Umweltbundesamt

Home > Themen > Klima | Energie > Klimafolgen und Anpassung > Anpassung an den Klimawandel > Werkzeuge der Anpassung > Klimalotse > 1. Vorgehen vorbereiten > 1.1 Warum sollte sich Ihre Kommune an die Folgen des Klimawandels anpassen?

  • 1. Klimawandel
  • 2. Verwundbarkeit
  • 3. Maßnahmen
  • 4. Strategie & Integration
  • 5. Beobachtung & Bewertung

1.1 Warum sollen wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen?

Unser Klima verändert sich spürbar, und es wird sich weiter ändern – trotz weitreichender Bemühungen zum Klimaschutz. Ursache hierfür sind die Treibhausgase, die bislang ausgestoßen wurden. Um mit den Veränderungen umzugehen, müssen sich Kommunen in Deutschland bereits heute auf die möglichen Folgen des Klimawandels vorbereiten: Sie müssen sich an den Klimawandel anpassen.

11.05.2015

Dass die Durchschnittstemperaturen ansteigen, ist schon heute zu beobachten. Doch auch andere Elemente des Klimasystems verändern sich: Niederschläge zum Beispiel werden häufiger und intensiver. Der aktuelle IPCC-Bericht zeigt, dass die Auswirkungen dieses Wandels (⁠Klimafolgen⁠), also Dürren, Hitzewellen, Hochwasser oder die veränderte Ausbreitung von Schädlingen, aller Voraussicht nach auch in Europa weiter zunehmen werden. Durch ⁠Anpassung an den Klimawandel⁠ können wir nicht nur entstehende Risiken und Chancen erkennen, sondern auch die Kosten begrenzen, die durch klimabedingte Schäden aufkommen.

Die Auseinandersetzung mit Folgen des Klimawandels ist dabei kein vollkommen neues, isoliert zu behandelndes Thema. Anpassung knüpft vielmehr an bereits bekannte  Vorsorgeaktivitäten an, beispielsweise für Hochwasser oder Stürme. In Erweiterung zu den konventionellen Herangehensweisen müssen wir uns jetzt fragen, inwiefern durch den Klimawandel neue Risiken entstehen oder sich bekannte Risiken verstärken, also häufiger auftreten oder schwerere Auswirkungen haben. Dabei ist die Klimaanpassung ähnlich wie der ⁠Klimaschutz⁠ häufig eine Querschnittsaufgabe.

Für Ihre Kommune kann eine Anpassung an den Klimawandel zahlreiche Vorteile bringen:

  • Langfristig reduzieren Sie Beeinträchtigungen durch Extremwetterereignisse nicht nur für die Gesundheit und Vermögenswerte der Bürger, sondern auch für die Liegenschaften der Kommune.
  • Sie können sich als zukunftsorientierte, vorausdenkende Kommune positionieren, die auch in einem sich wandelnden ⁠Klima⁠ eine hohe Lebensqualität bietet. Der Prozess der Anpassung ist übergreifend und fördert so Kommunikation und Wissensaustausch zwischen Einheiten der Kommunalverwaltung – aber auch zwischen Bürgern und der Kommune.
  • Durch einen vorausschauenden Umgang mit den Folgen des Klimawandels steigern Sie auch für Investoren die Attraktivität Ihrer Region.

Synergien & Konflikte

Die Anpassung an den Klimawandel ist eine wichtige Aufgabe für Kommunen. Gleichzeitig sollte jedoch versucht werden, über die Reduktion von Treibhausgasemissionen die Wahrscheinlichkeit von gefährlichen, unumkehrbaren Klimaveränderungen langfristig zu verhindern. Ohne Klimaschutz würden Anpassungsmaßnahmen – zum Beispiel der Bau von Deichen – sehr bald unverhältnismäßig teuer werden. Doch eine Anpassung ist nicht die einzige Herausforderung, der  Kommunen heute begegnen müssen. Auch komplexe Themen wie demographischer Wandel, Abwanderung, Migration oder die Energiewende stehen auf der kommunalen Agenda – und das bei häufig knappen Kassen. Daher ist es wichtig, dass Sie bereits bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen mögliche Synergien, aber auch Konflikte zwischen Klimaanpassung, Klimaschutz und anderen Zielen und Herausforderungen für Ihre Kommune  erkennen.

<< Zurück l  Weiter >>

Nutzen von Anpassungsaktivitäten

Eine Holzbank vor einem Wald

Anreicherung des Stadtgebiets in Bad Liebenwerda
Die kleine Kommune Bad Liebenwerda in Brandenburg ist im Sommer häufig von Hitze- und Trockenperioden betroffen. Über die Anreicherung des Stadtgebiets und der umliegenden Landschaft durch Büsche und Bäume sowie durch neue, schattige Rastplätze versucht man, die Belastungen für Mensch und Natur zu mildern. Dies nützt nicht nur der menschlichen Gesundheit, sondern macht die Stadt auch als touristisches Ausflugsziel noch attraktiver (Symbolbild).
Quelle: Pezibear / pixabay.com / CC0

Luftbild der Stadt Arnsberg

Renaturierung von Gewässern in Arnsberg
Die Stadt Arnsberg in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren zunehmend mit Starkregen zu kämpfen. Zum Schutz gegen damit verbundene Überschwemmungen hat die Stadt mehrere kleinere Gewässer so renaturiert, das Regenwasser hierrüber besser abgeleitet werden kann. Damit hat man Hochwasserrisiken reduziert und Naherholungsgebiete geschaffen.
Quelle: kschoe / pixabay.com / CC0

Eine ältere Dame telefoniert mit einem Festnetztelefon.

