Weitsicht für unsere Meere

Die Meere sind die ultimative Senke unserer Gesellschaft. Dass überhöhte Einträge von Nährstoffen aus dem Binnenland sowohl die Ostsee als auch die Nordsee massiv belasten ist allerdings kaum im Bewusstsein der Gesellschaft. Das Projekt möchte auf die Folgen und Ursachen der Eutrophierung hinweisen und die Handlungsmöglichkeiten jedes/r Bürgers/in darstellen. Dabei sollen Gäste an der Küste, aber auch gezielt junge Menschen motiviert werden, proaktiv zu werden und ihren Konsum umzustellen.

Die von Bund und Küstenländern vorgenommene Anfangsbewertung im Rahmen der EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie kommt zu dem Schluss, dass die überhöhte Nährstoffanreicherung eines der größten ökologischen Probleme der deutschen Nord- und Ostsee ist. Zwar sind die Nährstoffe Stickstoff und Phosphat in gewissen Mengen für das Leben an Land und im Meer unbedingt erforderlich, eine Überdüngung verursacht jedoch schwerwiegende Veränderungen des Ökosystems. Die Überdüngung (Eutrophierung) hat zur Verschiebung von mehrjährigen Makrophyten-Arten zu opportunistischen saisonalen Arten geführt. Infolge des Lichtmangels sind die Verbreitungstiefen von Seegras und Blasentang stark zurückgegangen. Durch Schaumberge an den Stränden und massive Algenblüten kommt es zu wirtschaftlichen Schäden durch einbrechenden Tourismus.

Das Projekt soll diese Kenntnisse in die Öffentlichkeit tragen. Denn jede/r kann durch ihr/sein Konsumverhalten zu einer gesünderen Meeresumwelt beitragen.

Die intensive Landwirtschaft benötigt nicht nur viel Energie, sondern auch erhebliche Nährstoffmengen. Wer also z. B. den Fleischkonsum reduziert, leistet einen unmittelbaren Beitrag zum Meeresschutz.

Weitere Nährstoffquelle, die zum Eintrag beitragen, sind die Schifffahrt, der Landverkehr und die Aquakultur.

Das Projekt will den Menschen eine „weite Sicht“ geben, vom Meer zum Land und zurück; mit Positivbildern von Seegraswiesen, Seepferdchen und Tangwäldern, aber auch mit einem Blick für die Ursachen des Problems. Die Öffentlichkeitskampagne beinhaltet Aktionen im Küstenbereich der Nord- und Ostsee sowie Informationsmaterial für z. B. die BUND-Nationalparkhäuser und Bildungseinrichtungen. Medien wie Facebook und Twitter sollen bundesweit gezielt jüngere Menschen ansprechen.

Im zweiten Projektbaustein sollen in zwei Regionalforen das Thema mit Akteur/innen (Behörden, Politik, Wirtschaftsverbände, Tourismusverband, Umweltverbände) erörtert und Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden.

Thema (Bereich)Umweltbildung, Umweltbewusstsein und Umweltberatung
AntragstellerBund für Umwelt und Naturschutz, LV Bremen
Laufzeit to
Fördersumme150.000 €