Lärm im Meer

Quelle: Umweltbundesamt
Unterwasserlärm kann Meereslebewesen stören, und bei besonders starker Belastung sogar schädigen, z.B. in Form von zeitweiser oder permanenter Beeinträchtigung ihres Gehörs. Unterwasserlärm kann aber auch die Kommunikation und Orientierung der Meeresbewohner beeinträchtigen, was im schlimmsten Fall zu Strandungen oder dem Rückgang der Bestände führen kann. Besonders betroffen sind Wale, Delfine und Robben, aber auch beispielsweise Fische oder Tintenfische werden durch Lärm beeinflusst. Daher werden in Meeresgebieten weltweit die örtliche Lärmbelastung ermittelt und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Tierwelt untersucht.
Natürliche Geräusche wie Wind und Wellenbewegung bilden den Hintergrundschall im Meer. Dazu gesellen sich in zunehmendem Maße menschliche Lärmquellen. Kontinuierlicher Lärm wird vor allem durch die Schifffahrt verursacht. Dazu kommen impulshafte Signaleinträge, die beispielsweise von zivilen Sonaren, also den Echoloten an Bord der Freizeitboote sowie von Munitionssprengungen stammen oder während der Rammarbeiten zur Errichtung von Offshore-Windkraftanlagen entstehen.
Die zunehmende Belastung der Meere durch Unterwasserlärm ist zwar kein neues Thema, jedoch wurde die Brisanz dieses Problems erst spät erkannt. Erste belastbare Überwachungsmethoden werden derzeit getestet. Umgehend wirksam wären Anpassungen in der Schifffahrt wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Verlagerung von Schifffahrtsrouten oder zeitlich und räumlich definierte Fahrverbote für Schiffe, um mehr Ruhe für Meereslebewesen zu schaffen. Lärmeinträge können auch durch den Einsatz geeigneter Technik vermieden oder vermindert werden. Technische Ideen für leisere Schiffsmotoren und Schiffsschrauben sind in der Entwicklung und Erprobung. Im Bereich der Offshore-Arbeiten gibt es inzwischen verschiedene Methoden, um impulshaften Rammschall während der Bauarbeiten zu verringern oder durch alternative Methoden zu vermeiden. Im Sportbootverkehr sollte der ständige Einsatz von Echoloten hinterfragt werden und Möglichkeiten der selektiven Verwendung geprüft werden. Darüber hinaus ist ein guter Zustand der Bootspropeller entscheidend für die Reduzierung des Lärms, da schlecht gewartete Propeller unter Wasser sehr viel mehr Lärm machen als solche in gutem Zustand.
Mehr Infos zum Themenfeld Unterwasserlärm finden Sie auf der UBA-Themenseite zu Seeschifffahrt und Unterwasserlärm in der Antarktis.
Weitergehende Informationen zur Wirkung von Unterwasserschall auf die Natur finden Sie beim Bundesamt für Naturschutz.