Hummel

Dunkle Erdhummel auf einer Kirschblütezum Vergrößern anklicken
Erdhummel
Quelle: Horst Jäkel

Inhaltsverzeichnis

 

Alternative Bekämpfungsmaßnahmen

Einzelne Hummeln können aus Wohnungen leicht entfernt werden, in dem man sie mit einem Glas einfängt, dieses mit einem Deckel verschließt und die Hummel nach draußen entlässt. Da Hummeln eher in Erdhöhlen ihre Nester bauen, kommt eine Umsetzung von Nestern eher selten in Frage.

 

Aussehen

Die Hummeln sind eine Gattung sozial lebender Insekten in der Überfamilie der Bienen und Grabwespen (Apoidea) innerhalb der Ordnung der Hautflügler (Hymenopetra). Weltweit gibt es ca. 250 Arten, von denen ca. 70 in Europa und ca. 45 in Deutschland vorkommen.

Hummeln haben einen kräftigen, rundlichen Körper mit transparenten Flügeln, sind dicht behaart, meist gelb-schwarz gestreift – wobei viele Farbvariationen vorkommen -  und besitzen einen Wehrstachel. Die Nahrung nehmen sie über einen Rüssel auf. Sie werden zwischen 8-21 mm lang, die Königin zwischen 15-23 mm.

 

Lebensraum / Vorkommen

Sie leben in den gemäßigten und kühleren Regionen der Nordhalbkugel und sind in Europa und Asien besonders artenreich. In sehr warmen Regionen findet man sie nur im Gebirge. Die Hummel gehört zu den staatenbildenden Insekten. Ein Hummelstaat besteht je nach Hummelart aus etwa 50 bis 600 Tieren und einer Königin. Die Mehrzahl der Tiere sind Arbeiterinnen, daneben hat das Volk auch Drohnen (Männchen) und Jungköniginnen. Ein Volk überlebt in Europa nur einen Sommer und geht am Jahresende zugrunde.

Seit einigen Jahren werden Hummeln auch erfolgreich gezüchtet und insbesondere zur Bestäubung in Gewächshäusern eingesetzt.

 

Verhalten

Hummeln gehören neben Honigbienen und Fliegen zu den wichtigsten Bestäuberinsekten. Da Hummeln ihre Körpertemperatur selbst regulieren können, sind sie temperaturunempfindlich. Diese Eigenschaft ermöglicht es Hummeln, weitaus länger als Bienen auf Nahrungssuche zu sein. So fliegen Hummeln im Gegensatz zu Bienen auch bei schlechtem ⁠Wetter⁠ Blüten an, um das Überleben ihres Volkes zu sichern, da ihre Nahrungsvorräte kleiner sind als die der Bienen.

 

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Hummeln ernähren sich von Pollen und Nektar, die Arbeiterinnen decken ihren extrem hohen Energiebedarf über Nektar. Der lange Saugrüssel vieler Arten ermöglicht die Nektarsammlung auch aus tiefkelchigen Pflanzen, bei denen Hummeln oftmals die einzigen Bestäuber sind.

 

Fortpflanzung

Außer der Jungkönigin sterben im Herbst alle Hummeln und auch von den Königinnen überleben nicht alle den Winter. Die Königin gründet im Frühjahr ein neues Volk in einer geeigneten Erdhöhle, einem hohlen Baumstamm oder einem verlassenen Vogelnest. Die Nester werden nur einmal benutzt.

 

Natürliche Feinde

Die Wachsmotte legt ihre Eier in Hummelnester, deren Larven ernähren sich dann von den Eiern und Larven der Hummel und können somit ein Volk schwer schädigen. Kuckucks- oder Schmarotzerhummeln nisten sich in Nestern von Hummelvölkern ein und lassen ihren Nachwuchs von den Bewohnern auf Kosten des eigenen großziehen. Weitere Parasiten sind die Bienenameise oder auch Milben. Natürlich werden Hummeln trotz ihrer Abwehrmöglichkeiten auch Opfer von Vögeln und verfangen sich in Netzen von Spinnen.

 

Gesundheitsrisiken für den Menschen

Im Gegensatz zu den anderen staatenbildenden Stechimmen, die ihr Nest bei einer Störung und Gefahr gelegentlich auch sehr aggressiv verteidigen könne, stechen Hummeln eher selten. Sie stechen nur dann, wenn sie sich wie zum Beispiel beim Quetschen ihres Körpers bedroht fühlen. Befürchten sie einen Angriff auf ihr Nest, legen sie sich bedrohlich brummend auf den Rücken. Wenn darauf kein Rückzug erfolgt, kann es auch zu Attacken mit Bissen und Stichen kommen. Die verschiedenen Hummelarten haben ein unterschiedlich ausgeprägtes Aggressionspotenzial, unter ihren Verwandten sind jedoch die Hummeln die friedlichsten Wehrstachelträger. Der Stachel einer Hummel hat keine Widerhaken und bleibt deshalb nicht wie der einer Honigbiene stecken.
Auch bei Hummelstichen besteht bei Allergikern die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks mit Lebensgefahr.

 

Informationen zum Artenschutz

Mehrere Arten stehen auf der Roten Liste, einige sind bereits in einzelnen Regionen ausgestorben. Hummeln sind durch das Bundesartenschutzgesetz geschützt.

 

Gefahrenabschätzung

Gefahr besteht nur für Allergiker bei Stichen.

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