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Erneuerbare Energien in Zahlen

Das Diagramm zeigt, wie sich die Anteile erneuerbarer Energien für Strom, Wärme und Verkehr entwickeln. Strom entwickelt sich bis zum Jahr 2020 kontinuierlich positiv. Die Entwicklung bei der Wärme und im Verkehr stagniert seit einigen Jahren. Der Anteil am Strom sank im Jahr 2021 (auf 41,7 Prozent), stieg danach aber deutlich und erreichte im Jahr 2024 einen neuen Höchstwert (54,4 Prozent). Der Anteil im Wärmebereich liegt im Jahr 2024 bei 18,1 Prozent und im Verkehr bei 7,2 Prozent.

Entwicklung der Anteile erneuerbarer Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Aktuelle und qualitätsgesicherte Daten zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland sind ein wichtiger Baustein zur Bewertung der Energiewende. Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) stellt diese Daten regelmäßig bereit und arbeitet zusammen mit anderen Akteuren an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Datenbasis erneuerbarer Energien.

07.03.2025

Überblick

Die Energiewende verändert Deutschland. Um den Fortschritt des Ausbaus der erneuerbaren Energien zu dokumentieren, finden Sie in den folgenden Abschnitten aktuelle Daten zur Nutzung nachhaltiger Energieträger in allen Verbrauchssektoren – dies sind neben dem Stromsektor auch der Bedarf an Wärme, beispielsweise in der Industrie oder in Haushalten, sowie die Nutzung von Biokraftstoffen und Strom im Verkehr.

Darüber hinaus bietet ein weiterer Abschnitt einen Einblick in die positiven Effekte erneuerbarer Energien auf die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland.

Unsere hier dargestellten Jahreswerte stehen ebenfalls in tabellarischer Form in unseren Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland zum Download bereit. Zusätzlich zu den Jahreswerten informieren die Monats- und Quartalsberichte über die Entwicklung der erneuerbaren Energien im aktuellen Jahr.

Welchen Beitrag leisten die erneuerbaren Energien zum Brutto-Endenergieverbrauch in Deutschland?

Erste vorläufige Berechnungen zeigen, dass im Jahr 2024 nach den für alle EU-Länder einheitlichen Berechnungsvorschriften der EU Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien (RED) 22,4 Prozent des deutschen Bruttoendenergieverbrauchs mit erneuerbaren Energien gedeckt wurde. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Anteil damit um 0,8 Prozentpunkte. Im Jahr 2020 hatte Deutschland mit einem Anteil von 19,1 Prozent bereits sein unter der damaligen EU Richtlinie festgelegtes Ziel von 18 Prozent übertroffen. Um allerdings die neuen ambitionierteren EU-Klimaziele zu erreichen, wird in den kommenden Jahren ein deutlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig sein. Im Jahr 2030 sollen erneuerbare Energieträger 41 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs in Deutschland decken.

Insgesamt wurde im Jahr 2024 eine Energiemenge von 517 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) aus erneuerbaren Energieträgern bereitgestellt. Von dieser Energiemenge entfielen 55 Prozent auf die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen; über 38 Prozent auf den erneuerbaren Wärmesektor und gut 6 Prozent auf biogene Kraftstoffe im Verkehrsbereich.

Insgesamt ist die ⁠Biomasse⁠ aufgrund ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in allen Sektoren (in Form von festen Brennstoffen zum Heizen, Biokraftstoffen im Verkehr oder Biogas zur Stromerzeugung) mit einem Anteil von etwa 47 Prozent an der Bereitstellung noch immer der wichtigste erneuerbare Energieträger. Die Windenergie folgte mit einem Anteil von 27 Prozent an zweiter Stelle. Die Nutzung von Sonnenenergie in Photovoltaik- und Solarthermieanlagen trägt weitere 16 Prozent bei. Die restlichen 10 Prozent stammen aus Wasserkraft, Geothermie und Umweltwärme.

