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KlAnG- Klimaanpassung von Großveranstaltungen am Beispiel des Kirchentags in Dortmund 2019

  • Deutscher Evangelischer Kirchentag - Festgottesdienst Wittenberg, Bildquelle: DEKT/Kathrin Erbe
    Deutscher Evangelischer Kirchentag - Festgottesdienst Wittenberg, Bildquelle: DEKT/Kathrin Erbe
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11.2017

Im Vorhaben wurden Lösungen für die mit dem Klimawandel verbundenen negativen Auswirkungen auf Großveranstaltungen entwickelt. Zunächst wurden mittels Umfragen und Workshops die Chancen und Risiken des Klimawandels bei Veranstaltungen und der bereits kirchentagsintern durchgeführten Anpassungsmaßnahmen erfasst.

Die für Veranstaltungen relevanten Ergebnisse wurden identifiziert und bei der Entwicklung von Maßnahmen in den folgenden fünf Teilbereichen berücksichtigt:
- Hitzeperioden
- Hochwasser
- Starkregenereignisse (inkl. Gewitter und Sturm)
- Auswirkungen auf Flora und Fauna
- Auswirkungen auf die Veranstaltungsinfrastruktur, Veranstaltungsorganisation, Mitwirkende und Teilnehmende

Im Ergebnis wurden für den Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund in den fünf genannten klimaanpassungsrelevanten Teilbereichen mehr als 30 innovative Maßnahmen identifiziert und implementiert. Das Maßnahmenbündel wirkte auf ganz unterschiedlichen Ebenen, da verschiedenste Akteure einbezogen wurden. Teilnehmende wurden informiert, Mitwirkende und Veranstaltende kooperierten, Vertragsklauseln mit Dienstleistern wurden angepasst und Beschaffungsrichtlinien geändert. In die Bauplanungen wurden weitere Richtlinien festgeschrieben und das Sicherheitskonzept der Veranstaltung und damit auch die Genehmigungsgrundlagen angepasst.

Das Projekt wurde in Kooperation mit der Stadt Dortmund als kommunalem Partner sowie der Westfalenhallen Dortmund GmbH als einer der Veranstaltungsorte des Kirchentags durchgeführt.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

Maßnahmenträger37. Deutscher Evangelischer Kirchentag Dortmund 2019 e.V.
https://www.kirchentag.de/
Kooperationspartner

Stadt Dortmund
Westfalenhallen GmbH

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung11.2017
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

DIe Projektkosten beliefen sich auf ca. 370.000€

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?
  • Bund

Eigenmittel des Kirchentags

Weiterführende Links

Links zur Maßnahme

  • Projektwebseite KlAnG
  • Film: Klimaanpassung von Großveranstaltungen

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

  • Breite Öffentlichkeit
  • Öffentliche Verwaltung/Politik

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

  • Aufsuchende Formate (z.B. Informationsstände)
  • Dialogveranstaltungen, Konferenzen, Workshops
ErläuterungEs wurde eine eigene Präsentation von Christof Hertel auf der Messe "Best of Events" 2019 in den Westfalenhallen durchgeführt. Diese Messe ist die "Veranstaltung für Veranstalter". Auch wurde 2019 wollen wir ein Stand dort betrieben und so Rückmeldungen von anderen Veranstaltern eingeholt. Eine Befragung von Kommunen und Veranstaltern wurde ebenfalls dort präsentiert, um den aktuellen Status Quo dazustellen. Im Folgejahr 2020 wurden dann die Projektergebnisse dargestellt und in einer Expertenrunde öffentlich diskutiert.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Das Projekt führte zu einer Sensibilisierung der Kollegen*Kolleginnen, der Geschäftsführung und des kooperierenden Umfeldes des Kirchentages für die Risiken des Klimawandels und die Möglichkeiten, diese Risiken durch Anpassungsmaßnahmen zu senken.

ErläuterungEine externe Evaluation ist geplant.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

  • Ja, Klimaschutz: Einsparung von Treibhausgasemissionen oder Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre
  • Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen

Das Risiko von Veranstaltungsausfällen wurde reduziert.Durch die Planung von Essensständen im Schatten konnte die Lebensmittelsicherheit verbessert werden
Durch weiße, im Schatten stehende Kühlcontainer konnten Emissionen eingespart werden, eine Trinkwasserversorgung führte zur Bedarfsreduktion von Getränken mit größerem ökologischem Fußabdruck. .

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Die externe und interne Status-Quo-Erhebung wurde erschwert durch mangelnde Kenntnisse über Klimaanpassung. Extern suchten wir verstärkt das persönliche Gespräch, intern setzen wir auf die Ausweitung der Schulung der Kollegen*Kolleginnen. Die Weitergabe von Wissen im Rahmen eines publizierten Leitfadens schien unpraktikabel, da der Kirchentag alle zwei Jahre umzieht. Daher wurde eine eigene Webseite mit allen Maßnahmen zur Nachahmung umgesetzt.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

  • Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
  • Ja, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit: z. B. Innovation, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen oder Regionen

Der Kirchentag möchte der Vorreiter für umwelt- und klimafreundliche Veranstaltungen in Deutschland sein. Dieser Anspruch wird nun mit dem Projekt KlAnG auch auf den Aspekt der Klimaanpassung ausgeweitet. Insofern werden beim Kirchentag Zielkonflikte z.B. hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit gegen die Risikominimierung durch Klimaanpassungsmaßnahmen abgewogen. Zusätzlicher Zeitaufwand entsteht durch die Verbreitung der Erkenntnisse durch persönliche Vorträge und Tagungsbeteiligungen.

Ansprechperson

Christof Hertel
Deutscher Evangelischer Kirchentag
Magdeburger Str. 59
36037 Fulda
Deutschland
Abteilung Stabsstelle Umweltprojekte; Projektleitung
E-Mailc.hertel@kirchentag.de
Telefonnummer+49 179 9790686

Ort der Umsetzung

Magdeburger Str. 59
36037 Fulda
Deutschland

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Kategorien

  • Bevölkerungs- und Katastrophenschutz
  • Binnenhochwasser
  • Biologische Vielfalt
  • Energieinfrastruktur
  • Freiwillige Vereinbarung, Kooperation
  • Gebäude
  • Handlungsfeldübergreifend
  • Hitzeperioden
  • Höhere Durchschnittstemperaturen
  • Industrie und Gewerbe
  • Informationsbereitstellung und Sensibilisierung
  • Menschliche Gesundheit und Pflege
  • Nichtregierungsorganisation
  • Raumplanung, Stadt- und Siedlungsentwicklung
  • Rechtsinstrument oder Regulierung (z.B. Ge- und Verbote)
  • Sonstige
  • Starkregen/Sturzfluten
  • Starkwind/Sturm
  • Tourismuswirtschaft
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  • Verkehr und Verkehrsinfrastruktur
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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 21.01.2022):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/tatenbank/klang-klimaanpassung-von-grossveranstaltungen-am?tabt=1