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Regionales Management zur Erhöhung des Wasserdargebots im Westfläming (REMAWAF)

  • Fotografie eines Waldbodens, in dem die Spuren eines Flusslaufes zu erkennen sind.
    Ehemalige Quelle der Ehle, die durch Wassermangel versiegt ist.
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12.2018

Der Westfläming ist eine gewässer- und wasserarme Landschaft im Osten Deutschlands. Darin liegt die Stadt Zerbst/Anhalt so, dass im höhergelegenen nördlichen Stadtgebiet Wasserarmut herrscht, während der niedriger gelegene Süden im Übergang zur Elbaue Vernässungsgefahr ausgesetzt ist. Das Ziel des Projektes „REMAWAF“ war daher, einen multifunktionalen Ansatz zu entwickeln, das nutzbare Wasserdargebot im Gebiet des Westfläming zu erhöhen und damit auch die Vernässungsgefahr im Südgebiet zu verringern.

Der Fokus des Vorhabens lag dabei auf Lösungsansätzen für Systeme des aktiven Rückhalts von Niederschlags- und Abflusswasser durch die Nutzung von trockengelegten Gewässerabschnitten, natürlichen Senken, Altspeichern, Systemen des Dräneinstaus und landwirtschaftlichen Stauanlagen sowie die Suche nach alternativen Wasserquellen in der Region.

Dazu wurden zunächst die hydrologische Situation sowie der Naturhaushalt, die Nutzung und die Schutzgebiete des Westflämings erfasst und untersucht. Mit technischen Maßnahmen, darunter die (Re-)Aktivierung von größeren und kleineren Stauanlagen, natürlichen Retentionsräumen und landwirtschaftlichen Kleinspeichern sowie durch ein Leitbild zum aktiven Wassermanagement und die Sensibilisierung lokaler Akteure konnte der Wasserrückhalt im Westfläming auch auf längere Sicht gesichert werden.

Eckdaten zur Maßnahme

Maßnahmenträger

MaßnahmenträgerLandwirtschaftsverein Westfläming e.V. , Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
https://www.landwirtschaftsverein-westfläming.de
Kooperationspartner

Stadt Zerbst/Anhalt, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, Landkreis Anhalt Bitterfeld

Dauer und Finanzierung

Dauer

Beginn der Umsetzung12.2018
Dauer der UmsetzungDie Maßnahme dauerte über einen Zeitraum von ca. zweieinhalb Jahren an.
Wie hoch waren die (geschätzten) Kosten für die Umsetzung?

ca. 46.000 €

Mit welchen Mitteln wurde die Maßnahme finanziert?
  • Bund

Die Kosten sind angefallen für Personal, Wassermanagement & Wasserrückhalt und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Maßnahme wurde gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Weiterführende Links

Links zur Maßnahme

  • Projektwebseite REMAWAF
  • Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Beteiligung

Welche weiteren Personengruppen wurden an der Planung oder Umsetzung der Maßnahme beteiligt?

  • Betriebe, öffentliche Unternehmen oder Wirtschaftsverbände
  • Breite Öffentlichkeit
  • Forschung/Beratung/Bildung
  • Öffentliche Verwaltung/Politik
  • Presse
  • Umwelt- und Sozialverbände

Welche Formen der Beteiligung fanden statt?

  • Aufbau von Netzwerken
  • Aufsuchende Formate (z.B. Informationsstände)
  • Bereitstellung von Informationsmaterialien
  • Dialogveranstaltungen, Konferenzen, Workshops
  • Informationsveranstaltungen
  • persönliche Befragung / Bürgeranhörung
ErläuterungDie Beteiligungen am Projekt wurden vielfältig gestaltet. Zum einen wurde ein Netzwerk erschaffen, um auf das Thema der Wasserknappheit aufmerksam zu machen. Dieses Netzwerk besteht aus interessierten Akteuren sowie der Zivilgesellschaft, um Verständnis zu schaffen. Es wurde ein Informationsflyer erstellt, welcher über die Problematik informiert. Es gab mehrere Konferenzen mit den Akteuren zum gemeinsamen Austausch.

Erfolge

Welche Erfolge wurden bis jetzt mit der Maßnahme erreicht?

Verschiedene Erfolge konnten mit dem Projekt erreicht werden. Zum einen die Sensibilisierung der Menschen sowie aller Akteure in der Projektregion für die Themen Klimawandel und Wasser. Auch ein Leitbild zum aktiven Wassermanagement durch und für die Akteure in der Projektregion wurde vereinbart. Einen weiteren Erfolg sieht das Projekt durch die Schaffung der organisatorischen Voraussetzungen für die Verstetigung der erarbeiteten Ansätze in der Projektregion.

Wie wird der Erfolg der Maßnahme evaluiert?
  • Analyse (z.B. Soll-Ist-Abgleiche, Meilensteinabgleich, Medienanalyse)
  • Feedback-Gespräche (z.B. Gruppendiskussion, Fokusgruppe, Erfahrungsberichte)
  • Monitoring (z.B. Messung, Erfassung von Daten, TN-Zahlen, Webseitenklicks)
  • qualitative Interviews
ErläuterungAnalyse des Ist-Zustandes, Feedbackgespräche mit Akteuren des Projektes, Monitoring in Form der Messung des Wasserstandes

Wie planen Sie Ihr Projekt weiterzuentwickeln?

Aufgrund der Analyse der Ist- und Soll-Zustände wurden Handlungsempfehlungen gegeben, um nachhaltig das Wasser in der Region zu schützen. Darauf aufbauend können technische Maßnahmen ergriffen werden.

Hat die Maßnahme positive Nebeneffekte?

  • Ja, Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz: z. B. Erhaltung der biologischen Vielfalt, Luftreinhaltung, Gewässerschutz, Ressourceneinsparung
  • Ja, soziale Gerechtigkeit und Lebensqualität: z. B. Erhöhung der Wohnqualität in Städten, Beitrag zu sozialem Ausgleich oder sozialer Integration, besondere Berücksichtigung der Interessen benachteiligter Bevölkerungsgruppen

Positive Nebeneffekte stellen die Sensibilisierung der Menschen sowie aller Akteure in der Projektregion für die Themen Klimawandel und Wasser dar.

Hindernisse

Welche Hindernisse gab es während der Umsetzung?

Der fortschreitende Klimawandel und verschiedene Akteursgruppen, welche sich über die Ausmaße nicht bewusst sind bzw. waren, stellen besondere Hindernisse da. Durch das Projekt sind diese Schranken etwas aufgeweicht, da insbesondere mit Medienauftritten und Gesprächen die Akteure und die Zivilgesellschaft direkt erreicht wurden.

Hat die Maßnahme negative Nebeneffekte?

Ansprechperson

Kees de Vries
Bahnhofstraße 22
39264 Zerbst/Anhalt OT Deetz
Deutschland
E-Mailinfo@anhaltend.com

Ort der Umsetzung

Bahnhofstraße 22
39264 Zerbst/Anhalt
Deutschland

Anhalt-Zerbst

Kategorien

  • Boden
  • Freiwillige Vereinbarung, Kooperation
  • Hitzeperioden
  • Informationsbereitstellung und Sensibilisierung
  • Landwirtschaft
  • Nichtregierungsorganisation
  • Niedrigwasser
  • Planungsinstrument (z.B. Landschaftsplan)
  • Technische Maßnahme (z.B. Baumaßnahme)
  • Trockenheit
  • Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft
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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 23.02.2023):https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/werkzeuge-der-anpassung/tatenbank/regionales-management-zur-erhoehung-des?tabt=2