Insgesamt entwickelte sich der Anteil der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren positiv. Dabei gibt es jedoch große Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren: Während sich der Anteil der erneuerbaren Energien am ⁠Bruttostromverbrauch⁠ in den letzten 10 Jahren fast verdoppelte und im Jahr 2024 bereits bei 54,4 Prozent lag, verändern sich die Anteile in den Bereichen Wärme (18,1 Prozent) und Verkehr (7,2 Prozent) vergleichsweise langsam. Beide Bereiche müssen zukünftig stärker in den Fokus rücken, um die Energie- und Klimaziele zu erreichen.

Die Gesamtenergiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern betrug im Jahr 2024 517 Terawattstunden. 55 Prozent davon entfielen auf Strom, 38 Prozent auf Wärme und 6 Prozent auf den Verkehr.

Energiebereitstellung aus erneuerbaren Energieträgern 2023
Quelle: AGEE-Stat

Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch (berechnet nach EU-Richtlinie) stieg kontinuierlich an und liegt im Jahr 2024 bei 22,4 Prozent.

Anteil erneuerbarer Energien am Brutto-Endenergieverbrauch
Quelle: AGEE-Stat

Das Diagramm zeigt, wie sich die Anteile erneuerbarer Energien für Strom, Wärme und Verkehr entwickeln. Während sich Strom bis zum Jahr 2020 kontinuierlich positiv entwickelt, stagniert die Entwicklung bei der Wärme und im Verkehr seit einigen Jahren. Der Anteil am Strom sank im Jahr 2021 auf 41,7 Prozent, stieg bis zum Jahr 2024 Jahr aber auf einen neuen Höchstwert (54,4 Prozent) an. Der Anteil im Wärmebereich liegt im Jahr 2024 bei 18,1 Prozent. Im Verkehr liegt der Wert im Jahr 2024 bei 7,2 Prozent.

Anteil erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr
Quelle: AGEE-Stat

Strom aus erneuerbaren Energien

Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor stieg deutlich von 46,3 Prozent (2022) auf 52,5 Prozent (2023). Insgesamt wurden im Jahr 2023 273,2 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt. Dies waren fast 18 Mrd. kWh mehr als im Vorjahr (+7 Prozent). Erstmals wurde damit über die Hälfte des in Deutschland benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien bereitgestellt.

Die positive Entwicklung ist neben dem sehr starken Zubau an neuer Erzeugungskapazität aber auch auf bessere Witterungsbedingungen (insbesondere mehr Wind) als in den beiden Vorjahren zurückzuführen.

Wind 

Die Windenergie leistete mit einem Ertrag von 138,9 Mrd. kWh den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (2023: 141,8 Mrd. kWh). Zwar sank die Windstromerzeugung im Vergleich zum Vorjahr leicht – Windenergieanlagen erzeugten erneut aber mehr Strom als alle Braun- und Steinkohlekraftwerke in Deutschland zusammen.

Die installierte Leistung von Windenergie an Land und auf See stieg im Jahr 2023 um 3.027 Megawatt (⁠MW⁠) an. Dies ist zwar ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2021: 2.106 MW). Um die Energie- und Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, ist jedoch ein deutlich stärkerer Ausbau der Windenergieleistung nötig. Das ein höheres Ausbautempo möglich ist zeigt das bisherige Rekordjahr 2017, hier wurde mit 4.891 MW mehr als doppelt so viel Leistung zugebaut als im aktuellen Jahr.

Photovoltaik

Die Stromerzeugung aus Photovoltaik (PV) wurde im Jahr 2024 durch eine geringere Globalstrahlung als im Vorjahr leicht gebremst. Die schlechtere ⁠Witterung⁠ wurde jedoch von einem überaus starken Zuwachs neuer Anlagen kompensiert. Insgesamt wurden im Jahr 2024 74,1 Mrd. kWh Strom aus PV-Anlagen erzeugt. Dies entspricht einer Steigerung von über 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr (63,9 Mrd. kWh).

