Maulwurf
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Umweltbundesamt
zum Vergrößern anklickenDie Familie der Maulwürfe gehört zur Ordnung der Insektenfresser innerhalb der Klasse der Säugetiere. Er ist der einzige in Mitteleuropa verbreitete Vertreter seiner Familie.
Der Maulwurf wird circa 10 bis 17 cm lang und 60 bis 120 g schwer. Er hat ein weiches, wolliges Fell, das grau bis braun oder schwarz gefärbt ist. Er besitzt Grabeschaufeln mit fünf Zehen, verstärkt noch durch ein Sesambein. Die Arme sitzen weit vorne neben dem Kopf, der fast ohne Hals am Körper sitzt. Maulwürfe können sehr gut riechen und hören. Mit ihren Tasthaaren erspüren sie noch die kleinsten Erschütterungen. Die im Fell versteckten Augen sind schwach, aber nicht blind. Er hat eine spitze Schnauze.
Maulwürfe leben einzelgängerisch und graben unter der Erde (etwa 10 bis 20 cm unter der Oberfläche, unter Umständen bis zu einen Meter tief) weitläufige Gangsysteme auf der Suche nach Insekten und deren Larven. Sie legen Vorratshöhlen für den Winter an, sind aber auch im Herbst und Winter aktiv. Im Frühjahr paaren sie sich und ziehen die Jungen in ihrer Nesthöhle auf, die sie auch zum Ausruhen benutzen. Im Winter verlegen sie bei Frost die Höhle und die Gänge meist tiefer. Maulwürfe verbringen den größten Teil ihres Lebens im Boden.
Maulwürfe ernähren sich ausschließlich von tierischer Nahrung, meist von Insekten, besonders Regenwürmern und schädlichen Larven von Maikäfer, Dickmaulrüssler, Wiesenschnake und anderen Arten. Auch kleine Nager und Echsen werden gefressen. Er kann nicht lange ohne Nahrung auskommen und benötigt etwa 20 bis 50 g Nahrung am Tag.
Nach der Paarung im Frühjahr werden nach etwa vier Wochen Tragzeit drei bis sechs Junge geboren. Sie sind zunächst nackt, nach etwa sechs Monaten werden sie geschlechtsreif und sind nach zwölf Monaten ausgewachsen. Es kann je nach Wetter- und Umweltbedingungen zwei Würfe im Jahr geben. Ein Maulwurf kann vier bis fünf Jahre alt werden.
Trotz seiner unzweifelhaften Nützlichkeit sind Maulwürfe meist in Gärten und auf Golfanlagen nicht gerne gesehen. Insbesondere bei Rasenanlagen werden die Hügel als äußerst störend empfunden.
Problematisch sind umfangreiche Gangsysteme in Deichen, die die Stabilität und Dichtigkeit in Frage stellen könnten. Abgesehen von diesen möglichen Schäden in Deichen, produzieren Maulwürfe lediglich störende Erdhaufen (zum Beispiel in Gärten, Parkanlagen oder auf Golfplätzen), ansonsten werden im Vergleich zu Wühlmäusen insbesondere Pflanzen nicht geschädigt. Die Erdhaufen unterscheiden sich von denen der Wühlmaus dadurch, dass sie höher sind und keine Wurzeln oder Pflanzenreste enthalten, auch liegt das Loch genau darunter und nicht am Rande. Allerdings führt das Loch nicht in den eigentlichen Gang, da die Erde schräg ausgeworfen wird. Oftmals sind Wühlmäuse und Maulwürfe auch vergesellschaftet, sodass eine Abgrenzung nicht immer leicht möglich ist.
Der Maulwurf ist eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art und darf nicht getötet noch in der Aufzucht seiner Jungen gestört werden.
Für die erlaubten Vergrämungen wird versucht, Maulwürfe durch Lärm, Gestank und/oder Erschütterungen zu vertreiben.Ausnahmen gibt es von der Naturschutzbehörde in der Regel nur, wenn ein Deich durch die Gänge in Gefahr ist. Auch Lebendfallen dürfen aus Tierschutzgründen nicht verwendet werden, da sie von den Maulwürfen meist nicht überlebt werden.
In Deutschland ist das Inverkehrbringen von Biozidprodukten zur Bekämpfung von Maulwürfen und sonstigen Wirbeltieren (Produktart 20, Biozid-VO) aus Tierschutzgründen verboten.