Ziel der Studie
Die Studie soll Menschen aus der Gesundheitsbranche sowie Kinder, ältere Menschen, Schwangere, Sportler und Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden, über die neuen Erkenntnisse des Weltklimaberichts und die Auswirkungen des Klimawandels informieren.
Erscheinungsjahr
Untersuchungsregion/-raum
Verwendete Klimamodelle / Ensembles
Lufttemperatur, Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse, Eis, Schnee, Gletscher, Niederschlag
Klimawirkungen
- Menschliche Gesundheit
- Hitze- und kälteabhängige Erkrankungen oder Mortalitäten
- Gesundheitliche Auswirkungen von UV-Strahlung
- Gesundheitliche Auswirkungen von aerogenen Stoffen
- Vektorübertragene Krankheiten
- Gesundheitliche Auswirkungen verminderter Trinkwasserqualität und Lebensmittelsicherheit
„Speziell ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Menschen, die im Freien arbeiten oder an chronischen Krankheiten leiden, werden von den klimatischen Veränderungen betroffen sein. Bislang erhöhten insbesondere die steigenden Temperaturen das Krankheitsrisiko. Seit 1950 haben die heißen Tage, die tropischen Nächte und Hitzewellen in Europa zugenommen, während Kälte und Frost seltener auftraten. In dem gleichen Zeitraum wurde in Deutschland registriert, dass insbesondere bei Hitzewellen vermehrt Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten oder sogar verstarben.“ (S. 10)
„Vermehrte Sonnen- und UV-Einstrahlung begünstigt nicht nur die Entstehung von bodennahem Ozon, sie erhöht auch das Risiko, an Sonnenbrand, Bindehautentzündungen und („weißem“ wie „schwarzem“) Hautkrebs zu erkranken. „Zugleich hat das Sonnenbaden aber den gesundheitlichen Vorteil, dass vermehrt Vitamin D produziert wird, das für die Gesundheit sehr wichtig ist“, so die Arbeitsgruppe 2 des Weltklimarates. Sie fügt hinzu: Allerdings könnten höhere Außentemperaturen in Ländern, in denen es bislang nicht so warm sei, die Menschen dazu verleiten, sich deutlich mehr im Freien aufzuhalten.“ (S.11)
„Mit dem Klimawandel werden die Menschen in Deutschland häufiger heiße Tage erleben, die in der Regel mit einer erhöhten Konzentration von Feinstaub in der Atemluft und der Bildung von bodennahem Ozon vor allem in städtischen Ballungsgebieten einhergehen. Das farblose und giftige Gas bildet sich durch komplexe photochemische Reaktionen aus unterschiedlichen Vorläufersubstanzen (Stickoxiden, Kohlenstoffmonoxid, Methan u. a.) unter Sonneneinstrahlung. Bodennahes Ozon kann die Schleimhäute reizen, entzündliche Reaktionen in den Atemwegen auslösen, die Lungenfunktion einschränken, Kopfschmerzen bewirken. Betroffen sind vor allem Arbeiter und Sportler, die im Freien aktiv sind, und (Klein-)Kinder, die öfter im Freien spielen. Auch Menschen, die bereits unter einer Allergie der Atemwege, unter Asthma oder anderen chronischen Lungenerkrankungen leiden, zählen zu den Risikogruppen.“ (S.11)
„Schon heute führen die hohe Mobilität des Menschen und der weltweite Handel zu einer rapiden Ausbreitung von Erregern, wie die SARS-Pandemie (Severe Acute Respiratory Syndrome) im Winter 2002/2003 zeigte. Die zu erwartende Temperaturerhöhung eröffnet eingeschleppten Krankheitserregern und Krankheitsüberträgern neue Lebensräume in Europa. Lebensweisen, Umweltbedingungen und Wirt-Erreger-Interaktionen beeinflussen dabei die Verbreitungschance, die neue (alte) Krankheiten nach Deutschland bringen können.“ (S.11)
„Überschwemmungen und Stürme, so die Arbeitsgruppe 2 des Weltklimarates, beeinflussen die menschliche Gesundheit vielschichtig. […] Gesundheitliche Risiken bestehen zudem, wenn ein Hochwasser technische oder chemische Anlagen, Tanks oder Rohstofflager flutet. Dann können Chemikalien, Baustoffe, Futtermittel, Treibstoffe, Abfälle, Brennstoffe oder anderes in die hochwasserführenden Flüsse strömen und das Trinkwasser belasten oder sogar verseuchen.“ (S.11)
Methodischer Ansatz
Aufgrund der Ergebnisse des Weltklimaberichtes werden Aussagen zum Handlungsfeld Gesundheit getroffen.
Wer war oder ist beteiligt?
Dr. Markus Groth, Climate Service Center Germany
Groth, Markus (2014): Gesundheit und Klimawandel. Handeln, um Risiken zu minimieren; Climate Service Center Germany (Hg.): 34 Seiten.