Nachdem der Zubau neuer Photovoltaikkapazitäten im Jahr 2014 stark eingebrochen war, steigt er kontinuierlich und mit steigender Dynamik wieder an. Die Leistung neu installierter PV-Anlagen lag im Jahr 2024 bei über 16.700 MW und damit noch einmal höher als im bisherigen Rekordjahr 2023. Damit verdoppelte sich die installierte PV-Leistung in den letzten 5 Jahren und lag am Ende des Jahres 2024 bei 99.800 MW.

⁠Biomasse⁠

Aus Biomasse und biogenem Abfall wurden im Jahr 2024 etwa 48,6 Mrd. kWh Strom bereitgestellt. Gegenüber 2023 (49,4 Mrd. kWh) sank der Wert damit um etwa 2 Prozent. Maßgeblich für die Stromerzeugung aus Biomasse sind vor allem Biogas (28,6 Mrd. kWh), feste Biomasse (10,1 Mrd. kWh) und der biogene Anteil des Abfalls (5,4 Mrd. kWh). Insgesamt liegt die Stromerzeugung aus Biomasse damit seit ungefähr zehn Jahren auf etwa gleichbleibendem Niveau.

Die installierte Leistung zur Stromerzeugung aus Biomasse stieg 2023 um etwa 1 Prozent auf rund 9.600 MW. Innerhalb der letzten zehn Jahre wuchs die installierte Leistung von Biomassekraftwerken um fast ein Drittel, die Ausweitung der Kapazität diente jedoch in den letzten Jahren vornehmlich der Flexibilisierung der Stromerzeugung. Diese sogenannte „Überbauung“ führt zwar nicht zu einem Anstieg der jährlich erzeugten Strommenge, sorgt aber dafür, dass erneuerbarer Strom bedarfsgerecht (also beispielsweise in Zeiten mit geringer Wind- und PV-Stromerzeugung) bereitgestellt werden kann.

Wasserkraft und Geothermie

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft lag mit 19,9 Mrd. kWh aufgrund der (besonders im Vergleich zum trockenen Vorjahr) sehr nassen Witterung 13 Prozent höher als im Jahr 2022 (17,6 Mrd. kWh). Die jährliche Einspeisung erreicht je nach Witterung seit vielen Jahren relativ konstante Werte von bis zu 20 Mrd. kWh. Das Ausbaupotential der Wasserkraft ist in weiten Teilen ausgeschöpft, so dass sich die installierte Leistung seit einigen Jahren nur noch wenig ändert. Am Ende des Jahres 2022 lag die Gesamtkapazität bei etwas mehr als 5.600 MW.

Die Stromerzeugung aus Geothermie blieb in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Mit rund 0,2 Mrd. kWh trägt die Geothermie weiterhin nur circa 0,1 Prozent zu erneuerbaren Strommenge bei.

Ein Ringdiagramm stellt die Zusammensetzung der erneuerbaren Stromproduktion im Jahr 2024 dar. Die Windenergie stellt mit insgesamt 49 % den größten Anteil bereit, PV stellt 26 %, Biomasse 17 % und Wasserkraft 8 % des erneuerbaren Stroms. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern (54,4 %) ist außerdem der Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern (45,6 %) gegenübergestellt.

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien 2024
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in den Jahren 1990, 1995, 2000, 2005 und ab dem Jahr 2010 als gestapelte Balken dar. Die gesamte Stromproduktion aus EE steigt konstant bis zum Jahr 2020 an, vor allem Windenergie und Photovoltaik. Im Jahr 2021 sinkt die Stromerzeugung, so dass nach 253,5 TWh im Jahr 2020 im Jahr 2021 nur noch 239,7 TWh erreicht werden. Im Jahr 2024 steigt die Stromerzeugung aber auf einen neuen Höchstwert (284,0 TWh).

Entwicklung der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien in den letzten 5 Jahren, separat für die Energieträger Wasserkraft, Biomasse, Windenergie an Land und auf See sowie PV. Während die Entwicklung bei der Windenergie auf See, der Wasserkraft und der Biomasse mehr oder weniger stagniert, stiegen die Werte der Windenergie an Land (+ 8% auf 112,8 TWh) und der PV (+50 % auf 74,1 TWh) deutlich an.

Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien – 5 Jahre
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Die Grafik zeigt die Entwicklung der installierten Leistung der erneuerbaren Energien seit dem Jahr 2000 als gestapelte Säulen. Die Leistung der Wasserkraft und der Biomassekraftwerke bleibt nahezu konstant, Windenergie und Photovoltaik sind ab 2000 stark gewachsen. Im Jahr 2024 wird eine installierte Leistung aller erneuerbaren Energien zusammen von 188,8 Gigawatt erreicht.

Entwicklung der installierten Leistung zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Wärme aus erneuerbaren Energien

Nachdem die Bedeutung erneuerbarer Wärme, insbesondere die Nutzung von Holz aber auch der Einsatz von Wärmepumpen, aufgrund der hohen Gaspreise in den Jahren 2021 und 2022 stark anstieg, sank der Einsatz von Holz in den Jahren 2023 und 2024 wieder auf das Vorkrisenniveau. Die Nutzung erneuerbarer Erd- und Umweltwärme mittels Wärmepumpen nimmt hingegen weiter Fahrt auf.
Der Verbrauch erneuerbarer Wärme steigerte sich dabei um knapp 2 Prozent von 194,3 Mrd. kWh (2023) auf 197,2 Mrd. kWh (2024). Weil zugleich aber auch der Verbrauch fossiler Energieträger leicht anstieg, änderte sich der Anteil erneuerbarer Energieträger am ⁠Endenergieverbrauch⁠ für Wärme und Kälte in 2024 nur wenig. Er erreichte 18,1 Prozent nach 18,0 Prozent im Vorjahr.

Insgesamt dominieren die verschiedenen Formen der Bioenergie bei der erneuerbaren Wärmeversorgung. Die feste ⁠Biomasse⁠ – also Holz in seinen unterschiedlichen Nutzungsformen – liefert den weitaus größten Anteil an erneuerbarer Wärme. Allerdings hat der Anteil fester Biomasse an der gesamten erneuerbaren Wärme im Laufe der Zeit kontinuierlich abgenommen: von 86 Prozent im Jahr 2000 auf 61 Prozent im Jahr 2024. Insgesamt lieferte die feste Biomasse im Jahr 2024 einen Beitrag von 120,7 Mrd. kWh am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte. Flüssige Biobrennstoffe trugen 2,1 Mrd. kWh bei, gasförmige Biomasse 22,1 Mrd. kWh und biogener Abfall weitere 14,2 Mrd. kWh.

Neben der Nutzung von Biomasse wird erneuerbare Wärme in Solarthermie- und Geothermieanlagen erzeugt. Der Anteil der Solarthermie wuchs zwischen 2000 und 2024 nur langsam von 2 auf knapp 5 Prozent der gesamten erneuerbaren Wärme. Insgesamt steuerte die Solarthermie im Jahr 2024 mit 8,8 Mrd. kWh auch aufgrund geringerer Solarstrahlung etwa 4 Prozent weniger Energie bei als 2023 (9,1 Mrd. kWh). Die Wärmebereitstellung aus Umweltwärme und Geothermie gewann dagegen im Jahr 2024 nochmals an Bedeutung und lag mit 27,5 Mrd. kWh etwa 15 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (23,9 Mrd. kWh). Hier zeigt sich das starke Wachstum auf dem Wärmepumpenmarkt. Insgesamt werden heute etwa 15 Prozent der erneuerbaren Wärme aus Geothermie und Umweltwärme gewonnen, im Jahr 2000 lag der Anteil noch bei unter 4 Prozent.

Weitere Informationen zum Wärmeverbrauch insgesamt finden Sie im Artikel „Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme“.

Ein Ringdiagramm stellt die Zusammensetzung der erneuerbaren Wärme- und Kälteproduktion dar. Mit insgesamt etwa 80 Prozent stammt der weitaus größte Anteil aus Biomasse und biogenem Abfall; 15 Prozent kommen aus Geothermie und Umweltwärme und 5 Prozent aus Solarthermieanlagen. Insgesamt wurden im Jahr 2024 197,2 TWh Wärme aus erneuerbaren Energieträgern verbraucht. Der Wärmeverbrauch aus erneuerbaren Energieträgern (18,1%) ist der Nutzung konventioneller Energieträger (81,9%) gegenübergestellt.

