Auswirkungen des Klimawandels bei Dürreperioden auf den Warnowdurchfluss

Die Warnow wird aus einem ca. 3.000 km² großen Einzugsgebiet gespeist. Am Pegel Rostock-Geinitzbrücke hat sie einen mittleren Durchfluss von 16,2 m³/s. Für die Trinkwasserversorgung der
Hanse- und Universitätsstadt Rostock sind die Mühlendamm-Wehranlage und die Staustufe im ca. 43 Flusskilometer entfernten Bützow von Relevanz. Während die Wehranlage Mühlendamm ein stabiles Wasserniveau oberhalb des Ostseewasserstandes hält, sorgt die Staustufe in Bützow für konstante Wasserstände im Nebelkanal und angrenzenden Seen. Einzelne Seen im Oberlauf der Pegel haben eigenständige Staustufen zur Wasserregulierung.
Im Rahmen der Anpassung an den Klimawandel ergeben sich folgende Aufgabenpakete:
A. Zukunftsfähigkeit der Wassermenge in der Warnow im Zeichen des Klimawandels (Dürrephasen/Niedrigwasser) im Betrachtungszeitraum bis 2100.
B. Ermittlung eines Basisabflusses unter Berücksichtigung der Wasserentnahmen.
C. Vorstudie für die Wehr- und Stauhaltungen im Einzugsgebiet der Warnow
Im Rahmen der Bearbeitung werden bestehende Zielkonflikte mit anderen Nutzern der Ufer und Wasserflächen aufgezeigt.
Warnow-Wasser- und Abwasserverband; Delta Climate Services UG; Biota - Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH
98.300 EUR
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Förderkennzeichen: 67DAS282) mit 64,4% gefördert.
Nicht enthalten sind Personalkosten bei der Nordwasser GmbH und beim Warnow- Wasser- und Abwasserverband.
Im Paket A konnte gezeigt werden, dass sich das Warnoweinzugsgebiet in eine Übergangsklima zwischen maritimer und kontinentaler Prägung befindet. Damit können sowohl sehr feuchte wie auch sehr trockenen Jahre auftreten. In den trockenen Sommern kommt es zu erhöhter Verdunstung und einem immer weiter abnehmenden Durchfluss in der Warnow.
Für das Paket B wurde der minimale Durchfluss über 7 Tage (Basisabfluss) ermittelt. Bis 2026 liegt dieser deutlich über den Wasserentnahmen. Bis 2100 kann der Basisabfluss in Extremsituationen geringfügig unter die Wasserabnahmen sinken.
Das Paket C hat als Schlüsselpunkt die Wehrsteuerung am Mühlendammwehr identifiziert. Durch vollständigen Einstau könnten theoretisch ca. 60 Tage bei abnehmendem Wasserstand genutzt werden. Die fünf günstigsten Seen im Oberlauf würden weitere 30 Tage für eine ordnungsgemäße Wasserentnahme liefern.
Im Ergebnis stehen für den Warnowdurchfluss und die Wasserentnahmen ausreichend Reserven zur Verfügung.
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