2008 starten in Deutschland die ersten Umweltzonen gegen Feinstaub. Für die Klimaanpassung gibt es eine Strategie und eine Behördenallianz. Der Blauer Engel tourt durch Deutschland. In Bonn ist 9. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt. In der EU soll Stand-By reduziert werden und das erste Merkblatt für „Beste Verfügbare Techniken“ in der Industrie erscheint.
Berlin, Hannover und Köln machen den Anfang: In den Innenstädten werden ab 1. Januar Umweltzonen für den Kfz-Verkehr in Kraft gesetzt. Ziel: den unsichtbaren, aber sehr gesundheitsschädlichen Feinstaub aus den Städten und den Lungen der Menschen zu verbannen. Ab Frühjahr 2008 ziehen immer mehr Städte nach und sperren Feinstaubschleudern aus.
Klimawandel: Eine Strategie und Behördenallianz für die Anpassung
Die Folgen des Klimawandels sind bereits sichtbar, auch in Deutschland. Am 17. Dezember 2008 beschließt das Bundeskabinett deshalb die „Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)“. Das UBA und weitere Bundesbehörden unterstützen bei der Anpassung.
Die Strategie legt den Grundstein dafür, dass Bund, Länder und andere gesellschaftliche Gruppen schrittweise die Risiken des Klimawandels bewerten, den Handlungsbedarf benennen und mögliche Anpassungsmaßnahmen entwickeln und umsetzen. Für 15 Handlungsfelder und ausgewählte Regionen skizziert die Strategie Klimafolgen und Handlungsoptionen. Es wird etwa erwartet, dass die Sommerniederschläge in manchen Regionen Deutschlands um bis zu 40 Prozent ab-, die Winterniederschläge dagegen um bis zu 40 Prozent zunehmen. Darauf müssen sich unter anderem Land- und Forstwirtschaft und der Hochwasserschutz einstellen. In der Alpenregion müssen die Menschen mit weniger Schneesicherheit und deshalb zurückgehendem Wintersporttourismus rechnen. Die Küstenregionen könnten durch Meeresspiegelanstieg und häufigere Stürme betroffen sein. Im Jahr 2011 konkretisiert die Bundesregierung ihre Anpassungsstrategie durch einen „Aktionsplan Anpassung (APA)“.
Das UBA arbeitet tatkräftig an der Anpassung mit: Nachdem 2006 das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung im Umweltbundesamt (KomPass) ins Leben gerufen wurde, gründet das UBA 2007 zusammen mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) die Strategische Behördenallianz „Anpassung an den Klimawandel“. KomPass und Behördenallianz unterstützen die Bundesregierung dabei, die Strategie und den Aktionsplan umzusetzen und weiterzuentwickeln, zum Beispiel durch Forschung, Informationsveranstaltungen, Beteiligungsprozesse und Veröffentlichungen.
30 Jahre Blauer Engel: Das Umweltzeichen auf Deutschland-Tournee
Zu seinem 30. Jubiläum tourt der Blauer Engel-Aktionsbus zwischen Mai und September 2008 durch Deutschland. Dabei sammelt der Aktionsbus in 42 deutschen Städten mit einem mobilen Filmstudio Video-Grußbotschaften von Politikern, Wirtschaftsvertretern, Mitgliedern von Umwelt- und Verbraucherorganisationen sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern ein. Viele Partner unterstützen die Jubiläums-Kampagne „Auch Du kannst deine Welt verändern“, wie in Tübingen der Oberbürgermeister Boris Palmer mit Schulklasse.
9. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt in Bonn
Vom 19. bis 30. Mai 2008 richtet das deutsche Bundesumweltministerium in Bonn die 9. Vertragsstaatenkonferenz des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt aus, woran sich auch das UBA beteiligt. Im Konsens von 190 Staaten wird ein konkretes Mandat beschlossen, um bei der 10. Vertragsstaatenkonferenz 2010 in Japan eine internationale Vereinbarung zum Zugang zu und zur gerechten Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung genetischer Ressourcen beschließen zu können. Die Mitgliedstaaten beschließen, dass die Klimarahmenkonvention und das Übereinkommen über die biologische Vielfalt zukünftig besser vernetzt werden sollen.
Bye bye Stand-By: EU-Kommission sagt Leerlaufverlusten den Kampf an
Haushalts- oder Bürogerät ausgeschaltet und damit ist die Stromzufuhr unterbrochen? Von wegen! Die Stromverluste im Stand-By-Zustand sind enorm. Ein Thema für den Klimaschutz: Die EU-Mitgliedstaaten und die EU-Kommission beschließen eine Verordnung zur Begrenzung dieser Leerlaufverluste. Die neuen Vorgaben für Elektrogeräte werden ab 2010 in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gültig. Die Erwartungen an das Ergebnis sind hoch: Man rechnet bis zum Jahr 2020 mit einer Minderung unnützer Stromverluste um 35 Milliarden Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Dies entspricht einer Einsparung von 14 Millionen Tonnen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) und etwa 9 Großkraftwerken mit 800 Megawatt Leistung.
„Beste Verfügbare Techniken“ (BVT) als EU- einheitliche Umweltanforderungen für besonders umweltrelevante Industriebetriebe
Im März 2008 wird das BVT-Merkblatt „Energieeffizienz“ als letztes in einer Reihe von insgesamt 33 BVT-Merkblättern fertig gestellt. Damit liegen EU-einheitliche Umweltanforderungen für die wesentlichen umweltrelevanten Großindustrien vor, wie beispielsweise die Zement- und Kalkherstellung, die Herstellung von Eisen und Stahl, die chemische Industrie, Abfallverbrennungsanlagen aber auch für die Intensivhaltung von Geflügel und Schweinen. Die Merkblätter dienen in der EU als Grundlage für die Genehmigung von Industrieanlagen - weltweit sind sie ein Aushängeschild für das industrielle Umweltschutzniveau in der EU. Das Umweltbundesamt beteiligt sich weiterhin engagiert an der kontinuierlichen Überarbeitung und Aktualisierung der BVT-Merkblätter.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
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