Bienen faszinieren seit jeher. Von ihrem Summen und Sammeln, ihrem Treiben und Tun ließen sich Künstler und Dichter immer wieder inspirieren. Für den Literaturnobelpreisträger Maurice Maeterlinck etwa galt „die architektonische, ökonomische und politische Vollkommenheit des Bienenstocks“ als Blaupause für Vorstellungen von der Konstruktion der menschlichen Gesellschaft.
Als Nutztier ist die Biene seit Urzeiten eine wichtige Verbündete der Menschen. So fanden Forscher Rückstände von Bienenwachs auf Tonscherben, die aus dem 7. Jahrtausend vor Christus stammen. Doch die Biene hat es heute schwer: Honigbienen ebenso wie ihre Verwandten, die Wildbienen. Honigbienen müssen zum Beispiel gegen eingeschleppte Parasiten behandelt werden, Pestizide setzen ihnen massiv zu, die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und großflächigen Monokulturen beeinträchtigen den Lebensraum der Bienen und anderer Insekten. Dabei produziert die Westliche Honigbiene (lateinisch Apis mellifera) nicht nur Honig und Wachs, sondern trägt mit der Bestäubung von Blüten entscheidend zur Nahrungsversorgung bei. Rund 80 Prozent der heimischen Nutz- und Wildpflanzen sind auf die Arbeit der Bienen angewiesen. Auf mehr als zwei Milliarden Euro schätzen Forscher allein für Deutschland den volkswirtschaftlichen Wert, den Insekten durch das Bestäuben der Pflanzen erwirtschaften – allen voran die Biene, diese Protagonistin der biologischen Vielfalt. Mit einem „Aktionsprogramm Insektenschutz“ will die Bundesregierung die Lebensbedingungen für Insekten verbessern.
Insektenschutz ist also eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Und jeder kann die Welt ein bisschen besser machen. Immer mehr Stadtbewohner interessieren sich für das Imkern in urbanen Räumen. Doch nicht nur - ob Schulen, Universitäten oder Ministerien: Etliche öffentliche Einrichtungen wollen ebenso ein Zeichen setzen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und für das Teamwork mit den Bienen. Mit dem Projekt „Ein Haus für die Bienen“ betritt das UBA Neuland. Es wird in den kommenden Monaten Bienenvölker auf dem eigenen Gelände halten und eigene Umwelterfahrungen sammeln. Das Projekt wird innerhalb der UBA-Reihe „Kunst und Umwelt“ realisiert, die für das Jahr 2018 den Erhalt der biologischen Vielfalt als Schwerpunkt hat.
„Ein Haus für die Bienen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von der Imkerei Akademiel und den Architekten Sauerbruch Hutton. Der Filmemacher Marian Engel hält seit Jahren mehrere Bienenvölker im Garten der Akademie der Künste in Berlin-Tiergarten. Auf dessen Anfrage entwarfen das bekannte Architektenpaar Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton moderne, farbenfrohe Häuser für Bienen. Nach der Erstpräsentation der Bienenhäuser auf dem Berliner Architekturfestival „Make City“, kommen diese nun nach Dessau ins Umweltbundesamt. Obgleich die Bienenhäuser der Architekten auf die Bedürfnisse der Bienen ausgerichtet und funktionsfähig sind, werden sie als Objekte im Umweltbundesamt präsentiert und sollen unter anderem hinweisen auf die Gestaltung des Dienstgebäudes des UBA in Dessau, das ebenfalls nach Entwürfen von Sauerbruch Hutton realisiert wurde. Die Bienenvölker werden im Freien in konventionellen Bienenbeuten gehalten. Imker-Workshops sowie eine filmische Dokumentation sind weitere Bestandteile des Projekts.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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