Bremsen

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Pferdebremse
Quelle: Angelika Wolter / PIXELIO

Bremsen leben in Europa, Nordafrika (bis zum Südrand der Sahara) und Asien (südlich bis zum Himalaja ohne indischer Subkontinent und die arabische Halbinsel) bis in eine Höhe von circa 2000 m.

Inhaltsverzeichnis

 

Aussehen und Vorkommen

Die Familie der Bremsen (Tabanidae) gehört zur Unterordnung der Fliegen (Brachycera). Bremsen sind weltweit verbreitet, in Mitteleuropa sind zwischen 60 und 70 Arten beschrieben. Die in Deutschland bekanntesten Vertreter, die auch den Menschen stechen können, sind die Bremse (Tabanus tropicanus), und die Regenbremse (Haematopota pluvialis). Im Folgenden wird beispielhaft auf die Regenbremse eingegangen.

Bremsen sehen den Stubenfliegen zwar ähnlich, sind aber in der Regel etwas länglicher beziehungsweise schmaler. Sie haben einen breiten kurzen Kopf und nur ein vollständig ausgebildetes Flügelpaar, wie typisch für die Zweiflügler (Diptera). Die Regenbremse ist mit bis zu 25 mm Körpergröße die größte heimische Bremsenart. Sie ist grau bis dunkelbraun gefärbt, besitzt rötliche große und glänzende Facettenaugen (manchmal mit Streifen), mehrgliedrige Fühler und die Flügel weisen ein Fleckenmuster auf. Weibchen haben einen kräftigen Stechrüssel, der bei den Männchen zurückgebildet ist. Blutsaugend sind nur die Weibchen, die Männchen ernähren sich von Blütenpollen und Nektar. Flugzeit der Regenbremse ist von März bis September.

Bremsen sind tagaktiv und legen ihre Eier bevorzugt in der Nähe von Gewässern an Pflanzen oder am Boden ab. Die räuberisch lebenden Larven entwickeln sich in Schlamm oder feuchtem Boden, wandern aber für die Verpuppung in trockene Bereiche ab.

 

Schadpotential

Bremsen sind Lästlinge, aber auch Überträger von Infektionskrankheiten. Die Weibchen der Bremsen saugen Blut, unter anderem an Weidetieren aber auch am Menschen. Da sie einen kurzen, aber kräftig ausgebildeten Saugrüssel besitzen, wird die Haut angesägt und das austretende Blut aufgesaugt. Stiche von Bremsen sind meist sehr schmerzhaft und es können mechanisch Krankheitserreger übertragen werden. In unseren Breiten sind es Erreger der Hasenpest (Tularämie, Francisella tularensis) und möglicherweise auch Borrelien. Bei Menschen stechen sie bevorzugt in die Arme, dabei ist auch Kleidung kein Hindernis. Stichwunden können noch lange nachbluten, da Bremsen Tabanin in die Stichstelle injizieren. Dieser Eiweißstoff hemmt die Blutgerinnung. Auch allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock sind möglich.

In der Weidewirtschaft kann massiver Befall zu einer starken Beunruhigung der Tiere führen, die durch eine Milchminderleistung bei Kühen beispielsweise dann auch ökonomische Auswirkung haben kann.

 

Vorbeugen, Abwehren und Bekämpfen

Bei Bremsenstichen helfen gegen den Schmerz und die Schwellung vor allem Kühlung. Man kann auch Salben und Gels mit kühlenden und juckreizlindernden Wirkungen benutzen. Zur Vermeidung von Stichen helfen nur passive Maßnahmen wie das Meiden von Orten, die besonders von Bremsen angezogen werden, wie zum Beispiel Tierweiden, (Reit-)ställe sowie schützende, helle Bekleidung. Auch Schutznetze können als präventive Maßnahme zum Einsatz kommen.

Da Pferde sich bei Stichen erschrecken und das gegebenenfalls auch eine Gefahr für den Reiter sein kann, können Fliegendecken verwendet werden. Es sollte drauf geachtet werden, dass die Decken nicht mit einem Biozid behandelt sind.

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