Wärmeverbrauch aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der Wärme- bzw. Kälteproduktion aus erneuerbaren Energien für 1990, 1995, 2000, 2005 und ab dem Jahr 2010 als gestapelte Balken. Die gesamte Wärmeproduktion aus EE steigt tendenziell langsam an. Im Jahr 2022 wurden mit 209,4 TWh Wärme aus erneuerbaren Energieträgern der bisherige Rekordwert erreicht. Dieser bisherige Rekordwert wurde im Jahr 2024 mit 197,2 TWh verfehlt.

Entwicklung des Wärmeverbrauchs aus erneuerbaren Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Erneuerbare Energien im Verkehrssektor

Der Verkehrssektor ist der Sektor mit dem geringsten Anteil an erneuerbaren Energiequellen. Einschließlich des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien im Schienen- und Straßenverkehr belief sich der Anteil im Jahr 2024 auf 7,2 Prozent der insgesamt im Verkehr genutzten Energiemenge. Dabei wird der Einsatz von Biokraftstoffen im Verkehr maßgeblich von der gesetzlich festgelegten ⁠Treibhausgas⁠-Minderungsquote bestimmt. Emissionsminderungen aus dem Verkauf von Biokraftstoffen können dabei auch über einzelne Jahre hinweg übertragen oder durch andere Erfüllungsoptionen ausgeglichen werden. So zeigten bereits die Statistiken für die Jahre 2021 und 2022, dass die stetige Anhebung der Treibhausgas-Minderungsquote nicht zwingend zu einem Anstieg des Biokraftstoffabsatzes führt. Infolge einer Änderung der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung (⁠BImSchV⁠) im Herbst 2024, nach der Mineralölunternehmen ihre in den Vorjahren durch Übererfüllung angesparten Emissionsminderungen nur noch im Jahr 2024 oder erst wieder ab 2027 anrechnen lassen konnten, kam es daher in 2024 zu einem Rückgang beim Absatz von Biokraftstoffen. Für die Jahre 2025 und 2026 lässt die Rechtsänderung zugleich einen deutlichen Anstieg des Verbrauchs an Biokraftstoffen erwarten.

Die Menge der 2024 eingesetzten Biokraftstoffe sank deutlich von 36,6 Mrd. kWh (2023) auf etwa 32,7 Mrd. kWh. Mit Abstand wichtigster Biokraftstoff war mit 20,4 Mrd. kWh der Biodiesel (inklusive Hydrierter Pflanzenöle, HVO), gefolgt von Bioethanol mit 9,2 Mrd. kWh und Biomethan (3,1 Mrd. kWh). Reines Pflanzenöl (0,03 Mrd. kWh) trägt weiter vergleichsweise wenig zur Gesamtmenge der Biokraftstoffe bei.

Im Jahr 2024 wurden rechnerisch etwa 9,2 Mrd. kWh Strom aus erneuerbaren Quellen im Verkehr verbraucht – noch immer zum überwiegenden Teil im Schienenverkehr. Trotz des wachsenden Anteils erneuerbaren Stroms trägt dieser nur etwa knapp 2 Prozent zum Gesamtenergieverbrauch im Verkehrssektor bei.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 im Verkehr 42,0 Mrd. kWh erneuerbare Energien eingesetzt. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, da das Minus bei den Biokraftstoffen durch mehr Elektrifizierung im Verkehr und mehr Biomethan nicht vollständig ausgeglichen werden konnte.

Weitere Daten zum Kraftstoffverbrauch finden Sie im Artikel „Erneuerbare Energie im Verkehr“.

Kreisdiagramm: Der gesamte Verbrauch erneuerbarer Energien im Verkehr betrug im Jahr 2024 42,0 Terawattstunden. Davon 49 % Biodiesel, 22 % Bioethanol, 22 % Strom, 7 % Biomethan und weniger als 0,1 % Pflanzenöl. Die erneuerbaren Energieträger im Verkehr (7,2%) sind den konventionellen Energieträgern im Verkehr (92,8%) gegenübergestellt.