Hitzetelefon in Kassel
Die Großstadt Kassel ist vor allem von extremer Hitze betroffen. Besonders alte und kranke Menschen leiden darunter. Um diese Bewohner auf extreme Temperaturen vorzubereiten hat die Stadt zusammen mit dem Diakonissenhaus das Hitzetelefon „Sonnenschirm“ eingeführt. Die Diakonissen rufen ältere Bürgerinnen und Bürger an heißen Sommertagen an, um sie mit Tipps zum Umgang mit der Hitze zu unterstützen. Dies motiviert die Angerufenen zum Beispiel dazu, mehr Flüssigkeit zu trinken und stärkt nebenher den sozialen Zusammenhalt.
Quelle: Stephanie Neumann

Vier Männer stehen im Wald, einer zeigt auf eine Stelle zwischen den Bäumen.

Neue Baumarten im Thüringer Wald
Der Thüringer Wald musste in den vergangenen Dekaden viele Extreme aushalten: längere Trockenheit, starke Hitze und heftige Stürme. Durch die Integration neuer Baumarten haben die Forstämter die Wälder in den letzten Jahren jedoch zu einem vitalen Mischwald umgebaut. Dieser ist langfristig widerstandsfähiger gegenüber Extremen. Auch wird so der Zugang zu Wanderwegen verbessert und somit auch der Tourismus in der Region gefördert.
Quelle: Stephanie Neumann

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weitere Links zu Informationsportalen, Forschung und Beratung und zu weiteren Werkzeugen rund um das Thema Klimafolgen und Anpassung.

<
  • Nationale Portale
  • Forschung und Beratung
  • Werkzeuge
>
  • Anpassung in Deutschland

    Themenseite Anpassung an den Klimawandel (BMUB) Deutsches Klimavorsorgeportal (Die Bundesregierung) Zentrum KlimaAnpassung (BMUV) Klimanavigator (Helmholtz-Zentrum hereon) Deutsches Klimaportal (DWD) Dokumentenserver Klimawandel (Uni Hamburg) Themenseite Klimaforschung (BMBF) Klimaschutz und Anpassung in der Wirtschaft (BMWi)

  • Anpassung in der EU und in den Nachbarländern

    Anpassung an den Klimawandel auf europäischer Ebene ClimateAdapt Klimawandel-Anpassung Österreich Anpassung an den Klimawandel (Schweiz) National Centre for Climate Services NCCS (Schweiz) Climate Change Adaptation (Dänemark) UK Climate Impacts Programme (UKCIP) (Großbritannien) Climate Change in the Netherlands (Niederlande) Ministry of Climate and Environment (Polen) Urban Adaptation Plans for cities in Poland (Polen) French Environment and Energy Management Agency (ADEME) (Frankreich)

  • Forschung und Beratung in Deutschland

    Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle GERICS Climate Service Center Germany Climate Knowledge Hub, Netzwerk von Klimadienstleistungsanbietern Deutscher Wetterdienst DKRZ - Deutsches Klimarechenzentrum Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung Helmholtz-Zentrum Hereon Regionale Klimabüros der Helmholtz-Gemeinschaft Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft, Munich RE

  • Tools (Deutschland und international)

    EU Adaptation Support Tool Handbuch klimawandelgerechte Stadtentwicklung für Jena Klimacheck - Leitfaden und Excel-Werkzeug zu Klimarisiken für KMU (BMWi) KlimafolgenOnline (PIK) klimAix - Klimagerechte Gewerbeflächenentwicklung in der Städteregion Aachen (RWTH Aachen) Klimanavigator (GERICS) KlimaScout (BMUB, UBA) Kompass Naturgefahren (GDV) Regionaler Klimaatlas Deutschland (Helmholtz Gemeinschaft) Stadtklimalotse (ExWoSt, BMVBS) Wiki Klimawandel Klimacheck - Leitfaden und Excel-Tool zu Klimarisiken für KMU (BMWi)

Links

  • Internetseite des Weltklimarats IPCC
  • Themenseite Klimafolgen und Anpassung
  • Themenseite Klimawandel

Dokumente

  • Klimalotse 2.0 - Offlineversion
  • Vorlagenübersicht
Artikel:

Schlagworte:
 Klimalotse  Kompentenzzentrum Klimafolgen- und Anpassung  KomPass Top

„Für Mensch und Umwelt″ ist der Leitspruch des ⁠UBA⁠ und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit. 

Umweltbundesamt

Kontakt

Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
Bitte kontaktieren Sie uns ausschließlich per E-Mail: buergerservice [at] uba [dot] de.
Derzeit besteht leider keine telefonische Erreichbarkeit.
Aktuell kann es zu Verzögerungen bei der Beantwortung von Anfragen kommen. Wir bitten um Verständnis.
Der Besucherraum in Dessau-Roßlau ist vorrübergehend geschlossen.
 

Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 06.05.2022):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel/werkzeuge-der-anpassung/klimalotse/1-vorgehen-vorbereiten/11-warum-sollen-wir-uns-an-die-folgen-des