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Nachhaltige Mobilität

Fahrräder und Pkw fahren über die Berliner Oberbaumbrücke

Fahrräder und Pkw fahren über die Berliner Oberbaumbrücke
Der Fahrradverkehr nimmt zu, wenn eine geeignete Infrastruktur geschaffen wird.
Quelle: jotily / Fotolia.com

Der Personen- und Güterverkehr in Deutschland wächst stetig. Steigender Personenverkehr erhöht jedoch nicht zwangsläufig die Mobilität der Menschen. Ebenso bedeutet mehr Güterverkehr nicht per se eine bessere und effizientere Güterversorgung.

12.02.2024

Mobilität und Erreichbarkeit sind zentrale Voraussetzungen für Teilhabe, wirtschaftlichen Austausch, Beschäftigung und Wohlstand in unserer Gesellschaft. Gleichzeitig ist das derzeitige Verkehrssystem jedoch durch starke Umweltbelastungen gekennzeichnet. Der Verkehr – genauer die ⁠Verkehrsleistung⁠ – hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich erhöht: Seit 1960 hat sich der Güterverkehr mehr als verdreifacht, der Personenverkehr sogar vervierfacht.

Auch wenn die einzelnen Fahrzeuge deutlich sauberer und leiser geworden sind, verursacht der motorisierte Verkehr durch die ⁠Emission⁠ von Klimagasen, Luftschadstoffen und Lärm sowie Flächeninanspruchnahme und Ressourcenverbrauch nach wie vor viele negative Umweltwirkungen. Mit der Zunahme der Verkehrsleistung hat sich der Energieverbrauch des Verkehrs in Deutschland seit 1960 mehr als verdreifacht. Aktuell verursacht der Verkehr rund ein Fünftel der Gesamt-Treibhausgasemissionen in Deutschland. 

Wie lässt sich aber die Mobilität von Personen und Gütern erhalten und sichern, ohne dass der Verkehr langfristig Mensch und Umwelt übermäßig belastet? Diese Frage steht im Zentrum einer nachhaltigen Mobilität. Die Bundesregierung hat mit ihrem Klimaschutzgesetz (KSG) beschlossen, die jährlichen Treibhausgasemissionen im Verkehrsbereich von aktuell rund 146 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente auf 85 Tonnen im Jahr 2030 abzusenken und langfristig bis zum Jahr 2045 das Ziel der Treibhausgasneutralität zu verfolgen. Auch die Europäische Kommission hat sich das Ziel gesetzt, das europäische Mobilitätssystem bis zum Jahr 2050 zu dekarbonisieren, also treibhausgasneutral zu gestalten. 

Diese politischen Beschlüsse müssen nun mit ambitionierten Maßnahmen unterlegt werden, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Eine umfassende Strategie im Bereich Verkehr umfasst folgende vier Felder: 

  1. Verkehr vermeiden,
  2. auf umweltverträglichere Verkehrsträger – wie zum Beispiel Schiene oder Schiff – verlagern,
  3. die Energieeffizienz erhöhen sowie 
  4. postfossile, treibhausgasneutrale Kraftstoffe und Strom nutzen. 

Um den Verkehr unter Nutzung alternativer Kraftstoffe und Antriebe ressourcen- und kosteneffizient zu gestalten ist es notwendig, die Energienachfrage des gesamten Sektors zu verringern. Das Vermeiden und Verlagern von Verkehren ist daher besonders wichtig. Gerade die Vermeidung von Verkehr wird oft missverstanden: Vorrangiges Ziel ist es dabei nicht, Verkehr zu unterbinden, sondern die Verkehrswege durch veränderte Siedlungs- und Produktionsstrukturen zu verkürzen oder die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen: Es geht also um mehr Mobilität mit weniger Verkehr! 

Nachhaltiger Verkehr braucht einen Mix von Maßnahmen, da einzelne Maßnahmen nicht die notwendige Wirkung entfalten können. Das Fahrzeug und seine Antriebstechnik dürfen nicht allein im Fokus stehen. Erst mit einem integrierten Ansatz inklusive nicht-technischer Maßnahmen lassen sich die gesteckten Klimaschutzziele auch erreichen. Nötig sind vor allem wirtschaftliche Anreize mit dem Ziel einer Verhaltensänderung und eine Siedlungs- und Verkehrsplanung, die Verkehrsvermeidung und umweltfreundliche Verkehrsträger in den Fokus nimmt.

Publikationen

  • Anreize für nachhaltiges Mobilitätsverhalten
  • Verteilungswirkungen einer Verkehrswende
  • Schwere Lasten. Große Aufgabe. Ein Ziel.
  • Konzept Nachhaltige Mobilität EURO 2024
  • Mobilitätslabor 2020 – Wir steigen um!
  • Nachhaltige Mobilitätswende: Mobilität in den Medien
  • Nutzergruppenorientierte Transformation des Verkehrssektors am Beispiel der Automobilität
  • Weniger Verkehr, mehr Lebensqualität
  • Aus der Energiekrise durch Effizienz und Suffizienz
  • Handlungsoptionen für eine ökologische Gestaltung der Langstreckenmobilität im Personenverkehr
  • Handlungsoptionen für eine ökologische Gestaltung der Langstreckenmobilität im Personen- und Güterverkehr
  • Mobilität neu steuern
  • Mobilität in die Zukunft steuern
  • Erfolgsfaktoren und Hemmnisse für eine umweltorientierte Verkehrspolitik
  • Gesamtkonzept für eine umweltorientierte Organisation und Institutionalisierung einer verkehrsträgerübergreifenden Infrastrukturfinanzierung in Deutschland (GUIDE)
  • Mobilität in die Zukunft steuern
  • Wie wir leben
  • Umweltfreundlich mobil!
  • CO2-Fußabdrücke im Alltagsverkehr
  • Verkehrswende für ALLE
  • Ökologische Bewertung von Verkehrsarten
  • Kein Grund zur Lücke
  • Wege in eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität – RESCUE: Kurzfassung
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Schlagworte:
 Verkehr  Mobilität  Nachhaltiger Güterverkehr  Umweltbelastung  Nachhaltige Mobilität  Klimaschutzplan 2050 Top

„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 02.05.2025):https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr/nachhaltige-mobilitaet