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Verwertungsquoten der wichtigsten Abfallarten

Mit knapp 70 Prozent stofflich verwerteten und nahezu 12 Prozent energetisch verwerteten Abfällen, wurden in Deutschland im Jahr 2022 insgesamt knapp 82 Prozent der erzeugten Abfälle verwertet.

14.10.2024

Nachhaltige Abfallvermeidung und –verwertung

Nachhaltige Entwicklung erfordert die Entkopplung des Ressourcenverbrauchs vom Wirtschaftswachstum. Eine Strategie kann allerdings auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn die durch sie erreichten Effizienzgewinne nicht durch wachsende Produktion und mehr Konsum aufgezehrt werden. Ein Schlüssel hierzu liegt neben der Abfallvermeidung in der verstärkten Verwertung von Abfällen. Zur Verwertung zählen alle Maßnahmen zur Nutzung der im Abfall enthaltenen Wertstoffe bzw. Energiepotentiale. Ziel ist es, die Abfallwirtschaft zu einer Quelle für die Beschaffung von Rohstoffen und für die Produktion von Gütern fortzuentwickeln.

97 % der Siedlungsabfälle werden verwertet (siehe Abb. „Verwertungsquoten der wichtigsten Abfallarten“). Der größte Teil davon wird stofflich verwertet. Die Recyclingquote der Siedlungsabfälle betrug 2022 68 %. Damit wurde das von der Bundesregierung gesetzte Ziel erreicht, die Recyclingquote bei den Siedlungsabfällen auf 65 % zu steigern (siehe Tab. „Aufkommen, Beseitigung und Verwertung von Abfällen im Jahr 2022“). Bau- und Abbruchabfälle machen etwa 54 % des (Brutto-) Abfallaufkommens in Deutschland aus (siehe „Abfallaufkommen“). Die Verwertung dieser Abfälle bewegt sich seit Jahren auf sehr hohem Niveau.

Diagramm: Die Verwertungsquote aller Abfälle hat sich in den Jahren 2000 bis 2022 von 66,5 Prozent auf 81,8 Prozent erhöht. Die Quote stieg in dieser Zeit etwa für gefährliche Abfälle von 20,0 auf 67 und für Siedlungsabfall von 51,1 auf 97,9 Prozent.

Verwertungsquoten der wichtigsten Abfallarten
Quelle: Statistisches Bundesamt

Tabelle: Im Jahr 2022 betrug das Abfallaufkommen insgesamt 399,1 Millionen Tonnen. Davon wurden 12 Prozent energetisch und 70 Prozent stofflich verwertet. Von den ca. 549 Millionen Tonnen Siedlungsabfall wurden 33 Prozent energetisch und 67 Prozent stofflich verwertet.

Tab: Aufkommen, Beseitigung und Verwertung von Abfällen im Jahr 2022 in Tausend Tonnen
Quelle: Statistisches Bundesamt

Geänderte statistische Erfassung

Bei der Interpretation der Angaben zu den einzelnen Hauptabfallströmen ist zu beachten, dass im dargestellten Zeitraum mehrere Umstellungen in der Erhebung und Zurechnung der erfassten Mengen zu Abfallarten erfolgten. Erfasst werden seit dem Jahr 1996 in erster Linie die bei den Betreibern von Abfallentsorgungsanlagen jeweils eingesetzten Abfallmengen.

Einschränkungen bezüglich der Vergleichbarkeit der Daten ergeben sich in der hier betrachteten Periode durch den Wechsel vom Europäischen Abfallkatalog (EAK) zum Europäischen Abfallverzeichnis (EAV) im Jahr 2002, was Verschiebungen innerhalb der Siedlungsabfälle sowie zwischen nicht gefährlichen und gefährlichen Abfällen zur Folge hatte. Ab dem Jahre 2006 wurde die Abfallbilanz erstmalig nach dem Bruttoprinzip dargestellt. Das bedeutet, Abfälle aus Abfallbehandlungsanlagen (Sekundärabfälle, EAV 19) werden getrennt dargestellt und zum Nettoabfallaufkommen (vergleichbar mit dem bisherigen Gesamtaufkommen) addiert. Gleichzeitig wurden erstmals ab dem Jahr 2006 die gefährlichen Abfälle explizit aufgeführt. Durch die Umstellung auf das Bruttoprinzip entstand ein gravierender Sprung in der Zeitreihe.

Links

  • Statistisches Bundesamt: Abfallwirtschaft
  • Statistisches Bundesamt: Abfallbilanz - 2022
  • BMUV: Kreislaufwirtschaft
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Quelladresse (zuletzt bearbeitet am 14.10.2024):https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/verwertungsquoten-der-wichtigsten-abfallarten?rate=WaqFL-ryoNBWwRQRsqOPALH8I4uPL3bJ32MxvxOSVLE