Nachrüsten von Flughäfen gegen Hitze und Niederschlagsereignisse
Um Flughäfen gegen Hitze und Niederschlagsereignisse nachzurüsten, gibt es mehrere technische Anpassungsoptionen. Gegen Überflutungsschäden oder Störungen auf der Startbahn durch Starkregen können angepasste Entwässerungssysteme und Versickerungsflächen den Wasserabfluss verbessern.
Robuste und hitzeresistente Asphaltmischungen für die Startbahn können Schäden durch Spannungen bei Hitze vermeiden. Um im Vorfeld besser auf Extremwetterereignisse vorbereitet zu sein, können Wartungsarbeiten angepasst werden.
Umsetzende Akteure: Kommunen, Verbände, Unternehmen
Kosten: 10 - 100 Mio. €/a.
Mögliche Instrumente
Förderung ISO 22301 Standard/ Naturgefahrenmanagement zur Minimierung der Auswirkungen von Extremwettersituationen
Bauliche Maßnahmen der Flughafengesellschaften
Modellgestützte Simulation der gesamtwirtschaftlichen Effekte
Die Entwässerungssysteme von Flughäfen werden angepasst, indem angenommen wird, dass jährlich 50 Mio. Euro in zusätzliche Baumaßnahmen investiert wird. Die jährlichen Bauinvestitionen haben eine positive Wirkung auf das BIP.
Die Ausgaben für die Investitionen seitens der Flughäfen führen zu geringen Preiserhöhungen, welche wiederum die Nachfrage nach Flügen und Flugreisen leicht negativ beeinflussen.
Gesamtwirtschaftlich stellen sich nur minimale Effekte ein, da die angenommene Investitionshöhe von 50 Mio. Euro pro Jahr auf die deutsche Volkswirtschaft bezogen sehr gering ist. Die Effekte auf Bruttoinlandsprodukt (BIP) und Beschäftigung sind jedoch positiv.
Die Erhöhung der Sicherheit an Flughäfen bei Start und Landung ist mit einem gesamtwirtschaftlichen Modell ebenso wenig abbildbar wie die Erhöhung des Komforts für Fluggäste, die nun weniger Verspätungen oder Flugausfälle hinnehmen müssen.
Erweiterte Bewertung der Maßnahme
Legende: Die Bewertungen können neutral ( 0 ), negativ ( - ), stark negativ ( - - ), positiv ( + ) oder stark positiv ( + + ) sein.
( - ) Reduzierung des Ressourcenverbrauchs Da das Nachrüsten von Flughäfen eine bauliche Maßnahme ist, wirkt sie sich negativ auf die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs aus. Im Bausektor werden pro erwirtschaftetem Euro 1,88 kg Rohstoffe eingesetzt. Man spricht von einer Bauintensität von 1,88 kg/€.
( - )Reduzierung des Treibhausgasausstoßes Auch im Hinblick auf die Treibhausgasemission-Reduzierung hat diese bauliche Maßnahme negative Auswirkungen. Im Bausektor werden 75,5 t CO2-Äquivalente pro Mio. € emittiert. Außerdem wird durch diese Maßnahme die durchgehende Betriebsfähigkeit der Flughäfen verbessert, was dazu beiträgt, das Flugaufkommen und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen auf hohem Niveau zu halten.
( - )Reduzierung der Schadstoffbelastung Durch die Baumaßnahmen werden zusätzliche Mengen an Stickstoffoxiden und Feinstäuben emittiert.
( - - )Gesamtbilanz der Wohlfahrtseffekte Da es sich beim Nachrüsten um eine bauliche Maßnahme handelt, sind die Auswirkungen aus einer ökologischen Perspektive negativ. Darüber hinaus muss berücksichtigt werden, dass der Flugverkehr aus ökologischer Perspektive generell negativ zu bewerten ist, da dieser eine erhebliche Menge an Treibhausgasausstoß verursacht. Aus Perspektive der erweiterten Bewertung sollte diese Anpassungsmaßnahme daher staatlicherseits nicht prioritär verfolgt, insbesondere nicht aus Steuermitteln finanziert oder gefördert werden.
Forschungs-Projekt „Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“
Dieses Steckblatt ist im Rahmen des Forschungsprojektes „Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ (FKZ 3716 48 1000) im Auftrag des UBA entstanden und stellt einen forschungsbasierten Überblick zu möglichen Maßnahmen und ihren Bewertungen dar. Durchgeführt wurde das Projekt von der GWS und dem IÖW.
Quellen
Brasseur, G.P., Jacob, D., Schuck-Zöller, S. [Hrsg.] (2017): Klimawandel in Deutschland – Entwicklung, Folgen, Risiken und Perspektiven.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
Kontakt
Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-RoßlauBitte kontaktieren Sie uns ausschließlich per E-Mail: buergerservice [at] uba [dot] de. Derzeit besteht leider keine telefonische Erreichbarkeit.Aktuell kann es zu Verzögerungen bei der Beantwortung von Anfragen kommen. Wir bitten um Verständnis.