Verbrauch erneuerbarer Energien im Verkehrssektor
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der erneuerbaren Energien im Verkehrssektor für 1990, 1995, 2000, 2005 und ab dem Jahr 2010. Dabei wird zwischen verschiedenen Arten von Biokraftstoffen und erneuerbarem Strom unterschieden. Der Verbrauch stieg in den bis zum Jahr 2010 stark an und blieb danach bis zum Jahr 2019 weitgehend konstant. Im Jahr 2023 wurde der bisherige Rekordwert erreicht (44,7 TWh), dieser Wert wurde 2024 mit 42,0 TWh verfehlt.

Entwicklung des Verbrauchs an erneuerbaren Energien im Verkehrssektor
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Vermeidung von Treibhausgasen durch erneuerbare Energieträger

Die steigende Nutzung erneuerbarer Energien führt zu einer Verdrängung fossiler Energien und somit zu einer zunehmenden Vermeidung klimaschädlicher Treibhausgase. Im Jahr 2024 haben erneuerbare Energien ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen von rund 256 Millionen (Mio.) Tonnen CO₂-Äquivalenten vermieden.

Die Stromerzeugung durch erneuerbare Quellen hat dabei den größten Anteil an den vermiedenen Emissionen (205 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente, damit etwa 80 Prozent der Gesamtvermeidung). Im Wärmesektor wurden 2024 Treibhausgase in Höhe von 41 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente vermieden (16 Prozent), durch Biokraftstoffe etwa 10 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente (4 Prozent).

Die Menge der vermiedenen Treibhausgasemissionen hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre um fast 70 Prozent erhöht. Treiber der Entwicklung ist vor allem die erneuerbare Stromerzeugung: Ihr Beitrag zur Vermeidung hat sich im selben Zeitraum um mehr als 81 Prozent erhöht.

Die Berechnungen des ⁠UBA⁠ zeigen, dass erneuerbare Energien insbesondere Steinkohle und Erdgas aus dem deutschen Energiemix verdrängen. Im Bereich der Wärmeversorgung führt der Einsatz erneuerbarer Energien zu Einsparungen von Heizöl und Erdgas. Im Verkehrsbereich werden vor allem Diesel- und Ottokraftstoff ersetzt.

Eine ausführlichere Darstellung der Thematik findet sich im Artikel „Treiber energiebedingter THG-Emissionen“.

Diagramm: Im Jahr 2024 wurden in Deutschland durch die Nutzung erneuerbarer Energien etwa 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden. Davon 41 % durch Windenergie; 29 % durch Biomasse; 20 % durch Photovoltaik, 7% durch Wasserkraft, 2% durch Geothermie und 1% durch Solarthermieanlagen.

Netto-Bilanz der vermiedenen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der durch erneuerbaren Strom, erneuerbare Wärme und Kälte sowie erneuerbare Kraftstoffe vermiedenen Emissionsmengen für 1990, 1995, 2000, 2005 und ab dem Jahr 2010 als gestapelte Balken. Die vermiedenen Emissionen steigen kontinuierlich bis zum Jahr 2020 an (232 Mio. Tonnen) und sinken im Jahr 2021 wegen geringer erneuerbarer Stromerzeugung auf 223 Millionen Tonnen. Im Jahr 2024 steigen die Werte auf einen neuen Höchststand von 256 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Entwicklung der vermiedenen Treibhausgasemissionen
Quelle: AGEE-Stat / Umweltbundesamt

Links

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Dokumente

  • Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland (XLSX)
  • Zeitreihen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Deutschland (PDF)
  • Erneuerbare Energien 2024 - auf einen Blick
  • Erneuerbare Energien 2024 – Diagramme
Artikel:

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 Erneuerbare Energien  Regenerative Energien  AGEE-Stat  Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik  Emissionsbilanz  Treibhausgasvermeidung  Erneuerbare Energien-Statistik Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 11.03.2025):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen?sprungmarke=emissionsbilanz