Kornkäfer
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Umweltbundesamt
zum Vergrößern anklickenDie Gattung der Kornkäfer (Sitophilus) gehört zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae), von denen einige Arten in der Landwirtschaft bedeutende Schädlinge sind. Aber nicht nur auf dem Feld, sondern auch in Vorräten im Haushalt können Vertreter dieser Käfer als Schädlinge auftreten. Die wohl bekannteste Art in unseren Breiten ist der Gemeine Kornkäfer (Sitophilus granarius). Aber auch der Reiskäfer (Sitophilus oryzae) und der Maiskäfer (Sitophilus zeamais) können durch befallene Vorräte in Haushalte eingeschleppt werden.
Der Gemeine Kornkäfer ist 2,5 bis 5 mm groß, lang-oval und bräunlich gefärbt. Kopf und Halsschild sind fast so lang wie der Hinterleib und mit Punkten versehen. Die Flügeldecken tragen dagegen Längsrillen. Die Käfer sind nicht flugfähig. Typisch ist der langgezogene Rüssel. Die Larven sind weiß, beinlos und leicht gekrümmt.
Reiskäfer und Maiskäfer sehen dem Gemeinen Kornkäfer sehr ähnlich, haben aber vier charakteristische, undeutlich umgrenzte rötliche Flecken auf den Flügeldecken. Beide Arten sind wärmeliebend und daher auch in den Tropen und Subtropen anzutreffen.
Die drei Arten befallen bevorzugt Getreide- und Getreideprodukte. Roggen, Weizen, Gerste und Hafer, Buchweizen, Mais, Hirse und Reis, aber auch andere Lebensmittel wie Teigwaren, Nüsse, Trockenobst, Trockengemüse und Hülsenfrüchte können befallen werden. Die Entwicklung der Larven erfolgt im Korn und ist von außen nicht zu erkennen. Erst durch den Schlupf des Käfers entstehen unregelmäßig geformte Schlupflöcher auf den Körnern.
Kornkäfer sind bedeutende Vorratsschädlinge. Sie hinterlassen durch Fäden und Exkremente verunreinigte Lebensmittel und ausgehöhlte Getreidekörner. Bei starkem Befall steigt Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den befallenen Vorräten. Dies begünstigt einen sekundären Befall mit Bakterien, Milben und Schimmelpilzen. Befallene Lebens- und Futtermittel sollten daher entsorgt und nicht mehr verzehrt werden.
Kornkäfer werden mit befallenen Getreideprodukten in Haushalte eingeschleppt. Eine regelmäßige Kontrolle von Vorräten kann helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Als generelle Vorsichtsmaßnahme gegen Vorratsschädlinge sollten Lebensmittelvorräte kühl und luftdicht verschlossen gelagert werden. Auch hilft es Schränke regelmäßig und gründlich zu reinigen. Das Einfrieren bei -18°C für mindestens drei Tage tötet Larven und Käfer ab. Auf den Einsatz von Insektiziden sollte in privaten Haushalten verzichtet werden, da die Käfer sehr widerstandsfähig sind.
Lässt sich ein Befall nicht selbst in den Griff bekommen, sollte ein professionelle Schädlingsbekämpfungsfirma zu Rate gezogen werden.
Weitere Informationen zum Thema Vorratsschutz finden Sie hier: Vorratsschädlingen keine Chance geben