Neubau Bürogebäude "Haus 2019" in Berlin-Marienfelde

quadratischer, zweistöckiger Flachbau mit Holzfassade und Fahrradständerüberdachungen mit Dachbegrünung inmitten frisch angelegter und bepflanzter Außenanlagenzum Vergrößern anklicken
Sommer 2013: Das "Haus 2019" ist fertig, die Außenanlagen frisch bepflanzt
Quelle: UBA

Als neues Bürogebäude für den UBA-Standort Berlin-Marienfelde wurde in den Jahren 2009 bis 2013 das erste Nullenergiehaus des Bundes geplant und gebaut. Im Betrieb ist es sogar ein Plus-Energie-Gebäude geworden.

Warum ein Neubau?

Am Standort Berlin-Marienfelde forschen ⁠UBA⁠-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zu allen Fragen rund um das Thema Wasser. Durch die gestiegene Zahl von Beschäftigten mussten Arbeitsplätze in Containern untergebracht werden, die erhebliche funktionale und energetische Defizite aufwiesen. Gleichzeitig bestand für den Laborbetrieb Bedarf an weiteren Arbeitsplätzen für Drittmittelbeschäftigte, für Auszubildende sowie an Besprechungsräumen und Infrastruktur für die im Labor Beschäftigten. Zusätzlich entstand ein Bedarf an Arbeitsplätzen durch Bündelung von Facheinheiten in Marienfelde.

Die Planung:

In Berlin-Marienfelde entstand in den Jahren 2011 bis 2013 ein barrierefreies Nullenergiehaus mit 31 Büroarbeitsplätzen und drei Besprechungsräumen. Seinen Arbeitstitel „Haus 2019“ erhielt das Gebäude, da es schon jetzt die Vorgabe der europäischen Gebäuderichtlinie erfüllen soll, dass Gebäude der öffentlichen Hand ab dem Jahr 2019 eine übers Jahr gerechnet ausgeglichene Energiebilanz vorweisen sollen.

Eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach liefert den elektrischen Strom. Eine Wärmepumpe entzieht dem Grundwasser Wärme oder Kühle für die Temperierung des Gebäudes. Der gesamte Rohbau und die Fassade wurden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt. Die Wärmedämmung besteht aus Zellulosefasern, welche aus recyceltem Altpapier gewonnen wurden.

Von Beginn an und damit weit vor der verbindlichen Einführung für alle Bundesgebäude, wurde das „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen“ (BNB) umgesetzt. In diesem Bewertungssystem wird schon während der Planungen der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet und die Kosten bewertet. Die Gebäudequalitäten, wie beispielweise Wärme- und Schallschutz gehen dabei ebenso in die Untersuchungen ein, wie der ⁠Primärenergieverbrauch⁠, die Flächeneffizienz und die Umnutzungsfähigkeit.

Das „Haus 2019“ übertrifft die hohen Erwartungen:

Das betriebsbegleitende ⁠Monitoring⁠ seit dem Jahr 2014 zeigt, dass das „Haus 2019“ seinem Namen gerecht wird: Das Ziel, die Vorgaben der europäischen Gebäuderichtlinie für das Jahr 2019 bereits ab dem Jahr 2014 einzuhalten, wird erfüllt. Übers Jahr gesehen muss dem Gebäude nicht mehr Energie zugeführt werden, als es selbst erzeugt. Mehr noch: Bereits ab dem ersten Betriebsjahr wurde sogar wiederholt ein Überschuss an erzeugter Energie registriert. Das als erstes Netto-Null-Energie-Bürogebäude des Bundes geplante Gebäude ist damit im Betrieb sogar ein Plus-Energie-Gebäude.“

Am  19.01.2015 wird ein weiteres Ziel Wirklichkeit: Das „Haus 2019“ erhält den „Gold“-Standard nach dem „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“.  „Mit dem ‚Haus 2019‘ setzen wir nicht nur ein Zeichen für vorbildliches, nachhaltiges Bauen, sondern zeigen auch beispielhaft, wie Null-Energie-Gebäude künftig geplant und gebaut werden können“, betont Maria Krautzberger, damalige Präsidentin des Umweltbundesamtes.

Die Schritte bis zum Ziel:

  • 2009 begann die Planung
  • seit 2010 wurden die Bauleistungen sukzessive ausgeschrieben
  • 2011 wurde der Grundstein gelegt (siehe Presse-Information)
  • im Juni 2012 war Richtfest (siehe Presse-Information) und der Innenausbau begann
  • im Juni 2013 wurde der Neubau fertiggestellt
  • im Juli und August 2013 fanden die technischen Abnahmen statt
  • am 30. August 2013 übergab das Bundesamt für Bauwesen und ⁠Raumordnung⁠ (BBR) als “Bauherr” das fertige Gebäude offiziell an das Umweltbundesamt als Nutzer und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Eigentümerin (siehe Presse-Information)
  • im September 2013 beziehen die UBA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ihre Büros. Mit der Inbetriebnahme des Gebäudes startete das energetische Monitoring und die Dokumentation des Innenraumklimas. Nach Auswertung aller Daten zu den Energieverbräuchen nach dem ersten Betriebsjahr soll sich zeigen, ob das ambitionierte Ziel "Null-Energie-Bilanz" erreicht werden konnte.
  • Im April 2014 erhielt das UBA für dieses innovative Bauprojekt den europäischen Umweltmanagement-Preis "⁠EMAS⁠ Award 2014" (siehe Presse-Information).
  • Im Oktober 2014 bestätigen die Auswertungen des energetischen Monitorings nach dem ersten Betriebsjahr eine ausgeglichene Bilanz zwischen Energieverbrauch und Energiegewinnung am Gebäude. Es wurde sogar ein Überschuss an erzeugter Energie registriert.
  • Im Januar 2015 erhielt das UBA für sein „Haus 2019“ das „Gold“-Zertifikat nach dem „Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“ (siehe Presse-Information).
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