Brotkäfer und Tabakkäfer

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Brotkäfer
Quelle: Siga / CC BY-SA 3.0

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Die Familie der Nagekäfer (Ptinidae) ist in Mitteleuropa mit 23 Arten vertreten. Einige davon können als Schädlinge auftreten.

Der Brotkäfer (Stegobium paniceum) ist eine in Deutschland heimische Art und ein relevanter Vorratsschädling. Die Käfer sind mit einer Länge von 1 bis 4 mm sehr klein. Sie sind länglich oval und rot- bis dunkelbraun gefärbt und haben ein ausgeprägtes Halsschild, unter dem der Kopf verborgen ist. Die Flügeldecken tragen Längsrillen und sind fein gelblich behaart. Die Larven sind von 0,5 mm (Junglarven) bis 5 mm (Altlarven) groß, weiß gefärbt und gekrümmt. Altlarven haben eine hellbraune Kopfkapsel.

Im Gegensatz zum Brotkäfer wurde der Kleine Tabakkäfer (Lasioderma serricorne) mit Handelsgütern verschleppt, auch nach Deutschland. Die zwischen 2 bis 4 mm langen und bräunlich gefärbten Käfer mit dichter grauer Behaarung können sich nur in warmen Gebäuden entwickeln. Sie haben ein ausgeprägtes Halsschild, unter dem der Kopf verborgen ist. Die Flügeldecken tragen Längsrillen. Larven sind zwischen 0,5 und 4 mm lang, gelblich und gekrümmt. Auch hier haben die Altlarven eine deutlich abgehobene Kopfkapsel.

Die Eier werden am bevorzugten Nährsubstrat abgelegt. Der Kleine Tabakkäfer bevorzugt, wie der Name schon vermuten lässt, Tabakerzeugnisse, befällt aber auch andere trockenen Vorräte, wie zum Beispiel Getreideprodukte, Gewürze und getrocknete Kräuter. Ähnliche Vorlieben hat auch der Brotkäfer, mit Ausnahme der Tabakerzeugnisse. Da die Käfer gut fliegen können und auch die Junglarven sehr mobil sind, können sie sich im Haus stark verbreiten.

 

Schadpotential

Da die erwachsenen Käfer keine Nahrung aufnehmen, verursachen hauptsächlich die Larven Schäden durch Fraß und Verunreinigung von Vorräten. Gefährdet sind insbesondere Vorräte, die längere Zeit lagern. In befallenen Lebensmitteln vermehren sich auch Milben und Schimmelpilze schneller. Die Käfer selbst übertragen keine Krankheiten, aber verderben Lebensmittel. Befallene Waren sollten daher entsorgt und nicht mehr verwendet werden.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Bereits befallene Produkte und Verpackungen können in den Haushalt eingeschleppt werden. Auch durch offene oder schlecht schließende Fenster können die gut fliegenden Käfer ins Innere von Häusern gelangen. Verunreinigungen und Verklebungen durch die Gespinstfäden der Larven sind typische Merkmale eines Befalls. Die Öffnungen, durch die sich die geschlüpften Käfer entfernen, sind als stecknadelkopfgroße Löcher in den befallenen Produkten zu sehen. An Verpackungsmaterialien aus Papier oder Pappe sind Fraßspuren der Larven zu finden.

Als vorbeugende Maßnahme sollten Lebensmittel kühl (unter 18°C), trocken und luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Bei einem Befall müssen zuerst Ausmaß und Ursache ermittelt werden. Bei einem übersichtlichen Befall müssen Vorratsschränke sorgfältig bis in jede Ritze gereinigt und befallene Lebensmittel und Verpackungen sofort entfernt werden. In der Nähe lagernde augenscheinlich nicht befallene Lebensmittel sollten für mindestens 24 Stunden, besser für bis zu drei Tage, bei -18°C in die Tiefkühltruhe um etwaige Larven oder Käfer abzutöten. Auch eine Behandlung im Backofen bei mindestens 60°C für eine Stunde überleben die Schädlinge nicht.

Kann der Befall durch diese Maßnahmen nicht getilgt werden, dann sollte eine professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma hinzugezogen werden.

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