Indikator: Umweltfreundlicher Güterverkehr

Ein Diagramm zeigt die Anteile des Schienenverkehrs und der Binnenschifffahrt an der Güterverkehrsleistung 1999 bis 2022. Der Anteil des Schienenverkehrs stieg zunächst und stagniert seit einigen Jahren. Der Anteil der Binnenschifffahrt geht zurück.zum Vergrößern anklicken
Anteile des Schienenverkehrs und der Binnenschifffahrt an der Güterverkehrsleistung
Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Der Anteil des Schienenverkehrs am Gütertransport pendelte in den letzten Jahren zwischen 18 % und 20 %.
  • Der Anteil der Binnenschifffahrt sank seit 1999 fast kontinuierlich von 13,5 % auf zuletzt 6,6 %.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Fast drei Viertel des Gütertransports in Deutschland werden auf der Straße erbracht. Die Verlagerung des Verkehrs auf umweltfreundlichere Transportmittel wie Schiff und Güterzug ist aber Voraussetzung für einen nachhaltigeren Güterverkehr.

Zwar bestehen bei Bahn- und Schiffsverkehr ebenfalls Umweltherausforderungen: Der Schienenverkehr verursacht Lärm. Binnenschiffe erfordern gut ausgebaute Wasserstraßen, deren Ausbau häufig die Gewässerqualität verschlechtert und die Natur belastet. Aber der Energieverbrauch pro ⁠Tonnenkilometer⁠ ist im Bahn- und Schiffsverkehr im Durchschnitt insgesamt deutlich geringer als mit dem Lkw. Gleiches gilt für die Treibhausgas-Emissionen.

In der Distanz unter 50 Kilometern ist der Gütertransport mittels Lkw in der Regel konkurrenzlos. Eine flächenhafte Verteilung mittels Zug und Schiff ist hier nicht möglich. Deshalb wird bei diesem ⁠Indikator⁠ nur der Güterverkehr auf längeren Strecken ab 50 Kilometern betrachtet. Für den Nah- und Verteilerverkehr sind unter anderem Leichte Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb und Lastenräder eine e umweltfreundlichere Alternative.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Der Gütertransport auf der Schiene entwickelte sich langfristig positiv: Er stieg zwischen 1999 und 2022 leicht an. Der Trend bei der Binnenschifffahrt ist eindeutig negativ: Zwischen 1999 und 2022 sank ihr Marktanteil am Güterverkehr fast kontinuierlich. Insgesamt hat aufgrund des starken Wachstums des Straßengüterverkehrs der Anteil des Gütertransports durch Bahn und Binnenschiffe an der gesamten Güterverkehrsleistung leicht abgenommen.

Die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung konnten nicht verhindern, dass die Dominanz des Straßengüterverkehrs weiter zugenommen hat. Die Anstrengungen müssen deutlich verstärkt werden. Aus Umweltsicht sollte der Güterverkehr insgesamt reduziert werden. Derzeit ist jedoch weiterhin mit einem Anstieg zu rechnen.

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Die diesem ⁠Indikator⁠ zugrundeliegenden Zahlen werden jährlich vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr in der Reihe „Verkehr in Zahlen“ veröffentlicht. Sie basieren zum großen Teil auf Daten, die das Statistische Bundesamt in der Publikation „Verkehr aktuell“ veröffentlichte bzw. nun in den „Statistischen Berichten“ veröffentlicht. Beschreibungen zur Vorgehensweise finden sich in den Qualitätsberichten des Statistischen Bundesamtes. Die Zahlen zum Straßengüterverkehr basieren auf Erhebungen des Kraftfahrt-Bundesamtes.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel Fahrleistungen, Verkehrsleistung und Modal Split in Deutschland.

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 Güterverkehr  Güterverkehrsleistung  Verkehrsleistung  Modal Split  Schienenverkehr  Binnenschifffahrt  Indikator