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Distickstoffoxid-Emissionen

Distickstoffoxid ist ein bedeutendes Klimagas. 1990 hatten die Distickstoffoxid-Emissionen einen Anteil von 4,1 % an den gesamten THG-Emissionen in CO₂-Äquivalenten. 2024 lag der Anteil immer noch bei 3,6 %. Zwischen 1990 und 2000 sanken die Emissionen und stagnierten dann bis 2009. Die Jahre ab 2010 zeigen ein deutlich geringeres Niveau und in den letzten Jahren einen rückläufigen Trend.

26.05.2025

Entwicklung in Deutschland seit 1990

Im Rahmen der Klimarahmenkonvention haben die Vertragsstaaten Maßnahmen zu ergreifen, um die Distickstoffoxid-Emissionen zu verringern (siehe “Klimarahmenkonvention“).

1990 betrugen die Distickstoffoxid (N2O)-Emissionen 196 Tausend Tonnen (Tsd. t). Im Zeitraum bis 1999 gingen sie um ca. ein Drittel zurück (siehe Abb. „Distickstoffoxid-Emissionen nach Kategorien“). Der Rückgang wurde zu zwei Dritteln durch emissionsmindernde Maßnahmen im Bereich der Adipinsäureproduktion (Grundstoff bei der Kunststoffherstellung) erreicht. Zudem veränderte sich die Landwirtschaft in den neuen Ländern. Bei rückläufigen Tierbeständen wurden weniger tierische Abfälle als Wirtschaftsdünger eingesetzt. Flächen wurden in großem Umfang stillgelegt, deshalb mussten weniger mineralische Stickstoffdünger eingesetzt werden. Im Jahr 2010 führte eine gezielte technische Minderung der Emissionen einer Chemieanlage zu einem starken und dauerhaften Rückgang. In den Jahren 2011 bis 2017 fluktuierten die Emissionen leicht um 100 Tsd. t pro Jahr, in den Folgejahren ist eine sukzessive Reduktion auf 89 Tsd. t. im Jahr 2024 zu beobachten. (siehe Tab. „Emissionen ausgewählter Treibhausgase nach Kategorien“).

Diagramm: Stufenweiser Reduktion der Distickstoffoxid -Emissionen v.a. durch die Industrieprozesse: 1990 mit 196 kt; 1. Sprung 1997 – 1998 (184 auf 140 kt); 2. Sprung 2009 – 2010 (136 auf 109 kt); danach 2018 bis 2024 ein kontinuierlicher Rückgang (107 auf 89 kt).

Distickstoffoxid-Emissionen nach Kategorien
Quelle: Umweltbundesamt

Die Tabelle listet die Emissionen von neun Treibhausgasen von 1990 bis 2024 auf und nennt die jährliche Veränderung zum Basisjahr.

Tab: Emissionen ausgewählter Treibhausgase nach Kategorien
Quelle: Umweltbundesamt

Verursacher von Distickstoffoxid-Emissionen

Hauptquellen für Distickstoffoxid-Emissionen sind stickstoffhaltiger Dünger in der Landwirtschaft und die landwirtschaftliche Tierhaltung. Nach kleinen Rückgängen in den Jahren 1990 bis 2018 stagnierten die Emissionen der Landwirtschaft bei ca. 86-80 Tausend Tonnen Distickstoffoxid jährlich und fallen erst ab 2018 sukzessive ab. Im Jahr 2024 machten sie 76 % der gesamten Distickstoffoxid-Emissionen aus. Weitere Quellen sind die Industrieprozesse in der chemischen Industrie: Bis 1997 hatte die industrielle Produktion von Adipinsäure – einem Grundstoff bei der Kunststoffherstellung, für Lösemittel und Weichmacher – mit knapp einem Drittel einen wesentlichen Anteil an den Distickstoffoxid-Emissionen, der jedoch bis 2017 stufenweise auf ca. wenige Prozent schrumpfte. Geringere Emissionen entstehen auch durch stationäre und mobile Verbrennungsprozesse, durch die Abwasserbehandlung und durch den direkten Einsatz von Distickstoffoxid (zum Beispiel als Narkosemittel).

Links

  • Thema: Treibhausgas-Emissionen
  • Thema: Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen
  • Nationale Klimaschutzinitiative
  • UBA/BMWK: Gemeinsame Pressemitteilung 11/2025
  • UBA Data Cube • Emission von Distickstoffoxid

Publikationen

  • Berichterstattung unter der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Übereinkommen von Paris 2024
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 Berichterstattung  Emissionen  Distickstoffoxid  Treibhausgase  Lachgas  Stickstoffoxid  Emissionsentwicklung Top

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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 28.05.2025):https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland/distickstoffoxid-emissionen?rate=aQTHbIGtbBI3HdpMHC7a1086NumodXJgXceaW-AajeU