametern, so dass ein für die räumliche Planung nutzbares Expertensystem entsteht, mit dem Investitionsentscheidungen vorbereitet werden können und - je nach Schneepotenzial - unterschiedliche Adaptionsstrategien vorgeschlagen werden.

GIS-KliSchee kombiniert in räumlich differenzierter Betrachtungsweise die naturräumliche Raumausstattung in Form von Relief, Schneeangebot und Beschneiungspotenzial mit Infrastruktureinrichtungen, Schutzgebieten für Natur und Landschaft und anderen anthropogenen Raumelementen. Dadurch wird ein differenziertes Planungsinstrument für die Fortentwicklung von Wintersportdestinationen geschaffen.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Das Projekt wird durch die ⁠BMBF⁠-Fördermaßnahme "klimazwei - Forschung für den ⁠Klimaschutz⁠ und Schutz vor Klimawirkungen" gefördert.

Projektleitung 

Geografisches Institut: RWTH Aachen

Beteiligte/Partner 

Meteorologisches Institut: Universität Bonn

Ansprechpartner

Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Natursport und Ökologie
Carl-Diem-Weg 6
D-50933 Köln

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Handlungsfelder:
 Tourismuswirtschaft