1987

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FCKW in Spraydosen waren in den 1980er-Jahren eine Quelle für die Zerstörung der Ozonschicht.
Quelle: CCVision

1987 ist das Montrealer Protokoll ein Meilenstein gegen das „Ozonloch“. Waschmittel werden phosphatfrei und die Altölverordnung tritt in Kraft. Das UBA wird Teil der Pflanzenschutzmittel-Zulassung und zieht Bilanz zur Luft in BRD und DDR. Der „Brundtland-Bericht“ für nachhaltige Entwicklung wird veröffentlicht und erstmals werden Bewertungsmaßstäbe für Schadstoffbelastungen im Menschen festgelegt.

Inhaltsverzeichnis

 

Das Montrealer Protokoll: internationaler Kampf gegen das Ozonloch

Die Ozonschicht ist unser Schutzschild und Filter gegen die Ultraviolettstrahlung der Sonne. Ihre Zerstörung, zum Beispiel durch ⁠FCKW⁠, hat gravierende Folgen für die Erde. 24 Regierungen und die Kommission der EG unterzeichnen ein bahnbrechendes Papier: das Montrealer Protokoll. Es ist das Signal zum weltweiten Ausstieg aus der FCKW-Produktion und -Verwendung. Die beste Absichtserklärung nützt jedoch nichts, wenn sie nicht zeitnah umgesetzt wird. 1991 erlässt die Bundesregierung die FCKW-Halon-Verbotsverordnung und lässt damit als erster Staat konkrete Taten auf das Protokoll folgen.

 

Erstmalig Bewertungsmaßstäbe für Schadstoffbelastungen im menschlichen Körper festgelegt

Für Blei im Blut, Cadmium im Blut, Arsen im Urin sowie für Quecksilber in Blut und Urin der Allgemeinbevölkerung legt das ehemalige Institut für Wasser,- Boden- und Lufthygiene (1994 ins UBA integriert) Bewertungsmaßstäbe fest, wobei dem Schutz der Risikogruppen Kinder und Frauen im gebärfähigen Alter besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

 

Der ungeteilte Dreck – UBA vergleicht West und Ost

Unterschiede zwischen Ost und West gibt es reichlich, und gerne werden sie seit Beginn der Teilung Deutschlands von beiden Seiten betont. Wenn es um die Umwelt geht, kennt das ⁠UBA⁠ keine Grenzen. Und findet heraus, dass sich Ost und West bezüglich Luftverschmutzung in nichts nachstehen. Das Problem wird heftig abgestritten, aber das UBA spricht Klartext: Schadstoffemissionen in die Luft sind ein gesamtdeutsches Problem. Ärmel hoch und gemeinsam anpacken!

 

Die Altölverordnung tritt in Kraft

Die Altölverordnung tritt in Kraft. Nun muss Altöl besser gekennzeichnet sein, die Rücknahme und ordnungsgemäße Entsorgung wird ebenfalls umweltverträglicher gestaltet.

 

„Brundtland-Bericht“ für nachhaltige Entwicklung veröffentlicht

Die World Commission on Environment and Development der Vereinten Nationen veröffentlicht den Abschlussbericht Our Common Future („Unsere gemeinsame Zukunft“) ihres politischen Konzeptes für nachhaltige Entwicklung, nach ihrer Vorsitzenden „Brundtland-Bericht“ genannt.

 

Haushaltswaschmittel werden phosphatfrei

Jetzt ist es amtlich: Die Novelle des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes schreibt vor, dass Tenside biologisch abbaubar sein müssen. Außerdem müssen die Mittel genau gekennzeichnet werden und die Angaben zur Umweltverträglichkeit an das ⁠UBA⁠ gemeldet werden. In der Produktion ist Phosphat ab sofort tabu. Ein großer Schritt zum umweltfreundlichen Waschen.

 

Neues Pflanzenschutzgesetz beteiligt das UBA an der Zulassung neuer Pflanzenschutzmittel

Mittel zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung müssen sein. Aber nicht irgendwelche. Das ⁠UBA⁠ prüft und weiß, welche zugelassen werden dürfen. Mit dem neuen Pflanzenschutzgesetz muss ab sofort das UBA gefragt werden, bevor ein neues Präparat auf den Markt kommt. Zunächst stehen die Folgen für Luft und Wasser im Vordergrund. 1998 erhält das UBA erweiterte Kompetenzen: Es prüft nun die Auswirkungen auf den gesamten Naturhaushalt.