Spinnen

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Winkelspinne
Quelle: Andreas Preuß / PIXELIO

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Spinnen gehören wie die Insekten zum Stamm der ⁠Gliederfüßer⁠ (Arthropoda). Das Typische an Spinnentieren sind ihre acht Beine. Ihr Körper besteht aus zwei Teilen, die entweder deutlich voneinander abgegrenzt (zum Beispiel Webspinnen) oder miteinander verschmolzen (zum Beispiel Weberknechte) sind.

Sie haben keine Facettenaugen, sondern je nach Art acht oder sechs Punktaugen, die ihnen ein weites Gesichtsfeld ermöglichen. Die meisten Spinnen erbeuten Insekten, indem sie Netze bauen, an denen ihre Beute haften bleibt. Manche Arten jagen ihre Beute aber auch im Lauf oder Sprung. Spinnen ernähren sich hauptsächlich von Gliederfüßern, meist Insekten, aber auch von anderen Spinnen, einige Arten auch von Aas. Allerdings können Spinnen auch monatelang ohne Nahrung auskommen.

Mit Spinnen sind im Alltag meist Arten der Ordnung der Webspinnen gemeint. Weitere Ordnungen sind zum Beispiel Weberknechte, Skorpione und Milben (einschließlich Zecken). Im Folgenden werden einige Arten vorgestellt, die häufig in Gebäuden anzutreffen sind. 

Die Große Winkelspinne (Eratigena atrica), auch als Hausspinne bekannt, zieht es besonders im Herbst in die Wohnungen. Sie haben eine typische hell-dunkle Fleckenzeichnung auf dem Hinterleib und sind nachtaktiv. Männchen verirren sich auf der Suche nach einem Partner gelegentlich in Waschbecken oder Badewanne. Weibchen leben versteckt, zum Beispiel hinter Schränken. Die Große Winkelspinne ist sehr nützlich, da sie zum Beispiel Mücken, Silberfischchen und auch Mehlmotten fängt.

Die Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides) hält sich nur in Gebäuden auf und baut typische, unregelmäßige Fangnetze direkt an der Raumdecke. Da Zitterspinnen es gern warm und feucht mögen, siedeln sie sich gern im Badezimmer an.

Auch Weberknechte (Opiliones) kommen gelegentlich in Gebäude, meist im Sommer auf der Suche nach einem kühlen Unterschlupf.

In den letzten Jahren wird vermehrt die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) in Deutschland gesichtet. Erstmals wurde sie 2005 nachgewiesen, inzwischen ist sie bundesweit verbreitet. Die Spinne hat lange, behaarte Beine und erreicht eine Beinspannweite von bis zu fünf cm. Ihren Namen verdankt sie ihrer typischen Zeichnung auf dem Hinterleib. Obwohl die Mundwerkzeuge dieser Art die menschliche Haut durchdringen können, sind Bisse sehr selten, da Spinnen nur bei direkter Bedrohung beißen. Das Gift ist nicht gefährlich für den Menschen, kann aber lokal zu Reizungen, ähnlich einem Wespenstich, führen.

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Schadpotential

Spinnen in unseren Breiten sind Nützlinge, da sie im Haus und außerhalb Mücken und Fliegen fangen und keine Krankheiten übertragen. Spinnen beißen äußerst selten. Eher ergreifen sie die Flucht oder stellen sich tot. In unseren Breiten gibt es nur wenige Arten, unter anderem Dornfinger-Arten und die Nosferatu-Spinne, die mit ihren Mundwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen können. Bei einem Biss kann sich die Bissstelle, ähnlich einem Bienen- oder Wespenstich, röten und anschwellen. Das betroffenen Hautareal kann gefühllos werden. Schwere Giftwirkungen sind von den in Deutschland vorkommenden Arten nicht zu erwarten.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Auf eine Bekämpfung von Spinnen im oder am Haus sollte generell verzichtet werden, da von Spinnen keine Gefahr ausgeht und sie im Gegenteil sehr nützlich sind. Wenn eine große, dunkle, behaarte Spinne in der Badewanne oder dem Waschbecken auftaucht, handelt es sich meist um die Große Winkelspinne, eine heimische Art, die weder giftig noch sonst gefährlich ist. Nimmt man die Spinne zum Beispiel aus der Badewanne, sei es mit der Hand oder vorsichtiger mit einem Glas und einem Stück Pappe, und setzt sie ins Freie, besteht keinerlei Gefahr.

Wenn sie im Haus lästig sind, sollte man dafür sorgen, dass sie nicht so leicht ins Haus kommen können (durch passive Abwehrmaßnahmen wie Fliegengitter).

Störende Netze können mechanisch durch Absaugen oder Abfegen entfernt werden. Von einer chemischen Behandlung der Hausfassade gegen störende Netze, zum Beispiel der Mauerspinne (Dictyna civia) ist abzuraten. Es handelt sich ausschließlich um ein optisches Problem, da das Mauerwerk durch die Bautätigkeit der Spinnen nicht beschädigt wird. Ein Einsatz von Bioziden wäre somit unverhältnismäßig.

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