1999

Zapfsäule und Tankwagenzum Vergrößern anklicken
Mit der "Ökosteuer" wurden die Steuern auf den Faktor "Arbeit" gesenkt, auf Strom & Mineralöl erhöht
Quelle: Heino Pattschull / Fotolia

1999 wird in Deutschland die „Öko-Steuer“ eingeführt: Die Lohnnebenkosten sinken, die Steuern auf Strom und Mineralöl steigen – mit Erfolg für Wirtschaft und Umwelt. Außerdem gibt es endlich ein eigenes Gesetz zum Schutz des Bodens und das Aktionsprogramm für „Umwelt und Gesundheit“ (APUG) wird gegründet. Am künftigen UBA-Hauptsitz Dessau müssen erst einmal Altlasten saniert werden.

Inhaltsverzeichnis

 

Die „Öko-Steuer“ wird eingeführt – mit Erfolg für Wirtschaft und Umwelt

Mit der ökologischen Steuerreform führt die Bundesregierung eine Stromsteuer ein und erhöht die Mineralölsteuer. Ausgleich: Die Beitragssätze zur gesetzlichen Rentenversicherung werden gesenkt. Ziel der Reform: Steuerlast auf umweltschädliches Verhalten steigern, Steuerlast auf den Faktor „Arbeit“ senken. Damit werden Arbeitslosigkeit und der Trend zu Standortverlagerungen ins Ausland bekämpft. Das ⁠UBA⁠ führt parallel dazu Untersuchungen und Umfragen durch. Mit einem positiven Ergebnis: 50 Prozent der Befragten achten wegen der Ökosteuer stärker auf ihren Energieverbrauch. Profit für die Wirtschaft: Die Ökosteuer begünstigt innovative, energiesparende Unternehmen und senkt die Lohnnebenkosten jährlich um rund 8 Milliarden Euro.

Audio


Radiobeitrag zu UBA-Vorschlägen für eine ökologische Steuerreform (Deutschlandfunk 1999, gekürzt)

Quelle:
Deutschlandfunk
Die Vorteile der ökologischen Steuerreform für Privatpersonen, Unternehmen und Bundeshaushalt sind schematisch dargestellt.
Schaubild: Die ökologische Steuerreform
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF
 

Mehr als nur Dreck: Der Bodenschutz bekommt ein eigenes Gesetz

Auch Böden brauchen zu ihrem Schutz ein eigenes Gesetz. Obwohl vor allem von Seiten der Landwirtschaft lange Widerstand kommt, kann das ⁠UBA⁠ das Bundes-Bodenschutzgesetz und weitere Regelungen zum Bodenschutz vorantreiben. Bisher war dies nur indirekt über Bestimmungen zur Luftreinhaltung oder zur Abfallbeseitigung geregelt. Ziel des neuen Gesetzes: schädliche Bodenveränderungen abwehren und Altlasten sanieren.

 

Ein Aktionsprogramm für „Umwelt und Gesundheit“ (APUG) gegründet

Zentrale Botschaft des APUG: Umweltschutz und Gesundheit gehören zusammen. Das Aktionsprogramm ist eine ressortübergreifende Initiative mehrerer Ministerien. Wissenschaftliche Behörden, darunter auch das ⁠UBA⁠, tragen mit ihrem Fachwissen bei. Gesteuert wird das Programm vom UBA aus. Ziel: umweltbedingte Risiken für die Gesundheit erkennen, bewerten, über sie informieren und angemessene Risikominderungsstrategien entwickeln. Hauptthemen: der Schutz von Kindern vor Umwelteinflüssen, der Einfluss des Klimawandels auf die Gesundheit, der Zusammenhang zwischen der sozialen Lage und gesundheitsbezogenen Umwelteinflüssen.

Startseite der Website des "Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit"
APUG
Quelle: Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit
 

Altlastensanierung nötig am zukünftigen UBA-Hauptsitz in Dessau

Die Arbeiten zur Verlagerung des ⁠UBA⁠-Hauptsitzes nach Dessau gehen 1999 zügig voran. Zwischenzeitlich aufgetretene Probleme bei der Haftungsübernahme, den Kosten und der Finanzierung der Altlastensanierung am Standort können im April 1999 mit der Unterzeichnung eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zwischen der Stadt Dessau und der Treuhandliegenschaftsgesellschaft gelöst werden. Der bevorstehende Umzug hat auch Auswirkungen auf den Personalbestand: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen das UBA, um aus familiären Gründen einen anderen Arbeitsplatz in Berlin anzunehmen. Das führt zu Verlusten an Erfahrungen für das Amt, gleichzeitig aber auch zu Chancen für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit auch neuen Impulsen für die Arbeit.

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 Bodenschutz  Altlastensanierung  Ökosteuer  APUG  Bodenschutzgesetz  Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit