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Perfluoroctansulfonsäure (PFOS)

Strukturformel von Perfluoroctansulfonsäure

Strukturformel von Perfluoroctansulfonsäure
Quelle: Umweltbundesamt

18.08.2021

Perfluoroctansulfonsäure (⁠PFOS⁠) (CAS Nummer 1763-23-1) gehört zur Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (⁠PFAS⁠ oder ⁠PFC⁠ (per- und polyfluorierten Chemikalien)). ⁠PFOS⁠ liegt meistens in Form eines Salzes vor, oder wird in hochmolekularen Polymeren verbaut. Die Klassifizierung von PFOS-verwandten Subtanzen ist nicht einheitlich geregelt, wodurch je nach Quelle 57 – 183 Substanzen dazu gezählt werden können. Aufgrund der oberflächenaktiven Eigenschaften von PFOS und verwandten Verbindungen wird auch von perflourierten Tensiden (⁠PFT⁠) gesprochen.

Rechtlicher Hintergrund

PFOS, ihre Salze und Perfluoroctansulfonylfluorid (⁠PFOSF⁠) wurden 2009 in Anlage B (Beschränkung) des ⁠Stockholmer Übereinkommen⁠ aufgenommen. In der ⁠EU POP-Verordnung⁠ ist PFOS in Anhang I gelistet. Anhang IV und V enthalten abfallrechtliche Bestimmungen.

Weitere Informationen zu den rechtlichen Hintergründen finden Sie hier:

  • Regulierung von PFC unter REACH, CLP und Stockholm Konvention
  • Regelungen zu PFC in Abfällen und Recyclingstoffen
  • Verwendung in der Oberflächenbehandlung und geltende Ausnahme
  • Umweltqualitätsnormen für PFOS in Oberflächengewässern

Produktionsdaten

Im Jahr 2015 wurde letztmalig von Deutschland eine PFOS-Produktion von 9 Tonnen gemeldet. Inzwischen wurde die Produktion von PFOS in Deutschland eingestellt, inzwischen werden nur noch Lagerbestände gemeldet.

Verwendung und Vorkommen in Erzeugnissen und Abfällen

PFOS wurde seit den 1950er Jahren in unterschiedlichen technischen Prozessen und Produkten zur Oberflächenveredelung und in der Spezialchemie eingesetzt. Es wurde ehemals in einer Vielzahl von Anwendungen wie beispielsweise Feuerlöschschäumen, Fotoresistlacken, fotografischen Beschichtungen, medizinischen Geräten, Insektiziden, Textilien und Teppichen und Papier und Verpackungen eingesetzt. Aktuell ist nur die Verwendung zur Sprühnebelunterdrückung für nicht dekoratives Hartverchromen (Chrom VI) in geschlossenen Kreislaufsystemen erlaubt. Die Erlaubnis dieser Verwendung gilt bis 2025.

Umwelt- und Gesundheitsaspekte

PFC und damit auch PFOS sind extrem persistent und haben hohes Potenzial zur Bioakkumulation und Biomagnifikation. Weiterführende Informationen zu den negativen Eigenschaften von PFC einschließlich PFOS für Umwelt und Gesundheit zu den folgenden Themen sind nachfolgend verlinkt:

  • Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit von PFC
  • Besorgniserregende Eigenschaften von PFC
  • PFC im Menschen
  • PFC in Flüssen, Seen und Meeren
  • PFC in den Polargebieten

Maßnahmen und Herausforderungen

Weiterführende Informationen zu den Herausforderungen durch die Anwendung von PFOS und entsprechende Maßnahmen finden Sie im Folgenden:

  • Eliminierung aus dem Abwasser und Substitution
  • Risikomanagementmaßnahmen für PFC

Links

  • Online Workshops: Umsetzung des Stockholmer Übereinkommens 2020
  • Forschungsaktivitäten des UBA zu PFC

Publikationen

  • Human-Biomonitoring von perfluorierten Chemikalien – Erarbeitung eines Vorschlags zur Ableitung je eines HBMII- Wertes für PFOA und PFOS
  • Verwendung von PFOS in der Galvanik - Kennzeichen eines geschlossenen Kreislaufs, Verwendung von Ersatzstoffen
  • Schwerpunkt 1-2020: PFAS. Gekommen, um zu bleiben.
  • Beste verfügbare Techniken für die PFOS-Substitution in der Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen sowie Analyse der alternativen Substanzen zu PFOS beim Einsatz in Anlagen zur Verchromung und Kunststoffbeize
  • Gewässer in Deutschland
  • Per- und polyfluorierte Chemikalien
  • Prioritäre Stoffe in kommunalen Kläranlagen
  • Human-Biomonitoring von perfluorierten Chemikalien – Erarbeitung eines Vorschlags zur Ableitung je eines HBMII- Wertes für PFOA und PFOS
  • Nationaler Durchführungsplan der Bundesrepublik Deutschland zum Stockholmer Übereinkommen
Artikel:

Schlagworte:
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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 12.01.2022):https://www.umweltbundesamt.de/perfluoroctansulfonsaeure-pfos