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Deposition von Schwefelverbindungen

11.11.2024

Vorkommen in der Atmosphäre

Eine Hauptquelle von Schwefel in der ⁠Atmosphäre⁠ ist die Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe, bei der Schwefeldioxid freigesetzt wird. Eine weitere wichtige Quelle sind Schwefelemissionen aus den Ozeanen, weshalb in Küstenregionen leicht erhöhte Konzentrationen, v.a. in der Form von Schwefelsalzen, vorherrschen können. 

Depositionspfade

Schwefelverbindungen, welche aus der ⁠Atmosphäre⁠ in Ökosystemen gelangen, können dort maßgeblich zu deren Versauerung beitragen. Wie für Stickstoff, wird daher im Auftrag des ⁠UBA⁠ innerhalb des PINETI-Projekts die bundesweite ⁠Deposition⁠ von Schwefelverbindungen untersucht. Im Vergleich zu den meisten Stickstoffverbindungen besitzen Schwefeldioxid und dessen weiter oxidierte Form, das Sulfat, eine höhere Wasserlöslichkeit, weshalb die nasse Deposition bei Schwefel der dominierende Depositionspfad ist.

Im Jahr 2015 wurden so ca. 80 % des Schwefels über Niederschläge in terrestrische Ökosysteme eingetragen und nur etwa 20 % über die trockene Deposition (Abb. 3.1). Die starke Kopplung der Schwefeldeposition an den Niederschlag kann daher an regenreichen Standorten, wie in den Mittelgebirgsregionen, zu erhöhten Einträgen führen (Abb. 3.2).

Trend

Abbildung 3.1 zeigt, dass die Schwefeldeposition in den letzten beiden Jahrzehnten kontinuierlich - im Zeitraum von 2000 bis 2015 um die etwa Hälfte – abgenommen hat. Dies ist auf die erfolgreiche Minderung der Emissionen wie durch die Verwendung schwefelärmerer Brennstoffe zurückzuführen. Der Trend lässt sich auch in denen vom ⁠UBA⁠ gemessenen Ionengehalten von Regenwasser belegen, dessen Säuregehalt deutschlandweit seit Beginn der 1980er Jahre stark abgenommen hat.

Zeitliche Entwicklung der Schwefeldeposition in Deutschland

Abb. 3.1: Zeitliche Entwicklung der Schwefeldeposition in Deutschland
Zeitreihe mit der durchschnittlichen Deposition von Schwefel über Deutschland, eingeteilt in die Depositionspfade der nassen (wet), trockenen (dry) und okkulten (occ) Deposition [Quelle: PINETI-3 Forschungsbericht, UBA, 2018]. Die angegebene Einheit Äquivalente pro Hektar und Jahr [eq/ha/yr] dient hinsichtlich der Versauerungswirkung der Vergleichbarkeit mit Stickstoffverbindungen. Sie lässt sich auch in Kilogramm Schwefel pro Hektar und Jahr [kg/ha/yr] umrechnen: 62,5 eq entsprechen 1 kg Schwefel.
Quelle: PINETI-3 Forschungsbericht | UBA (2018)

Räumliche Verteilung der Schwefeldeposition

Abb. 3.2: Räumliche Verteilung der Schwefeldeposition
Deposition von Schwefelverbindungen (Schwefeldioxid und Sulfat-Aerosol) über Deutschland für das Jahr 2015; Daten ohne Sulfat aus Meeressalzpartikeln (Landnutzungsmosaik) Die angegebene Einheit Äquivalente pro Hektar und Jahr [eq/ha/yr] dient hinsichtlich der Versauerungswirkung der Vergleichbarkeit mit Stickstoffverbindungen. Sie lässt sich auch in Kilogramm Schwefel pro Hektar und Jahr [kg/ha/yr] umrechnen: 62,5 eq entsprechen 1 kg Schwefel.
Quelle: PINETI-3 Forschungsbericht | UBA (2018)

Links

  • Depositions-Kartendienst
  • Überschreitung der Belastungsgrenzen für Versauerung
  • EMEP-Statusbericht zur Deposition in Europa (PDF, Englisch)

Publikationen

  • PINETI-3: Modellierung atmosphärischer Stoffeinträge von 2000 bis 2015 zur Bewertung der ökosystem-spezifischen Gefährdung von Biodiversität durch Luftschadstoffe in Deutschland
  • PINETI-4: Modelling and assessment of acidifying and eutrophying atmospheric deposition to terrestrial ecosystems
Artikel:

Schlagworte:
 Luft  deposition  Schwefel  Sulfat  Versauerung Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 05.11.2024):https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe-oekosysteme/eintraege-von-schadstoffen/deposition-von-schwefelverbindungen