1974

Amtsschild des Umweltbundesamtes am Bismarckplatzzum Vergrößern anklicken
Amtsschild des Umweltbundesamtes am Bismarckplatz
Quelle: Umweltbundesamt

1974 ist die Geburtsstunde des Umweltbundesamtes. Der erste Präsident: Heinrich Freiherr von Lersner. Eines der ersten Projekte: Der Aufbau eines Informations- und Dokumentationssystems Umwelt (UMPLIS). Außerdem tritt das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) in Kraft, um in Deutschland den Schutz vor Luftverschmutzung, Lärm, Erschütterungen und Strahlen zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

 

Deutschland bekommt ein Umweltbundesamt

Die Bundesrepublik Deutschland gründet als erstes europäisches Land eine wissenschaftliche Umweltbehörde: das Umweltbundesamt. Am 22. Juli 1974 legt das ⁠UBA⁠ mit rund 170 Mitarbeitenden in der Mauerstadt los; erster Präsident ist der Jurist Dr. Heinrich Freiherr von Lersner, der erste Vizepräsident der Ingenieur Dr. Dietrich Hartmann. Das UBA wird argwöhnisch beäugt: Die UdSSR protestiert und sieht einen Verstoß gegen das Vier-Mächte-Abkommen. Das "Neue Deutschland" spricht sogar von einem „Anschlag gegen die Entspannung“. Kaum aus der Taufe gehoben, werden dem UBA schon Steine in den Weg gelegt: Einem UBA-Abteilungsleiter wird am Grenzübergang die Weiterfahrt nach West-Berlin nicht gestattet. Dann muss er eben fliegen. Ein echter Umweltschützer lässt sich durch nichts aufhalten. (Material: Der Spiegel, Heft 32, 1974)

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Beratung über den Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Umweltbundesamtes im Bundestag am 19.6.1974 (Audio-Beiträge):

Audio


Rede von Otto Wittmann (SPD)

Beratung über den Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Umweltbundesamtes im Bundestag am 19.6.1974

Quelle:
Deutscher Bundestag
 

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Rede von Werner Maihofer (FDP)

Beratung über den Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Umweltbundesamtes im Bundestag am 19.6.1974

Quelle:
Deutscher Bundestag
 

Audio


Rede von Burkhard Hirsch (FDP)

Beratung über den Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Umweltbundesamtes im Bundestag am 19.6.1974

Quelle:
Deutscher Bundestag
 

Audio


Rede von Herbert Gruhl (CDU/CSU)

Beratung über den Entwurf eines Gesetzes über die Einrichtung eines Umweltbundesamtes im Bundestag am 19.6.1974

Quelle:
Deutscher Bundestag
 

Heinrich von Lersner, erster Präsident des ⁠UBA⁠, spricht im Jahr 2010 über die Gründung des Umweltbundesamtes:

Heinrich von Lersner im Interview zur Gründung des Umweltbundesamtes
Quelle: Umweltbundesamt

Heinrich von Lersner im Interview zur Gründung des Umweltbundesamtes

 

Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) tritt in Kraft

Das Bundesimmissionsschutz-Gesetz tritt endlich in Kraft. Und schützt vor Lärm, schlechter Luft, Erschütterungen oder Strahlen. Das Gesetz wird zum Grundpfeiler des deutschen Umweltschutzes und regelt erstmalig systematisch die Begrenzung von Emissionen. Dies kommt insbesondere den Belastungsgebieten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Industrie zugute.

Rauchende Schornsteine
Das Bundesimmissionsschutz-Gesetz schützt vor Lärm, Luftverschmutzung, Erschütterungen oder Strahlen
Quelle: sasha / Fotolia.com
 

UMPLIS – das Informations- und Dokumentationssystem Umwelt des UBA

Mit dem „Gesetz über die Errichtung eines Umweltbundesamtes“ von 1974 erhält das ⁠UBA⁠ den gesetzlichen Auftrag zum Aufbau und zur Führung des Informations- und Dokumentationssystems Umwelt (UMPLIS). UMPLIS besteht aus verschiedenen Datenbanken, wie der Datenbank UFOPLAN mit geplanten Forschungsprojekten des UBA, der Umweltliteraturdatenbank ULIDAT mit Hinweisen auf überwiegend deutschsprachige Umweltfachliteratur zu allen Sachgebieten und der Umweltforschungsdatenbank UFORDAT mit allen vom Bund finanzierten Forschungsprojekten. Die UFORDAT wird bis heute fortgeschrieben.

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 Geschichte UBA  Bundesimmissionsschutz-Gesetz  UMPLIS  Das UBA