Mehlkäfer
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Umweltbundesamt
zum Vergrößern anklickenReismehlkäfer zählen zur Familie der Schwarzkäfer (Tenebrionidae). Ursprünglich vor allem in Indien und Südostasien zu Hause, sind Reismehlkäfer inzwischen durch den globalen Handel mit Nahrungsmitteln weltweit verbreitet. Da die Käfer kälteempfindlich sind, findet man sie in Mitteleuropa vorwiegend in Gebäuden wie Großbäckereien, Getreidesilos und Mühlen. Von dort werden sie mit Nahrungsmitteln in Privathaushalte beziehungsweise über Warenimporte eingeschleppt.
Die in Deutschland als Vorratsschädlinge auftretenden Arten sind der Amerikanische Reismehlkäfer (Tribolium confusum), der Große Reismehlkäfer (Tribolium destructor) und der Rotbraune Reismehlkäfer (Tribolium castaneum). Zu einem ähnlichen Befallsbild führt auch der Mehlkäfer (Tenebrio molitor).
Ein ähnlich aussehender Schädling aus der Familie der Schwarzkäfer ist der Glänzendschwarze Getreideschimmelkäfer, der vor allen in Tierställen zu einem großen Problem werden kann.
Der Große Reismehlkäfer ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und etwa 6 mm groß. Fühler, Mundwerkzeuge und Beine sind rot bis rotbraun und setzen sich deutlich vom Körper ab. Auf den Flügeldecken sind charakteristische Punktstreifen. Die Larven sind bis 10 mm lang und weiß bis gelblich gefärbt. Der Amerikanische und der Rotbraune Reismehlkäfer sind im Gegensatz zum Großen Reismehlkäfer bräunlich gefärbt und mit bis zu 4 mm kleiner. Auch die Larven beider Arten sind etwas kleiner und werden circa 8 mm lang. Der Mehlkäfer ist größer als die hier vorgestellten Reismehlkäfer-Arten. Erwachsene Käfer erreichen eine Länge von 12 bis 18 mm, sind auf der Oberseite dunkel gefärbt und unbehaart. Auch Vertreter dieser Art haben die typischen Punktstreifen auf den Flügeldecken. Die Larven des Mehlkäfers werden umgangssprachlich auch als „Mehlwürmer“ bezeichnet. Sie sind bis zu 28 mm lang und gelbbraun gefärbt.
Die weiblichen Käfer legen Eier an geeignetes Nährsubstrat. Befallen werden alle Getreidesorten und ihre Produkte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Gewürze und Dörrobst.
(Reis-)Mehlkäfer sind Vorratsschädlinge. Durch sie werden Vorräte stark verunreinigt, unter anderem durch Kot und Larvenhäute. Mehl wird durch einen Befall klumpig, feucht und riecht modrig. Durch die entstehende Feuchtigkeit können sich zusätzlich Pilze und Milben ansiedeln. Befallene Lebensmittel sollten nicht mehr verwendet und entsorgt werden.
Die Schädlinge verursachen zum Teil große wirtschaftliche Schäden. Meist finden sich Reismehlkäfer vergesellschaftet mit anderen Vorratsschädlingen.
Schon beim Einkauf sollte man auf eine einwandfreie Verpackung achten, um keine Schädlinge einzuschleppen. Vorräte lagern am besten in fest verschlossenen Behältern. Getreide und Getreideprodukte wie Flocken und Mehl sowie Trockenfrüchte und Nüsse müssen kühl und trocken gelagert und öfters kontrolliert werden. Häufiges Putzen und Lüften von Vorratsschränken verhindert die Ansiedlung von Vorratsschädlingen. Der Einflug von Schädlingen von außen wird durch Fliegengitter oder ähnliches an den Belüftungsöffnungen der Vorratsräume verhindert.
Charakteristisch für einen Befall mit Reismehlkäfern sind Fraßgänge im Mehl. Die erwachsenen Käfer laufen oft auf der Oberseite von Nahrungsmitteln herum. Befallene Lebensmittel müssen entsorgt und Schränke und Schubladen sollten sorgfältig gereinigt werden. Auch Salzteigfiguren, Trockenblumen und Tierfutter können eine geeignete Nahrungsgrundlage für Schädlinge sein und sollten ebenfalls auf einen Befall hin untersucht werden. Scheinbar nicht befallene Lebensmittel können für mindestens drei Tage bei -18°C eingefroren werden.
Weitere Informationen zum Thema Vorratsschutz finden Sie hier: Vorratsschädlingen keine Chance geben
Eine Bekämpfung mit Bioziden ist in der Regel nicht notwendig. Bei hartnäckigem Befall sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma zu Rate gezogen werden.