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Umweltprobenbank des Bundes

Umweltprobenbank: Eiskalt für Umwelt- und Gesundheitsschutz

Umweltprobenbank: Eiskalt für Umwelt- und Gesundheitsschutz
Quelle: Umweltbundesamt

Die Umweltprobenbank des Bundes (UPB) dient dazu, den Umweltzustand und die Schadstoffbelastung der Menschen in Deutschland zu einem bestimmten Zeitpunkt zu untersuchen, zu dokumentieren und zu archivieren.

06.12.2017

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sammeln systematisch Umweltproben aus repräsentativen Ökosystemen in Deutschland. Sie charakterisieren die Proben und lagern sie bei Temperaturen unter minus 150 Grad Celsius ein, damit sich die chemische Zusammensetzung der Inhaltsstoffe über Jahrzehnte nicht ändert. Das Archiv für Umweltproben befindet sich im Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Schmallenberg.

Die Teilbank Humanproben der UPB archiviert menschliche Probenmaterialien: Blut, Blutplasma, Urin, Speichel und Haare. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die Stoffeinträge in den Organismus und Prozesse der Stoffverteilung und -umwandlung im Menschen erfassen. Mithilfe dieses Archivs können sie analysieren, mit welchen Schadstoffen und in welcher Menge die Menschen in Deutschland belastet sind und wie sich dies im Laufe der Zeit änderte. Das Archiv für Humanproben wird im Auftrag des Umweltbundesamtes durch das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT betrieben.

Die Aufgaben bei der Sammlung von Humanproben für die UPB sind:

  • regelmäßig menschliche Probenmaterialien aus geeigneten Stichprobenpopulationen zu nehmen,
  • die Proben langfristig und veränderungsfrei zu lagern,
  • die Lebensumstände der Testpersonen mithilfe eines standardisierten Fragebogens zu dokumentieren,
  • rückblickende Untersuchungen: frühere Messergebnisse mit neuen analytischen Verfahren zu überprüfen sowie zu untersuchen, wie stark ältere Proben mit Schadstoffen belastet sind, die erst heute entdeckt wurden,
  • die Schadstoffbelastung der Testpersonen und die zeitliche Veränderung dieser Belastung zu bewerten (Trendanalyse),
  • Hinweise auf mögliche Belastungspfade (Wohnort, Ernährung etc.) und Risikogruppen zu geben,
  • die Daten im Informationssystem Umweltprobenbank (ISUPB) zu speichern und zu verwalten.

Zeitliche Trends der Belastungen

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten feststellen, dass in den vergangenen 20 Jahren die Belastung der Menschen in Deutschland mit Arsen, Cadmium und Quecksilber unverändert geblieben ist, die Belastung mit Blei und Pentachlorphenol (⁠PCP⁠) hingegen deutlich abnahm. In jüngerer Zeit sind ⁠Dioxine⁠ (PCDD, PCDF), Polybromierte Diphenylether (⁠PBDE⁠), Perfluoroktansulfonat (⁠PFOS⁠) und Perfluoroktansäure (⁠PFOA⁠) in den Fokus umweltmedizinischen Interesses gelangt. Rückblickende Analysen zeigten, dass die innere Belastung der Testpersonen mit Dioxinen sowie ⁠PFOS⁠ und ⁠PFOA⁠ abnahm, die mit PBDE dagegen zunahm. Diese Trends spiegeln sich auch in anderen nationalen Studien wider.

Die Verantwortung für die Umweltprobenbank hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, für die administrative Steuerung und die fachliche Koordination ist das Umweltbundesamt zuständig.

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  • Die Umweltprobenbank
  • Brassen – die Trendmacher
  • Die Silbermöwe
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