Umweltbundesamt: Pflegeauftrag für Außenanlagen und Grünflächen

2020 hat das Umweltbundesamt (UBA) die Pflege der Grünflächen am und im Dienstgebäude Dessau ausgeschrieben. Dem UBA kommt mit seinen Dienstgebäuden eine beispielgebende Rolle zu, es steht nicht allein das energetische, klimaneutrale und nachhaltige Bauen im Vordergrund, sondern auch die nachhaltige Gestaltung der Außenanlagen. Beispielhaft sei hier die Pflanzung von heimischen Arten genannt.

Gebäude für die öffentliche Verwaltung des Bundes, hier des Umweltbundesamtes, werden nach Vorschriften des Bundes errichtet. Dies gilt auch für die Außenanlagen - unter Beachtung des Leitfadens „Nachhaltig geplante Außenanlagen auf Bundesliegenschaften“-, die – dem Charakter des Gebäudes angepasst - einen repräsentativen Eindruck vermitteln. Die öffentlichen Auftraggeber in Deutschland gelten als wichtige Impulsgeber für nachhaltige Lieferungen und Leistungen, da sie durch eine auf ⁠Nachhaltigkeit⁠ (s. hierzu auch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie und das Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit) ausgerichtete Beschaffungspraxis den Markt hin zu umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen beeinflussen können. Dies gilt auch für die Pflegedienstleistung von Grünanlagen. Das ⁠UBA⁠ achtet dabei auf die Auswahl jeweils standortgeeigneter Arten und Sorten und beachtet dadurch die Grundsätze der ⁠Biodiversität⁠ und fördert die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die jahreszeitlich angepasste Pflege und eine ausgewogene Düngung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, der grundsätzlich vermieden bzw. durch ökologisch verträgliche Maßnahmen oder durch biologische Schädlingsbekämpfung ersetzt werden soll, ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Es sind möglichst einheimische Arten zu pflanzen, welche auch ein Nahrungsangebot und einen Lebensraum für Insekten und Vögel bieten. Wenn es die Rahmenbedingungen ermöglichen, sollen Arten aus der „Roten Liste gefährdeter Pflanzen Deutschlands“ verwendet werden.

Um Geräuschemissionen und Schadstoffe zu reduzieren, wurde der Einsatz emissionsarmer Arbeitsgeräte (Nachweis z.B. durch das Umweltzeichen Blauer Engel für Gartengeräte oder gleichwertige Gütezeichen) verlangt.

Der Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit spiegelt sich in der Verantwortung des Auftragnehmers gegenüber seinem Personal wieder, z.B. bei einer fairen Bezahlung nach Tarif- oder Mindestlohn und der Beachtung der Einhaltung von Arbeitszeiten und Pausenzeiten.

Das UBA hat einen Vertrag über drei Jahre mit der Option der Verlängerung um ein weiteres Jahr geschlossen. Es gingen zwei Angebote ein.

Effekte und Einsparungen

Bemerkungen

Konkrete Einspareffekte können nicht benannt werden, da es keine Vergleichswerte gibt.
Das ⁠UBA⁠ verfolgt das Ziel, durch eine geeignete Pflanzenauswahl und ein nachhaltiges Pflegekonzept eine standortgerechte Vegetation zu entwickeln, die nur ein Minimum an Pflege benötigt. Dies führt auch zu geringeren finanziellen Aufwendungen. Eine Bewässerung ist nach der Entwicklungspflege voraussichtlich nicht mehr erforderlich. Sollten sich aber die trockenen Sommermonate in den nächsten Jahren fortsetzen, muss evtl. verstärkt bewässert werden. Mahdarbeiten werden auf zwei Termine im Jahr reduziert. Dies fördert, dass sich die Samen der Pflanzen und Gräser der Wiesen weiter selbst aussähen können. Hierdurch entstehen unverzichtbare Lebensräume für viele seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Weitere Effekte / Indikatoren:
• Erhalt der ⁠Biodiversität
• Lärmreduktion
• Einsparung an chemischen Pflanzenbehandlungsmitteln

Verwendete Arbeitshilfen

Blauer Engel für Gartengeräte (DE-UZ 206, Ausgabe Januar 2017)
Leitfaden zur umweltfreundlichen öffentlichen Beschaffung: Gartengeräte (UBA 2018)
Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung (32. ⁠BImSchV⁠), Richtlinie 2000/14/EG  Artikel 11

Unterlagen

Folgende Informationen werden interessierten (insbesondere öffentlichen) Auftraggebern für gleichartige Ausschreibungen auf Anfrage zur Verfügung gestellt:

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 Grünflächenpflege  Grünflächen